Dieses Buch beginnt mit einem Schlag: ein Helikopter landet auf einer der Orkney Inseln um eine junge Mutter mit ihrem Neugeborenen zurück nach Hause zu bringen. Auf dem Rollfeld wird ihr ein Mann in Zwangsjacke entgegen geschoben, der ins Krankenhaus gebracht werden soll… Es ist der Vater ihres Babys Amy.
Trotz der bipolaren Störung ihres Vaters wächst Amy Liptrot behütet und geliebt auf der Farm ihrer Eltern auf, doch mehr und mehr hasst sie die Inseln auf denen sie geboren wurde. Als Teenager träumt sie von der Großstadt… von kosmopolitischen Freunden, Museen und Partys.
Sobald sie alt genug ist flieht sie von den Orkneys und zieht nach London, wo sie die nächsten Jahre wie im Rausch erlebt. Doch ihr Traum verwandelt sich nach und nach in einen Alptraum und Amy wird klar, daß sie so alkoholkrank geworden ist, daß sie ihr Leben nicht mehr unter Kontrolle hat.
Nach einer Therapie verordnet sie sich selbst eine Auszeit und besucht ihre Eltern auf den Orkneys. Doch obwohl sie nicht geplant hat zu bleiben, stellt sie fest, daß ihr die raue Natur hilft, die Sucht in Zaum zu halten.
„Nachtlichter“ hat mich schwer beeindruckt. Nicht so sehr die Geschichte ihrer Heilung, sondern die Art, wie Amy Liptrot davon erzählt… Schnörkellos, ehrlich, ohne Selbstmitleid oder Wut läuft sie die Stationen ihrer Sucht ab, wie die Küsten der Inseln.
Schon rein sprachlich gesehen fand ich „Nachtlichter“ ein beeindruckendes Debüt und ich bin gespannt, was wir in Zukunft noch von Amy Liptrot hören werden.