Ich teste die Büchergilde-Abobox

Als jemand, der einfach nicht an Büchern mit außergewöhnlich schöner Gestaltung vorbeigehen kann war klar, daß ich irgendwann einmal bei der Büchergilde Gutenberg landen würde.
Ich mag die besonderen Cover, die schön illustrierten Ausgaben und die Tatsache, daß ich hier auch die englischen Ausgaben der Folio Society bestellen kann.

Für alle, die die Büchergilde noch nicht kennen: Hierbei handelt es sich um eine Buchgemeinschaft, die sowohl aktuelle Titel, als auch Klassikerausgaben in eigens gestalteten Lizenzausgaben herausgibt.
Die Mitgliedschaft in der Büchergilde ist kostenlos, man verpflichtet sich nur, jedes Quartal ein Buch zu bestellen.

Ein neuer Service der Büchergilde ist die Abobox, die vierteljährlich versandt wird und die ein Buch aus dem aktuellen Programm sowie einige dazu passende Überraschungen enthält.

Vor kurzen wurde ich von der Büchergilde gefragt, ob ich nicht Lust hätte, die neuste Abobox zu testen und darüber zu berichten und da ich ja sonst eigentlich nie mit Büchern überrascht werde, habe ich gerne zugesagt.

Sobald ich wusste, daß die Abobox auf dem Weg zu mir ist, blätterte ich neugierig durch das aktuelle Büchergilde Magazin und überlegte, welches Buch wohl in der Box sein würde. Auch das ist nämlich immer eine Überraschung.
Als mir der Postbote dann das Paket in die Hand drückte, war ich schon sehr gespannt, ob ich mit meinen Vermutungen richtig liegen würde.

Wer sich nicht spoilern lassen möchte, der wende also jetzt seine Augen ab!

Oben in der Kiste lag auch gleich ein Kärtchen, das meine Ahnung, was wohl in der Box sein könnte, bestätigte. Na, habt ihr an dieser Stelle schon eine Idee?

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Als Nächstes fand ich einen kleinen Kompass mit Thermometer, ein Schächtelchen voller Postkarten mit Farnmotiven und eine geheimnisvolle Rolle. Und dann natürlich das Buch, das wirklich unheimlich schön verpackt war.

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Wie von mir bereits vermutet handelt es sich dabei um die illustrierte Ausgabe von Jon Krakauers „In die Wildnis“.
Das Buch habe ich tatsächlich noch nicht gelesen, aber vor nicht allzu langer Zeit die Verfilmung „Into the Wild“ gesehen.
Darin berichtet Jon Krakauer von Chris McCandless, einem jungen Mann aus behütetem Elternhaus, der Anfang der 1990er versuchte alleine in der Wildnis Alaskas zu überleben und letztendlich verhungerte.
Die Illustrationen von Christian Schneider fangen die Einsamkeit der Gegend perfekt ein. Eine wirklich wunderschöne Ausgabe!

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In der geheimnisvollen Rolle steckte übrigens eine Rubbel-Weltkarte im DIN-A3-Format.
Solche Karten sind ja immer ein beliebtes Geschenk für Weltreisende und ich habe tatsächlich auch schon länger überlegt, mir einmal eine zu gönnen, allerdings beschränke ich mich ja dank meiner Flugangst meist auf die europäischen Nachbarländer. Auch wenn es deshalb für mich nicht allzu viel freizurubbeln gab, machte es wirklich Spaß, meine Reisen so noch einmal Revue passieren zu lassen und ich stellte fest, daß ich dringend mal nach Ungarn oder Rumänien fahren sollte…

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Die Büchergilde Abobox hat mir wirklich sehr gefallen und ist eine schöne Möglichkeit, sich als jemand, der sonst immer nur selbst entscheidet, was er als Nächstes lesen möchte, auch einmal überraschen zu lassen und so vielleicht den ein oder anderen Titel zu entdecken, den man nicht auf der Leseliste hatte.

Wer sich die Abobox nun einmal genauer anschauen möchte, der kann dies hier tun.
Wenn Ihr dann Lust darauf bekommen habt, erhaltet Ihr mit dem Code „Andrea1.20“ bis zum 31.01.2020 5€ Rabatt auf Eure erste Abobox-Bestellung.

Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der Büchergilde Gutenberg, die mir die Abobox kostenlos zur Rezension zur Verfügung gestellt hat.
Vielen Dank noch einmal dafür!

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Review: Was helfen könnte

Die ganze Woche schon habe ich Euch Bücher von norwegischen Autoren vorgestellt, denn der Countdown zur Buchmesse läuft und ich freue mich wirklich schon sehr darauf und natürlich auf das diesjährige Gastland.
Einen Beitrag mit all meinen norwegischen Favoriten gibt es dann nächste Woche, heute möchte ich Euch aber noch ein schmales Bändchen von Mona Høvring vorstellen, das mich sehr berührt hat.

Laura ist in der erste Klasse, als ihre Mutter Selbstmord begeht. Ihr Vater, ein Fischer, ist nur selten zu Hause und ihr älterer Bruder Magnus hat ganz eigene Interessen…
So entsteht in Lauras Leben eine große Lücke; sie sehnt sich nach Zuwendung, Aufmerksamkeit und Geborgenheit, weiß aber nicht, woher diese Nähe kommen soll.
Als Jugendliche wecken eher zufällige Berührungen, wie zum Beispiel von der Mutter ihrer besten Freundin, so etwas wie Verlangen in ihr, wobei sie sexuelle Erregung und das Bedürfnis nach körperlicher Nähe kaum auseinanderhalten kann. So stürzt sie sich dann auch in eine kurze Affäre mit einer älteren Frau, doch diese Liebelei zieht unerwartete Folgen nach sich…

Mit nur gut 120 Seiten ist „Was helfen könnte“ ein wirklich kurzer Roman, trotzdem hat mich die Intensität der Geschichte so gefangen genommen, daß sie mich noch Tage später nicht losgelassen hat.
Hier passiert viel zwischen den Zeilen… Lauras Gefühle werden nicht detailliert aufgedröselt und seziert, vielmehr schafft es die Autorin, den Leser mit wenigen Worten so in das Leben der Hauptfigur zu versetzen, daß es nur ein wenig Empathie braucht, um Lauras Traurigkeit und Einsamkeit zu spüren.
Bei all dem lässt Mona Høvring ihre Protagonistin aber nie Verzweifeln. Stattdessen nimmt Laura ihr Leben selbst in die Hand, hört vertrauensvoll in sich hinein und trifft ihre eigenen Entscheidungen.

„Was helfen könnte“ ist ein kurzes, aber intensives Leseerlebnis und einer der schönsten Coming of Age-Geschichten, die ich je gelesen habe. Traurig, sinnlich und hoffnungsvoll zugleich… Diesen Roman sollte man sich nicht entgehen lassen.

Die deutsche Originalausgabe von „Was helfen könnte“ ist im Frühling bei Edition Fünf erschienen und nun im aktuellen Programm der Büchergilde Gutenberg.

Review: Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse

„Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse“ von Thomas Meyer ist ein Roman, der mir immer wieder von begeisterten Kunden empfohlen wurde, die sich gerne eine Fortsetzung der Geschichte wünschten.
Nachdem ihnen dieser Wunsch nun endlich im Oktober mit „Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin“ erfüllt wird und der erste Band schön illustriert bei der Büchergilde Gutenberg aufgelegt wurde, war es nun für mich wirklich höchste Zeit, mir dieses Buch einmal vorzunehmen!

Mordechai Wolkenbruch – genannt Motti – lebt ein sehr entspanntes Leben im Schoß seiner jüdisch-orthodoxen Familie. Zumindest bis seine Mutter beschließt, daß es höchste Zeit wird, ihren Jüngsten unter die Haube zu bringen.
Bald schon kann sich Motti gar nicht mehr retten, vor Abendessen mit jungen Frauen, die ihm seine Mutter schmackhaft machen will, dabei hat er a) noch gar keine Lust schon zu heiraten und ist b) in seine hübsche Studienkollegin Laura verliebt, die allerdings eine Schickse, also nicht jüdisch ist.

