Armer kleiner Blog! Die letzten Monate wurdest du wirklich stiefkindlich behandelt. Schuld daran war dein großer Bruder, der Podcast, der mehr von meiner Zeit in Anspruch genommen hat, als ich es mir hätte träumen lassen…
Hier also ein kurzes Lebenszeichen, um all denen, die den Podcast (noch) nicht abonniert haben zu erzählen, was in den vergangenen Monaten passiert ist.
„Seite an Seite“ startete ja 2019 als kleines, dilettantisches Wohnzimmerprojekt von mir und meinem lieben Freund Andi. 2020 kaufte uns Hugendubel den Podcast ab und wir produzierten von da an zwei Folgen pro Monat in einem schicken Studio.
Als Andi dann ausstieg, um seiner neuen Berufung zu folgen, übernahmen zuerst ein paar Kollegen und später dann der Comedian Max Osswald (sein erster Roman erscheint im Frühjahr bei DTV – Ich bin so stolz!) die Moderation mit mir.
Ende des Jahres verabschiedeten wir uns in eine lange Winterpause, in der einige personelle Veränderungen stattfanden und der Podcast ein völlig neues Konzept bekam.
Die neue Idee: In Zukunft würde ich alle zwei Wochen mit prominenten Gästen aus Literatur, Film & Fernsehen, Musik und allen möglichen walks of life über die Bücher sprechen, die sie bewegt haben und in den Wochen dazwischen auch nochmal kurze, knackige Buchtipps zu bestimmten Themen geben oder über tolle Neuerscheinungen reden.
Was ich nicht bedachte: Als inzwischen einziger Host bedeutet das, daß ich bis zu 14 Bücher im Monat vorbereiten und mich in Themen einlesen muss, von denen ich davor zum Teil noch gar keine Ahnung hatte.
Zur Vorbereitung lese ich Interviews meiner Gäste, schaue mir ihre Filme an, höre ihre Lieder und Podcasts, gucke Dokumentationen über die Themen, über die sie schreiben, texte Skripte für die Folgen und lese, lese, lese…
Das ist natürlich unheimlich viel Arbeit, aber ich lerne gerade so unglaublich viel, arbeite mit ganz wunderbaren Menschen zusammen und habe die Chance, mich mit Leuten zu unterhalten, die ich sonst nur aus den Medien kenne.
Wie surreal ist das eigentlich?!
Ihr versteht also bestimmt, warum ihr in den letzten Monaten auf diesem Kanal nichts von mir gehört habt. Besonders während der Vorproduktion habe ich manchmal ganze Nächte lang durchgelesen.
Außerdem war ich eine Zeitlang ein wenig ratlos, wie ich die Formate, die ich sonst hier gepflegt habe, so umsetzen kann, daß ich die Folgen nicht spoilere.
Aus meinen Want to Read-Stapeln werden jetzt also Monatsrückblicke für den Podcast und in Zukunft wird es auch nicht von allen Büchern Bilder geben, weil ich mir angewöhnen musste, Titel auch mal online zu lesen oder als Hörbuch zu hören.
Ich hoffe aber, ihr freut euch über meine kurzen Zusammenfassungen und bekommt dabei Lust, euch die entsprechenden Folgen anzuhören.
Sebastian Fitzek
Mein erster Podcast Gast sollte natürlich jemand sein, der jedem Leser ein Begriff ist. Dabei muss ich ganz ehrlich sagen, daß ich bis dahin noch kein Buch von Sebastian Fitzek gelesen hatte; ich bin einfach ein zu großer Angsthase, wenn es um Thriller geht. – Zum Glück hat er gerade seinen ersten Roman geschrieben!
„Der erste letzte Tag“ erzählt die Geschichte eines ziemlich verrückten Roadtrips, bei dem ich tatsächlich sehr oft lachen musste und am Ende doch ein paar Tränen in den Augen hatte.
Die Bücher, die Sebastian Fitzek am meisten beeinflusst haben waren „Die unendliche Geschichte“ (das Buch, das auch mich zur Leserin gemacht hat), „Das Schweigen der Lämmer“ und „Die Odyssee der Drehbuchschreiber“.
Außerdem erzählt Sebastian eine sehr persönliche und emotionale Geschichte über die Geburt seines Sohnes und warum er sich seitdem für einen Verein zum Thema „Frühgeburt“ einsetzt… Und als Bonus gibt er auch noch richtig gute Tipps für angehende Schriftsteller!
