Review: Total verrückte Wörter – Eine Sammlung unübersetzbarer Wörter aus der ganzen Welt

Heute möchte ich Euch ein ganz wunderbares Buch aus dem 360 Grad Verlag vorstellen: „Total verrückte Wörter – Eine Sammlung unübersetzbarer Wörter aus der ganzen Welt“.

Viele von Euch wissen ja mittlerweile, daß ich illustrierte Sachbücher liebe, besonders wenn sie dann auch noch randvoll mit „unnützem“ Wissen sind, das man bei den unpassendsten Gelegenheiten zum besten geben kann. 😉

Deshalb war ich auch sofort hin und weg von „Total verrückte Wörter“. Nicola Edwards hat hier Unübersetzbares aus allen Herren Länder zusammengetragen, das vielleicht irgendwann doch seinen Weg in den Sprachgebrauch findet, so schön sind manche dieser Wörter!
Zu meinem Großen sage ich nun auch schon Pochemuchka, das russische Wort für Kinder, die zu viele Fragen stellen, während er sich auf Gluggavedur freut. – Das isländische Wort für Wetter, das vom Fenster aus schön anzusehen, aber zu ungemütlich ist, um nach draußen zu gehen.

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Dabei werden aber nicht nur die Wörter erklärt, sondern auch immer kurz auf Eigenheiten des Landes oder der Kultur eingegangen, die in manchen Fällen nicht direkt etwas mit dem Wort zu tun haben, sondern schon alleine für sich sehr interessant sind und sich mit den Bildern wunderbar ergänzen.
So ist „Total verrückte Wörter“, obwohl es schon ab sieben Jahren empfohlen wird, definitiv ein Buch, das die ganze Familie ansprechen und begeistern dürfte.

Die Bandbreite der Wörter geht von so amüsanten Ausdrücken wie Poronkusema (die Entfernung, die ein Rentier unterwegs sein kann, bevor es pinkeln muss), bis hin zu so poetischen wie Kawaakari (das Schimmern des letzten Lichts auf einem Fluß bei Sonnenuntergang).

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Illustriert wurde alles ganz liebevoll von Luisa Uribe, die in fast jedem Bild kleine Details versteckt hat, die erst nach und nach ins Auge fallen.

„Total verrückte Wörter – Eine Sammlung unübersetzbarer Wörter aus der ganzen Welt“ ist ein wirklich wunderbares Büchlein, das sich jede Familie gönnen sollte, die gerne zusammen liest und lustige Dinge lernt.
Und natürlich auch ein perfektes Geschenk!

PS: Wer sich bis jetzt gefragt hat, wie lange wohl die Strecke ist, die ein Rentier zurücklegen kann, bevor es pinkeln muss: es sind etwa 7,5 Kilometer.
Gern geschehen! 😉

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Autor: Lesen... in vollen Zügen

Seit 20 Jahren arbeite ich als Buchhändlerin in München und seit 2017 gibt es nun "Lesen... in vollen Zügen". Hier möchte ich euch vorstellen, welche Bücher mich gerade bewegen. Meine Beträge verfasse ich im Plauderton, eben so, wie ich auch mit meinen Kunden im Laden ins Gespäch komme. Der Schwerpunkt liegt dabei auf aktueller deutsch- und englischsprachiger Literatur. Aber ich bin auch ein großer Fan von schönen Illustrationen und stelle deshalb regelmäßig Graphic Novels und spannende illustrierte Sachbücher vor. Zu meinen Lieblingsautoren gehören Haruki Murakami, Banana Yoshimoto und Amélie Nothomb. Außerdem mache ich mir immer wieder Gedanken zum Thema Leseverhalten in der Rubrik Mein Leben als Leser und plaudere aus dem Nähkästchen in Bekenntnisse einer Buchhändlerin. Wem jetzt aber die Züge bei "Lesen... in vollen Zügen" zu kurz kommen, der kann gerne bei In vollen Zügen nach… vorbei schauen. Hier berichte ich von meinen Zugreisen, den Büchern, die mich dabei begleiten, den Städten die ich besuche und natürlich auch von schönen Buchhandlungen, die es dort zu entdecken gibt.

23 Kommentare zu „Review: Total verrückte Wörter – Eine Sammlung unübersetzbarer Wörter aus der ganzen Welt“

  1. Wenn wir hoffentlich demnächst unsere Weihnachts-welche-Familie-besuchen-wir-wann-Planung erledigt haben, und sich herausstellt, dass wir in der Familie wieder wichteln, dann habe ich auf jeden Fall hier mein Wichtelgeschenk gefunden 😉 Danke dafür! 🙂

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  2. „Poronkusema (die Entfernung, die ein Rentier unterwegs sein kann, bevor es pinkeln muss)“

    Das ist doch wunderbar übersetzt. Man macht oft den Fehler, zu denken, dass ein Wort in der Ausgangssprache auch einem Wort in der Zielsprache entsprechen muss. Manchmal entspricht es einem ganzen oder halben Satz. (Und wenn ich meine alte Lehrerin zitieren darf: „Wir übersetzen keine Wörter, wir übersetzen Texte!“)

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    1. Ja, ab der elften Klasse sollten wir damals dann auch nicht mehr Übersetzen sondern Übertragen. Das lag mir auch immer mehr, weil man so einen viel lebendigeren Text bekommt.
      Spannend ist es besonders dann, wenn Wörter durch die Kultur und die Ungebung beeinflusst werden.
      Da lernt man immer gleich noch was dazu. 🙂