Je stärker seine Mutter ihre Hochzeitspläne vorantreibt, desto unwilliger wird Motti und umso mehr beginnt er, die strengen Ansichten seiner Familie zu hinterfragen.
Nach und nach fängt Motti an, sich abzukapseln und die Welt außerhalb seiner Gemeinde zu erkunden. Daß das dann aber auch schon bald für Ärger mit seiner Mutter sorgt, kann man sich lebhaft vorstellen…

„Wolkenbruchs wunderliche Reise…“ ist ein sehr humorvoller Roman, der einen bittersüßen Einblick in die jüdisch-orthodoxe Welt bietet.
Das Buch ist in weiten Teil auf Jiddisch verfasst, weshalb ich ein wenig Anlauf brauchte, bis ich voll im Lesefluss war, dann konnte ich mich aber sehr an Ausdrücken wie zum Beispiel „blizbrif“ (für E-Mail) erfreuen.

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Bei der Gestaltung hat sich die Büchergilde Gutenberg wirklich mächtig ins Zeug gelegt und ein richtiges Gesamtkunstwerk herausgebracht.
Die Illustrationen von Samuel Glättli sind in rostrot und graublau gehalten und mit Fäden in diesen Farben wurde das Buch geheftet; ein kleines, aber wirklich schönes Detail.
Schade fand ich es deshalb besonders, daß eine Seite des Buches nicht gedruckt wurde.
Ich vermute, daß man wohl in letzter Minute noch eine Illustration eingefügt und den Text dabei verschlampt hat. Das kann passieren, ist aber natürlich gerade bei einem so hochwertigen Buch wirklich schade.
Unglücklich fand ich auch, daß dieser Umstand dann nicht ausreichend kommuniziert wurde.
Ich las nachts im Bett und ahnte nichts Böses, als ich plötzlich das Gefühl hatte, daß ich den Faden verloren hatte. War ich zu müde zum Lesen?
Ich blätterte vor und zurück, aber der Satz machte keinen Sinn.
Zum Glück war die fabelhafte Isa von it’s Vonk noch wach. Von ihr wusste ich, daß sie die Originalausgabe aus dem Diogenes Verlag hatte und bat sie, mir doch zu sagen, wie der Satz bei ihr weiterging. Isa war mir allerdings schon zwei Schritte voraus: sie machte nämlich gerade einen Beitrag zur neuen Büchergilde Abo Box, in der in diesem Quartal „Wolkenbruchs wunderliche Reise…“ verschickt wird und war bei ihrer Recherche über einen Vermerk in der Produktbeschreibung gestoßen, in dem es hieß, daß eben tatsächlich vergessen wurde, eine Seite zu drucken und ein Link zum Download des fehlenden Textes hinterlegt war.
Ein Glück, wenn man so schlaue Leute kennt! In der Titelbeschreibung hätte ich nämlich vermutlich nie nachgesehen…

In den Ausgaben, die mittlerweile ausgeliefert werden, sind übrigens Errata-Zettel beigefügt. Alle die sich das Buch aber gekauft haben, bevor der Fehler bemerkt wurde, so wie ich, schauen dann erstmal ein bißchen blöd, wenn sie niemanden haben, der Bescheid weiß.
Ich war ja schon ein bißchen motzig, daß man nicht einfach eine E-Mail (oder gerne auch einen blizbrif) geschrieben und über den Fehler informiert hat. Da ich das Buch online bestellt habe, hätte das ja nicht besonders schwer sein dürfen. Die Büchergilde antwortete allerdings auf Instagram, daß es nicht möglich wäre, Einzelkunden zu informieren.
Eine Followerin, die das Buch ebenfalls in der Erscheinungswoche gekauft hatte und die fehlende Seite nirgendwo finden konnte, merkte daraufhin an, daß man so etwas doch bitte offener kommunizieren könnte, zum Beispiel auf den Social Media Kanälen oder in einem Newsletter.
Die Büchergilde antwortete zwar darauf, daß man nicht vorhätte, die Kunden damit allein zu lassen, eine entsprechende Meldung habe ich aber bisher nirgendwo entdecken können.

