Heute Morgen bin ich schon viel zu früh wach, aber die Sonne scheint so schön durch mein Fenster und der Tag schreit förmlich danach, im Schwimmbad verbracht zu werden.
Doch vorher ist noch Zeit, Euch meinen Lesestapel für den Juni vorzustellen.
Seit ich in der neuen Filiale arbeite, lesen zwei liebe Kollegen und ich ganz zufällig meist die gleichen Bücher zur gleichen Zeit. Wolf Haas, Fred Vargas, Hilmar Klute, Takis Würger, Vea Kaiser, Joel Dicker und zuletzt Friedemann Karig… die Neuerscheinungen dieser Autoren landeten irgendwie immer auf den Lesestapeln von mindestens zwei, wenn nicht gar allen dreien von uns.
Das ist dann auch immer ein schöner Anlass, nach der gemeinsamen Abendschicht noch etwas trinken zu gehen und sich über das aktuelle Buch zu unterhalten. Wir haben zwar einen sehr ähnlichen Geschmack, gehen aber oft völlig verschieden an die Titel heran.
Bei mir muss das Bauchgefühl stimmen, der eine Kollege analysiert und fertigt mitunter schon mal Hefteinträge an, um seine Meinung zu unterstreichen (kein Wunder, immerhin wird er bald Lehrer) und der andere Kollege wird dann zum Schlichter, wenn wir uns gar nicht einigen können.
Ihr merkt schon: ich liebe diesen kleinen, unorganisierten Lesekreis!
Auch diesen Monat wird wieder ein Buch ganz zufällig zusammen gelesen, nämlich Maschinen wie ich von Ian McEwan.
Die Kollegen haben schon damit angefangen und ich habe es nun gestern begonnen. Ich bin schon sehr gespannt, wie unsere Meinungen ausfallen werden!
Gleich zwei Titel aus dem Hause Luchterhand haben mich vor Kurzem erreicht:
Geschichte einer Ehe von Geir Gulliksen passt ganz wunderbar in meine Leseplanung, weil ich vor der Buchmesse ohnehin noch ein paar norwegische Autoren lesen wollte und Herkunft von Saša Stanišić wurde mir jetzt schon mehrfach empfohlen, ganz besonders von einem Kollegen, der in der selben Gegend wie Stanisic aufgewachsen ist.
Bisher kenne ich nur seine Kurzgeschichtensammlung „Fallensteller“, die ist mir aber durch einen sehr angenehmen Stil in Erinnerung geblieben.
Ich freu mich drauf!
Im Bereich Sachbuch gibt es diesen Monat gleich zwei Bücher, die sich mit dem Thema Evolution beschäftigen.
Mit Ausgestorben, um zu bleiben von Bernhard Kegel habe ich schon seit Längerem geliebäugelt, schließlich bin ich seit meiner Kindheit fasziniert von Dinosauriern und lasse auch heute noch kein Museum aus, in dem es Fossilien und Dinosaurierskelette zu bestaunen gibt.
Als ich dann die Ausgabe der Büchergilde Gutenberg gesehen habe, war ich vollkommen hin und weg! Unter dem Schutzumschlag versteckt sich nämlich nochmal ein echter Hingucker.
Hoffentlich begeistert mich der Inhalt genauso sehr wie die Aufmachung.
Als illustriertes Sachbuch ist im Juni Die Entstehung des Lebens – Evolution aus dem Prestel Verlag mit dabei. Die Illustratorin Katie Scott kennt der ein oder andere von Euch ja vielleicht von „Das Museum der Tiere“, das ebenfalls in der „Eintritt frei!“-Reihe erschienen ist. Ausserdem hatte ich letztes Jahr das von ihr illustrierte Sachbuch Von Inseln, die keiner je fand vorgestellt.
Und natürlich darf auch diesen Monat keine Graphic Novel fehlen!
Sehr begeistert war ich, als ich in der Vorschau des Splitter Verlags Nennt mich Nathan von Catherine Castro und Quentin Zuttion entdeckte.
Darin geht es um den Transjungen Nathan und seinen Weg zur Geschlechtsangleichung, aber auch um seine Familie, die mit der Situation emotional überfordert ist.
Das Thema Transgender interessiert mich nun schon seit längerem, denn als sich der Sohn einer lieben Bekannten als trans outete, stellte ich fest, wie wenig ich eigentlich über Geschlechtsangleichungen wusste.
Ein Glück, daß es YouTube-Kanäle gibt, auf denen man sich schlau machen kann und jetzt eben auch eine sehr persönliche Graphic Novel, die auf einer wahren Geschichte beruht.
Das ist er also, der Juni-Stapel!
Ich bin sehr glücklich mit der Auswahl der Titel und freue mich, Euch bald mehr von ihnen berichten zu können.