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  3. Das macht schon Spaß deinen Beitrag zu lesen. Verschlimmbesserung ist Deutsch und meint eine scheinbare Verbesserung, die alles nur noch schlimmer macht. 😊😊😊
    Steht da auch drin.
    Lieben Gruß, Ewald

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  4. Ja! Hier gibt s auch wen in der Familie, der so was wie „Handbuch des unnützen Wissens“ (Werbung, unbezahlt) liebt und gern mit besonderen Wörtern rumspielt. Das wäre also was… Schließlich steht hier auch D.Adams „Der tiefere Sinn des Lebens“.
    Liebe Grüße
    Nina

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  5. Ich versuch nochmal mein Glück mit einem Kommentar, wahrscheinlich ist mein erster bei dir im Spam-Ordner gelandet, das ist mir in den letzten Tagen bei verschiedenen Blogs passiert, wo ich kommentiere. Evtl. könntest du mal gucken und mich dort „befreien“, dann ging das kommentieren hier wieder normal.
    Danke und liebe Grüße
    Monika.

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    1. Hmmm… Komisch… Für die Besprechung hab ich gar keinen Kommentar von dir… Auch nicht im Spamordner… Zuletzt hattest du bei Uncommon Type kommentiert. Seltsam. Ich hatte auch mal ne Phase, da ging irgendwie nix durch. Keine Ahnung, woran das liegen könnte… 🤔🙁

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      1. Schade, dann ist er wohl wirklich futsch, der Kommentar. Das war seit letzten Sonntagabend echt so merkwürdig, in allen Blogs, in denen ich kommentiere, war mein Kommentar futsch, nun müßte es aber auch eigentlich überall wieder klappen.
        Ich bin auch ganz angetan von deiner Besprechung, das Buch gefällt mir, und wäre bestimmt ein sehr passendes Geschenk für die nun bald kommende Advents- und Weihnachtszeit, bei der Altersempfehlung könnte ich mir mit dem Buch herrlich gemütliche Advents-Lese/Vorlesestunden vorstellen.
        Ich hab mich so amüsiert über Poronkusema, gut, daß ich nun auch die Entfernung weiß, lach, und hab heute auch Gluggavedur genossen.
        Danke dir jedenfalls fürs nachgucken, ich wünsche einen schönen Abend und einen schönen Sonntag, liebe Grüße
        Monika.

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      2. Awww… Ich hasse es, wenn Kommentare verschwinden! Meistens kann ich mich dann nicht aufraffen, alles nochmal neu zu schreiben, umso cooler, daß du dich nochmal hingesetzt und alles neu geschrieben hast! Danke! 😘
        Ja, das Buch ist wirklich ein super Geschenk! Und so dankbar, weil es einfach viele Menschen anspricht.
        Heute war wirklich Gluggavedur! Ich war aber den ganzen Tag im Laden und hatte das Gefühl, es wäre schon Weihnachten, so viele Adventskalender und Weihnachtsgeschichten hab ich heute verkauft!
        Dann lief auch noch ein kleines Mädchen mit einer Glocke durch den Laden und ich dachte, der Nikolaus wäre gekommen.
        Ob es wohl ein Wort für Weihnachtsgefühle Ende Oktober gibt? 😉
        Ganz liebe Grüße zurück,
        Andrea

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      3. Ich finde das Buch so schön, da mußte ich doch noch was dazu schreiben!
        Hach, das klingt schön, wenn du schreibst, du hattest im Laden schon das Gefühl es wäre Weihnachten, weil du so viele Adventskalender und Weihnachtsgeschichten verkauft hast, mich freut das immer sehr, wenn auch in der heutigen Zeit solche Geschichten noch einen Stellenwert haben. Ich hab früher mal in meiner Kirchengemeinde die Bücherei betreut, da hatten wir zu Anfang November immer Buchausstellung, natürlich auch mit Weihnachtslektüre und Adventskalender, da hab ich mich immer sehr drauf gefreut, weil dann wirklich reger Besuch war und wir viele Bestellungen entgegengenommen haben.
        Herzig, das kleine Mädchen mit der Glocke, da bräuchte man wirklich ein Wort für Weihnachtsgefühle Ende Oktober!
        Ganz liebe Grüße
        Monika.

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  6. Solche Wörterbücher mag ich gerne, weil sie den Horizont des Sagbaren spielerisch erweitern.
    Kennst Du auch das Buch „Lost in translation“ von Ella Frances Sanders aus dem DuMont Verlag?
    Die unübersetzbaren Wortkostproben dieses Sammelsuriums zeugen von interessanten, fremdschönen, anderen klimatischen sowie kulturellen Perspektiven und Gegebenheiten und machen Lust auf Entdeckungsreisen in neue Sprachgefilde.
    https://leselebenszeichen.wordpress.com/2017/10/20/lost-in-translation/
    Nachtaktive Grüße von
    Ulrike

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    1. Ja, mit „Lost in Translation“ habe ich tatsächlich schon länger geliebäugelt. Mittlerweile gibt es ja aus der selben Reihe ein Buch mit Redewendungen.
      „Total verrückte Wörter“ war ein Überraschungsgeschenk vom Verlag, was mich umsomehr gefreut hat, weil ich ja schon länger so ein Buch wollte. 😊
      Ich mag einfach solche amüsanten Fakten.
      Liebe Grüße zurück,
      Andrea

      Gefällt 1 Person

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