Ich möchte aber auch gar nicht zu viel schimpfen, denn abgesehen von der fehlenden Seite, ist dieses Buch wirklich absolut lesenswert und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung. Die würde ich dann am liebsten parallel mit dem Hörbuch lesen, beziehungsweise vorgelesen bekommen. Bei den jiddischen Begriffen kann man so nämlich bestimmt noch einiges dazulernen.

 

Meine Rezension von „Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin“ findet ihr hier:

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Review: Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin

Review: Ausgestorben, um zu bleiben

Meine Liebe zu Dinosauriern begann sonderbarerweise damit, daß in einem Neubaugebiet in der Nähe meines Hauses Solnhofener Kalkstein benutzt wurde, um die Baustelle zu schottern. Wir Kinder verbrachten unsere Wochenenden in den halbfertigen Häusern und stellten schnell fest, daß es etwas mit diesen hellen, staubigen Steinen auf sich hatte, die auf dem ganzen Gelände herumlagen.
Manche hatten ganz seltsame Formen, fast wie Schneckenhäuser, nur größer.
Schon bald schleppten wir eimerweise Steine von der Baustelle, bis wir dabei beobachtet wurden und das Gelände abgesperrt wurde, bevor wir alle Steine stehlen und ein Kind in einen ungesicherten Kellerschacht stürzen konnten.

Danach führte mich mein Weg in die kleine Gemeindebücherei, in der ich ein Buch über Fossilien entdeckte, auf dessen Umschlag eine dieser großen Schnecken – Ammoniten, wie ich erfuhr – abgebildet war, wenn auch wesentlich hübscher als meine Baustellenfunde. Von da an war klar, daß ich Paläontologin werden wollte. Ich liebte die Besuche im Museum „Mensch und Natur“ in München, ich sammelte jedes Buch, jede Figur, jedes noch so kleine Fitzelchen, das irgendetwas mit Fossilien oder Dinosauriern zu tun hatte.
Als ich elf Jahre alt war, kam dann der Film „Jurassic Park“ in die Kinos und machte Dinos plötzlich auch bei allen anderen Kindern unheimlich populär, was mich unheimlich freute. Endlich konnte ich mit anderen über meine Leidenschaft sprechen.
Wenig später war der Hype dann auch schon wieder vorbei und meine Klassenkameraden rollten nur noch mit den Augen, wenn ich einen neuen Trilobiten aus meiner Tasche zog. Nun ja… alles hat irgendwann ein Ende. Auch meine Pläne, Paläontologin zu werden.

Mein ältester Sohn hat sich nie für Dinosaurier interessiert, doch dann kam der Kleinste, sah seinen ersten Dinosaurier und verlor sein Herz, genauso wie seine Mutter damals…
Als ich damit begann, ihm neue Dino-Bücher vorzulesen, wurde mir bewusst, daß sich in den letzten 25 Jahren einiges getan hatte. Daß in Südamerika riesige Sauropodenskelette gefunden worden waren, daß es Beweise dafür gab, daß einige Raubsaurier gefiedert gewesen sein mussten, das hatte ich am Rande mitbekommen, doch viele Dinos, mit denen der Kleinste jetzt aufwächst hat es in meiner Kindheit noch gar nicht gegeben, beziehungsweise waren sie einfach noch nicht entdeckt oder ausreichend erforscht worden.

Und plötzlich hatte ich wieder große Lust, mich auch einmal jenseits von Bilderbüchern ein bißchen über meine einst so geliebten Urzeitriesen zu informieren.

Das Buch, das mir dabei am häufigsten empfohlen wurde, ist „Ausgestorben, um zu bleiben – Dinosaurier und ihre Nachfahren“ von Bernhard Kegel.
Mittlerweile ist der Titel auch schon als Taschenbuch bei Dumont erschienen, ich hatte mich aber in die wunderschöne Ausgabe der Büchergilde Gutenberg verguckt.

In diesem schönen Sachbuch erhalten wir auf durchaus spannende Weise einen Überblick über die Geschichte der Paläontologie, von den Anfängen bis zur Gegenwart.
Dabei wird beschrieben, wie sich unser Bild der Dinosaurier im Laufe der Zeit und mit jeder neuen Entdeckung oftmals grundlegend verändert hat, zum Beispiel mit der Entdeckung der Liaoning-Fossilien in China, bei denen zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte, daß viele der kleinen Raubsaurier Federn hatten und den Vögeln damit ähnlicher waren, als Anfangs gedacht.