Die besten Bücher zum Pride Month
Im Juni war ja Pride Month uns es war mir ein großes Anliegen, in meiner ersten Short Folge Bücher zu diesem Thema zu empfehlen.
Bei den Shorts achte ich immer darauf, daß wirklich für jeden etwas dabei ist, ganz egal, ob man anspruchsvolle Titel sucht oder einfach etwas Unterhaltsames für zwischendurch.
Die Titel, die ich ausgewählt habe, sind:
„Im Wasser sind wir schwerelos“ von Tomasz Jedrowski, eine sehr literarische schwule Liebesgeschichte, die im Polen der 1980er Jahre spielt.
„Und ich leuchte mit den Wolken“ von Sophie Bichon, eine wirklich süße Lovestory, die das Thema Pansexualität aufgreift und einem sofort Lust darauf macht, in den nächsten Zug nach Paris zu steigen.
Und zu guter letzt „Mr. Parnassus‘ Heim für magisch Begabte“ von T.J. Klune, ein fantastischer Roman, der mir die ganze Zeit ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat und der eine wirklich wunderbares Feelgood Buch ist.
Alle drei Romane sind übrigens own voices Geschichten.
Julia Schnetzer
Mein zweiter Gast war die Meeresbiologin und Sciene Slammerin Dr. Julia Schnetzer, die mit ihrem sehr lehrreichen und unterhaltsamen Sachbuch „Wenn Haie leuchten – Eine Reise in die geheimnisvolle Welt der Meeresforschung“ durch alle möglichen Talkshows tingelt und so begeistert von Haien, Delfinen und Mikroorganismen spricht, daß man sich sofort selbst eine Taucherflasche umschnallen und in einem Korallenriff tauchen will.
Dank ihres Buches habe ich wirklich erstaunliche Dinge über das Meer gelernt. Im Podcast unterhalten wir uns außerdem über den Schutz der Meere, wie man Menschen von Wissenschaft begeistern kann, wie wir mit Delfinen sprechen können und welcher Hai der niedlichste ist.
Julias Buchtipps waren (wenig überraschend) „Die letzten ihrer Art“ von Douglas Adams und Mark Carwardine und „Rendezvous mit einem Oktopus“ Sy Montgomery, aber sie liebt auch Fantasy-Romane und hatte „Die Flüsse von London“ von Ben Aaronovitch im Gepäck.
Nur noch kurz die Welt retten!
John Green, den wohl jeder von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ kennt, hat sein erstes Sachbuch veröffentlicht, nämlich „Wie hat ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“, in dem er sich alle möglichen zum Teil recht willkürlichen Errungenschaften der Menschheit nach einem 5-Sterne-System bewertet.
Grund genug, uns auch anzuschauen, wohin unsere Erde gerade steuert, nämlich mit „Wir sind das Klima!“ von Jonathan Safran Foer (gerade als Taschenbuch erschienen) und „Was, wenn wir einfach die Welt retten?“ von Frank Schätzing.
Beide Titel sind sehr anschaulich und zugänglich und beleuchten die Klimakrise aus ganz unterschiedlichen Winkeln.
Alle Folgen findet ihr übrigens auf Spotify, Apple Podcasts und überall dort, wo es Podcasts gibt und zum Nachhören ohne App auch noch einmal hier.
Ja, du meine Güte, da hast Du Dir aber etwas an s Bein gebunden und gleichzeitig so was absolut wunderbares gestemmt und gemacht!
Hochachtung
Jetzt muss ich doch noch Zeit abknapsen und Podcast (von Dir) hören, bis jetzt war das immer nur sporadisch
allein wg der wunderbaren J. Schnetzer, deren Buch ich auch so gern gelesen habe (und deren Büchertipps absolut nachvollziehen kann)
Ich bin immer noch eher am bloggen und Blogs lesen – es ist etwas entschleunigter, gerade diesen Sommer
Dann bin ich gespannt, was Dich (und uns) da noch alles erwartet
Ganz liebe Grüsse
Nina
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Oh Danke! 😊
Ich hatte gestern ein super nettes Vorgespräch mit einem Idol meiner Jugend und allein das war die ganze Arbeit bis jetzt schon wert. 🥰🙈
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