Vor Kurzem erschien „Die entsetzliche Angst der Epiphanie Schreck“ bei toonfish, dem Kinderimprint der Splitter Verlags.
Da ich mich sofort in die Illustrationen verguckt hatte, war ich sehr gespannt auf diese Graphic Novel von Séverine Gauthier und Clément Lefèvre.
Epiphanie ist achteinhalb Jahre alt und fast genauso alt ist ihre Angst, die ihr wie ein Schatten folgt. Um genau zu sein ist es ihr Schatten vor dem Epiphanie Angst hat, denn sie leidet an Sciophobie.
An manchen Tagen ist die Angst so mächtig, daß Epiphanie weder ein noch aus weiß und so macht sie sich auf die Suche nach Hilfe. Dabei landet sie in einer seltsamen Welt, die eigenen, verrückten Regeln unterworfen ist, doch niemand hier scheint Epiphanie helfen zu können. Weder der Doktor, noch ein heldenhafter Ritter oder ein Dompteur, der versucht, den Schatten zu zähmen.
Im Gegenteil: je verzweifelter Epiphanie wird, desto größer und mächtiger wird ihre Angst…
Erst als sie begreift, daß sie selbst es schaffen muss, sich von ihrer Angst zu befreien, können Epiphanie und der Schatten Frieden schließen.
Clément Lefèvres Zeichenstil hat mich sofort angesprochen. Ein bißchen fühlte ich mich an „Chihiros Reise ins Zauberland“ erinnert.
Auch die Grundidee der Geschichte fand ich sehr spannend: viele Kinder leiden an unbestimmten Ängsten, die sie oft nicht erklären können und die von Erwachsenen nicht ernst genommen werden. Das Leben kann in diesem Alter aber auch wirklich beängstigend sein!
Allerdings war mir die Erzählung stellenweise fast ein bißchen konfus. Man wird sofort in die Epiphanies Suche nach Hilfe geworfen und jagt dann atemlos von einem Abenteuer zum nächsten, so daß man oft das Gefühl hat, gar nicht richtig hinterherzukommen.
Trotzdem hat mir „Epiphanie Schreck“ gut gefallen. Für mich punktet die Geschichte vor allem durch die schönen Illustrationen und das schwierige Thema, das hier sehr kindgerecht aufgearbeitet wird.
Da das Buch ab acht Jahren empfohlen wird, habe ich es gleich noch meinem Zwölfjährigen in die Hand gedrückt, der es auch „sehr, sehr schön“ fand.
Schaut auf jeden Fall mal rein, wenn es Euch in die Finger fällt!