Bernhard Kegel bietet einen unterhaltsamen und spannenden Einblick in die Geschichte der Paläontologie. Dabei greift er auch immer wieder Filme und Bücher auf, die unsere Vorstellung der Dinosaurier geprägt haben, und klopft diese auf ihren Wahrheitsgehalt hin ab.
„Ausgestorben, um zu bleiben“ ist ein wirklich informatives und kurzweiliges Sachbuch für alle Erwachsenen Dino-Fans, die sich einmal wieder schlaumachen wollen, was sich in den letzten Jahre alles in der Forschung getan hat.

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Hier nochmal die schönen Details der Büchergilden-Ausgabe. Und ein paar der Kalksteine, die ich damals als Kind gefunden und bis heute aufbewahrt habe.

Ab in den Urlaub im August!

Willkommen im August!
Unfassbar, wie schnell das Jahr vergeht… Die Kinder haben jetzt Ferien und ich werde in anderthalb Wochen meinen Sommerurlaub beginnen.
Traditionell ist das der Monat des Jahres, in dem ich am wenigsten lese. Immerhin müssen die Kinder bespaßt werden und der Kleinste ist eindeutig noch zu klein, um ihm im Schwimmbad oder am See seinem Schicksal zu überlassen. Für drei Wochen werde ich auch nicht in die Arbeit Pendeln, was meine Lesezeit dann doch stark einschränkt.
Natürlich ist es aber auch die Zeit des Jahres, in der sich meine Regale unter den ganzen Leseexemplaren biegen, die gelesen werden wollen, um den Kunden dann die wichtigsten Neuheiten empfehlen zu können.

Diesen Herbst finde ich unheimlich spannend; wir haben wenige große Namen in den Programmen, dafür aber sehr vielversprechende Debütanten und Autoren, die schon vor ein paar Jahren ein erstes erfolgreiches Buch veröffentlicht haben und nun beweisen müssen, daß sie keine One Hit Wonder sind.

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Ein Backlist-Titel hat sich dann aber trotz der ganzen Novitäten eingeschlichen:
Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse von Thomas Meyer stand schon lange auf meiner Liste, jetzt kam gerade die wunderschön illustrierte Ausgabe der Büchergilde Gutenberg auf den Markt.
Also schnell her damit, bevor Mitte September der zweite Teil „Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin“ bei Diogenes erscheint!

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Für den Podcast haben sich mein Kollege Andi und ich dann wieder auf zwei Titel geeinigt, die wir gemeinsam lesen und besprechen werden: Auf Erden sind wir kurz grandios von Ocean Vuong und Wir von der anderen Seite von Anika Decker.

Auf den ersten Blick haben die Titel vielleicht nicht viel gemeinsam, aber beide Autoren bringen schon Erfahrung mit, auch wenn dies ihre ersten Romane sind. Ocean Vuong hat sich in den USA bereits einen Namen als Lyriker gemacht, während Anika Decker als Drehbuchautorin hinter Filmen wie „Keinohrhasen“ steht.
Beide Autoren verarbeiten in ihren Büchern außerdem sehr persönliche Erfahrungen: Ocean Vuong schreibt über die Suche nach seiner Identität als homosexueller, vietnamesischer Einwanderer und Anika Decker setzt sich mit ihrer lebensbedrohliche Erkrankung und dem Kampf zurück ins Leben auseinander.

Mit Wir von der anderen Seite habe ich übrigens schon angefangen (obwohl ich meine Monatsstapel traditionell wirklich erst am Ersten des Monats beginne, aber ich brauchte dringend einen Ausgleich zu all den traurigen Büchern im letzten Monat) und bin unheimlich begeistert von Anika Deckers feinfühligem Humor.

