Review: The End We Start From

Ist „The End We Start From“ nicht der perfekte Titel um es an Silvester und Neujahr zu lesen?
Aufmerksam wurde ich auf dieses Buch bei Instagram.  Wunderschönes Cover… mehr braucht es meist nicht um mich zum Kauf zu verführen. 😉

Als ich es dann aufschlug war ich etwas irritiert darüber, das beinahe jeder Satz ein eigener Absatz ist. Nur eine Möglichkeit das Buch in die Länge zu ziehen?
Doch schon nach ein paar dieser Absatz-Sätze war ich gefesselt…

Als unsere namenlose Protagonistin schwanger wird stellt sich heraus, daß der Meeresspiegel schneller steigt, als bisher angenommen. Als sie ihren kleinen Sohn Z zur Welt bringt ist London bereits überflutet. Gemeinsam mit ihrem Mann fliehen sie zu den Schwiegereltern in die Berge, doch die Vorräte gehen auch hier bald zur Neige…
Mutter und Kind landen in Flüchtlingslagern, nehmen ihr Schicksal schließlich selbst in die Hand und finden Zuflucht auf einer einsamen Insel.
Dabei erzählt die Hauptfigur die ganze Geschichte aus ihrer „Blase“ heraus, denn sie ist völlig im Babyglück und Berichten von Katastrophen wird weniger Platz eingeräumt, als den Entwicklungsfortschritten ihres Sohnes.
Während die Großeltern bei Unruhen ums Leben kommen lernt Z zu lächeln, als sein Vater verschwindet kann er sein Köpfchen heben…

Es ist eine sehr ungewöhnliche Perspektive, die Megan Hunter da für ihre Geschichte gewählt hat und gerade deshalb fand ich sie faszinierend.
Nicht Tod und Verwüstung stehen bei dieser Dystopie im Vordergrund, sondern Leben und Neuanfang.

Die seltsame Gliederung in diese Absatz-Sätze hat dabei durchaus seine Berechtigung. Denn in diesem Buch werden kaum Emotionen beschrieben und auch wörtliche Rede gibt es nicht.
Man hat manchmal das Gefühl, ein Protokoll zu lesen und dennoch kommt „The End We Start From“ fast poetisch daher…

Deutscher Titel: Vom Ende an

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Autor: Lesen... in vollen Zügen

Seit 20 Jahren arbeite ich als Buchhändlerin in München und seit 2017 gibt es nun "Lesen... in vollen Zügen". Hier möchte ich euch vorstellen, welche Bücher mich gerade bewegen. Meine Beträge verfasse ich im Plauderton, eben so, wie ich auch mit meinen Kunden im Laden ins Gespäch komme. Der Schwerpunkt liegt dabei auf aktueller deutsch- und englischsprachiger Literatur. Aber ich bin auch ein großer Fan von schönen Illustrationen und stelle deshalb regelmäßig Graphic Novels und spannende illustrierte Sachbücher vor. Zu meinen Lieblingsautoren gehören Haruki Murakami, Banana Yoshimoto und Amélie Nothomb. Außerdem mache ich mir immer wieder Gedanken zum Thema Leseverhalten in der Rubrik Mein Leben als Leser und plaudere aus dem Nähkästchen in Bekenntnisse einer Buchhändlerin. Wem jetzt aber die Züge bei "Lesen... in vollen Zügen" zu kurz kommen, der kann gerne bei In vollen Zügen nach… vorbei schauen. Hier berichte ich von meinen Zugreisen, den Büchern, die mich dabei begleiten, den Städten die ich besuche und natürlich auch von schönen Buchhandlungen, die es dort zu entdecken gibt.

10 Kommentare zu „Review: The End We Start From“

  1. Huhu! 🙂
    Während des Lesens deiner Rezi hab ich die ganze Zeit gedacht, irgendwie kommt kir das bekannt vor.. aber der Titel sagt mir nichts. Und dann fiel es mir ein, die deutsche Variante geisterte eine Zeit lang durch Lovelybooks 😅 das englische Cover gefällt mir allerdings auch um Längen besser und dank deiner Meinung hab ich nun irgendwie schon Lust auf das Buch bekommen!

    Gefällt 1 Person

      1. Ich mag spezielle Bücher 🙂 Das frage ich mich zuweilen wirklich, vermutlich würde ich noch viel mehr Bücher kaufen, wären die Cover anders. 😀

        Like

      2. Ja… Wie oft habe ich Gespräche geführt, die so liefen:
        „Wonach entscheidest du eigentlich, ob du das Buch auf Deutsch oder Englisch liest?“
        Ich: „Cover!“
        „Aber… sicher spielt doch die Qualität der Übersetzung eine Rolle?“
        Ich: „Cover!“
        „Naja… es heißt doch: Don’t judge a book by it’s Cover!“
        Ich: „Doch!“
        😀

        Gefällt 3 Personen

  2. Hi, Mich muss auch ein Cover faszinieren, gefallen, auffallen. Bei der Flut an Büchern muss man ja irgendwo anfangen. Klar ist das ungerecht dem Inhalt gegenüber, aber so ist das halt manchmal. Und hier gefällt mir der englische Titel samt Cover viel besser, da muss ich wirklich beipflichten
    Ob ich das Buch lesen werden, weiss ich noch nicht so genau
    Eigentlich bin ich gerade etwas in der Schwebe, was ich als Nächstes lesen soll, da sind noch genug Bücher auf dem Stapel, aber manchmal…
    Liebe Grüsse
    Nina

    Gefällt 1 Person

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