Was liegt gerade auf Euren Lesestapeln und kennt ihr vielleicht schon das ein oder andere Buch von meinem?
Ich wünsche Euch einen ganz wunderbar sonnigen Juni!
Eure Andrea
Ausgestorben, um zu bleiben steht bei mir ziemlich weit oben auf der Wunschliste. Ist im Moment allerdings ein Geldproblem. Auf der Leseliste stehen „The Good People“ von Hannah Kent und „Paris“ von Edward Rutherford weit oben 🙂
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„Ausgestorben, um zu bleiben“ gibt es ja mittlerweile bei Dumont auch als Taschenbuch. Ich hatte mich einfach so in die Büchergilden- Ausgabe verliebt, die musste es dann sein! 😅
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Ach, das wusste ich noch nicht, da werde ich gleich mal schauen 🙂
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Ich lese auch gerade „Maschinen wie ich“ und bin gespannt auf deine Meinung!
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Haha… Von dem was ich hier und besonders auf Instagram gehört habe liest wohl JEDER gerade dieses Buch! 😂 Sieht so aus, als könnten wir unseren Mini-Lesekreis bald vergrößern! 😉
Ich bin auch gespannt auf deine Meinung!
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Maschinen wie ich ist auch *vorgemerkt*, kommt bald dran und die Bücher über die Saurier/Evolution finde ich auch fein, konntest Du Dir denken. Aber ich muss gerade echt aufpassen… 😉 zu viel
Liebe Grüsse
Nina
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Bestimmt kommt bald wieder ein Grund, einen kleinen Buchkaufrausch zu rechtfertigen. 😉
Liebe Grüße zurück,
Andrea
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Oh, Rechtfertigungen brauch ich eigentlich nicht so wirklich in unserem Haus, Platz und manchmal auch das nötige Kleingeld – und ganz viel Zeit um es auch zu lesen 😉
Liebe Grüsse
Nina
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Hallo,
der kleine Lesekreis klingt fantastisch! 🙂 Ich liebe es, wenn ich mich „offline“ mit anderen Lesern austauschen kann.
„Maschinen wie ich“ lese ich auch gerade, bis jetzt finde ich es sehr interessant.
„Nennt mich Nathen“ muss ich mir mal anschauen! Zwei meiner Freunde, die ich schon über 20 Jahre kenne, sind trans, und sie waren zu einer Zeit Teenager, als es da noch so gut wie gar keine Unterstützung gab… Eher im Gegenteil.
F. war mit 13 oder 14 sogar eine Zeitlang in einer psychiatrischen Anstalt, weil seine Eltern glaubten, damit könne er wieder ‚lernen, ein Mädchen zu sein‘. Eine Freundin meiner Freundin D. (beide transgender, male-to-female, beide leben in den USA) hat sich in den 80er Jahren geoutet, und ihr Vater hat sie direkt rausgeschmissen – und ihr draußen auf der Straße eine Waffe an die Stirn gesetzt. (USA halt.) ‚Wag dich nie wieder hierher, oder…‘
Mein Mann ist Lehrer, und in seiner Schule gibt es im Moment auch Kinder / Jugendliche, die sich als trans identifizieren. Ich bin so froh, dass das inzwischen möglich ist, ohne dass Lehrer und Eltern direkt anfangen, das ausmerzen zu wollen.
LG,
Mikka
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Oh Gott, das sind ja schlimme Geschichten… 😢
Ich kann ja absolut nachvollziehen, daß viele Eltern erstmal mit der Situation zu kämpfen haben, und das Gefühl haben, eine Tochter oder Sohn verloren zu haben, bevor sie sehen, daß sie stattdessen einen Sohn oder eine Tochter bekommen haben, aber diese dämonisierung, gerade in sehr religiös geprägtem Umfeld, ist wirklich das schlimmste, was man in der Situation machen kann.
Und eine Waffe an den Kopf… Mein Gott, was ist bei diesen Leuten schief gelaufen? Ich bin wirklich erschüttert!
Liebe Grüße zurück,
Andrea
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Soweit ich weiß, hat J. ihren Vater tatsächlich nie wiedergesehen, und ich kann es ihr nicht verübeln, dass sie es auch nie versucht hat… Angezeigt hat sie ihn nicht, wohl auch aus Angst, dass man sie als Transfrau bei der Polizei nicht ernstnehmen würde, was damals im Redneck-Amerika sicher eine berechtigte Sorge war.
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Meine Güte… Das ist so schlimm…
Ich finde es ja immer mehr als zynisch, wenn so etwas unter dem Deckmantel von „Glaube“ und „Frömmigkeit“ passiert, was ja leider in einigen Staaten der USA oft der Fall ist.
Schlimm… 😟
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