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Zwei Titel, auf die ich schon sehr gespannt bin sind „Das Licht ist hier viel heller“ von Mareike Fallwickl und „Miroloi“ von Karen Köhler.
Mareike Fallwickl hatte ja mit Dunkelgrün fast schwarz ein wirklich aufsehenerregendes Debüt hingelegt, das mich sehr beeindruckt hat, Karen Köhler hat sich mit dem Erzählband „Wir haben Raketen geangelt“ einen Namen gemacht.

Vor Kurzem traf ich Karen Köhler bei einem wirklich netten Abendessen zu dem der Hanser Verlag eingeladen hatte und ich war sofort gefangen von der Lesung, die die Autorin da hingelegt hat. Da hat sich die Schauspielausbildung gelohnt!

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Zwei weitere Romane, auf die ich schon sehr gespannt bin sind „Der Sprung“ von Simone Lappert, auf den ich mich freue, seit die fabelhaften Diogenes-Damen auf der Leipziger Buchmesse von diesem Titel erzählt haben. Jetzt darf das Buch mit in den Urlaub!
Außerdem hört sich der Debütroman „Schöner als überall“ von Kristin Höller sehr vielversprechend an!

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Ein weiterer Titel, der mit in den Urlaub darf, ist „Fünf Lieben lang“ von André Aciman. Ich muss zugeben, daß ich immer noch nicht dazu gekommen bin, „Call Me by Your Name“ zu lesen und auch den Film habe ich bisher nicht gesehen. Dann beginne ich wohl einfach mit Acimans neustem Roman, während sein bekanntestes Buch weiterhin auf meiner Lesen!-Liste steht.

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Als illustriertes Sachbuch freue ich mich diesen Monat sehr über „Die wundersamen Zwölf – Kuriose Säugetiere, die tatsächlich existieren“ von Rae Mariz und der Künstlerin Moki, deren Graphic Novel „Sumpfland“ ich ja vor Kurzem vorgestellt habe.
Darin werden wirklich seltsame Geschöpfe, wie der Langschnabeligel oder der Wüstengoldmull vorgestellt und natürlich darf auch das Schuppentier nicht fehlen! Immerhin ist es das Verlagsmaskottchen des fabelhaften Reisedepeschen Verlags.

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Literarisch wird es dann bei den Graphic Novels.
Der Künstler Andreas Eikenroth hat sich nämlich Georg Büchners „Woyzeck“ vorgenommen und grafisch inszeniert. Dabei hat er den Text ein wenig modernisiert und auch die Handlung vom Anfang des 19. Jahrhunderts in die Weimarer Republik geholt.
Für mich war der „Woyzeck“ ja als Schullektüre ein Graus, diese Umsetzung gefällt mir allerdings sehr gut!

Und im Splitter Verlag erschien nun „Victor Hugo – Im Exil“ von Esther Gil und Laurent Paturaud. Darin wird die Entstehungsgeschichte von „Les Misérables“ zwar fiktiv geschildert, allerdings haben sich die Autoren wohl an realen Ereignissen orientiert.
Ich bin gespannt!

Ganz schön viel vorgenommen habe ich mir da, hoffentlich komme ich wenigstens halbwegs zum Lesen!

Was liegt auf Euren Lesestapeln und auf welche Neuerscheinungen freut Ihr Euch in diesem Herbst schon am meisten?

Ich wünsche Euch einen sonnigen August,
Eure Andrea

Sonnige Lesetage im Juni

Heute Morgen bin ich schon viel zu früh wach, aber die Sonne scheint so schön durch mein Fenster und der Tag schreit förmlich danach, im Schwimmbad verbracht zu werden.
Doch vorher ist noch Zeit, Euch meinen Lesestapel für den Juni vorzustellen.

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Seit ich in der neuen Filiale arbeite, lesen zwei liebe Kollegen und ich ganz zufällig meist die gleichen Bücher zur gleichen Zeit. Wolf Haas, Fred Vargas, Hilmar Klute, Takis Würger, Vea Kaiser, Joel Dicker und zuletzt Friedemann Karig… die Neuerscheinungen dieser Autoren landeten irgendwie immer auf den Lesestapeln von mindestens zwei, wenn nicht gar allen dreien von uns.
Das ist dann auch immer ein schöner Anlass, nach der gemeinsamen Abendschicht noch etwas trinken zu gehen und sich über das aktuelle Buch zu unterhalten. Wir haben zwar einen sehr ähnlichen Geschmack, gehen aber oft völlig verschieden an die Titel heran.
Bei mir muss das Bauchgefühl stimmen, der eine Kollege analysiert und fertigt mitunter schon mal Hefteinträge an, um seine Meinung zu unterstreichen (kein Wunder, immerhin wird er bald Lehrer) und der andere Kollege wird dann zum Schlichter, wenn wir uns gar nicht einigen können.
Ihr merkt schon: ich liebe diesen kleinen, unorganisierten Lesekreis!

Auch diesen Monat wird wieder ein Buch ganz zufällig zusammen gelesen, nämlich Maschinen wie ich von Ian McEwan.
Die Kollegen haben schon damit angefangen und ich habe es nun gestern begonnen. Ich bin schon sehr gespannt, wie unsere Meinungen ausfallen werden!

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Gleich zwei Titel aus dem Hause Luchterhand haben mich vor Kurzem erreicht:
Geschichte einer Ehe von Geir Gulliksen passt ganz wunderbar in meine Leseplanung, weil ich vor der Buchmesse ohnehin noch ein paar norwegische Autoren lesen wollte und Herkunft von Saša Stanišić wurde mir jetzt schon mehrfach empfohlen, ganz besonders von einem Kollegen, der in der selben Gegend wie Stanisic aufgewachsen ist.
Bisher kenne ich nur seine Kurzgeschichtensammlung „Fallensteller“, die ist mir aber durch einen sehr angenehmen Stil in Erinnerung geblieben.
Ich freu mich drauf!

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Im Bereich Sachbuch gibt es diesen Monat gleich zwei Bücher, die sich mit dem Thema Evolution beschäftigen.

Mit Ausgestorben, um zu bleiben von Bernhard Kegel habe ich schon seit Längerem geliebäugelt, schließlich bin ich seit meiner Kindheit fasziniert von Dinosauriern und lasse auch heute noch kein Museum aus, in dem es Fossilien und Dinosaurierskelette zu bestaunen gibt.
Als ich dann die Ausgabe der Büchergilde Gutenberg gesehen habe, war ich vollkommen hin und weg! Unter dem Schutzumschlag versteckt sich nämlich nochmal ein echter Hingucker.
Hoffentlich begeistert mich der Inhalt genauso sehr wie die Aufmachung.

Als illustriertes Sachbuch ist im Juni Die Entstehung des Lebens – Evolution aus dem Prestel Verlag mit dabei. Die Illustratorin Katie Scott kennt der ein oder andere von Euch ja vielleicht von „Das Museum der Tiere“, das ebenfalls in der „Eintritt frei!“-Reihe erschienen ist. Ausserdem hatte ich letztes Jahr das von ihr illustrierte Sachbuch Von Inseln, die keiner je fand vorgestellt.

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Und natürlich darf auch diesen Monat keine Graphic Novel fehlen!
Sehr begeistert war ich, als ich in der Vorschau des Splitter Verlags Nennt mich Nathan von Catherine Castro und Quentin Zuttion entdeckte.
Darin geht es um den Transjungen Nathan und seinen Weg zur Geschlechtsangleichung, aber auch um seine Familie, die mit der Situation emotional überfordert ist.
Das Thema Transgender interessiert mich nun schon seit längerem, denn als sich der Sohn einer lieben Bekannten als trans outete, stellte ich fest, wie wenig ich eigentlich über Geschlechtsangleichungen wusste.
Ein Glück, daß es YouTube-Kanäle gibt, auf denen man sich schlau machen kann und jetzt eben auch eine sehr persönliche Graphic Novel, die auf einer wahren Geschichte beruht.

Das ist er also, der Juni-Stapel!
Ich bin sehr glücklich mit der Auswahl der Titel und freue mich, Euch bald mehr von ihnen berichten zu können.
Was liegt gerade auf Euren Lesestapeln und kennt ihr vielleicht schon das ein oder andere Buch von meinem?

Ich wünsche Euch einen ganz wunderbar sonnigen Juni!

Eure Andrea