Review: Little Fires Everywhere

Nachdem mich John Green mit seinem Video voller Buchtipps schon auf das wirklich großartige We Are Okay von Nina LaCour aufmerksam gemacht hat, wollte ich unbedingt noch etwas von seinen Empfehlungen lesen.
Die Wahl fiel auf „Little Fires Everywhere“ von Celeste Ng, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt eher gemischte Rezensionen davon gelesen hatte.

Shaker Hights ist ein Städtchen in dem die Welt noch in Ordnung ist. Hier leben gut betuchte Familien, die sich dafür rühmen liberal zu sein und dennoch einem recht konservativen Verhaltenskodex nachgehen.
Elena Richardson und ihr Mann haben hier ein ruhiges Leben… Die Zukunft ihrer vier Kinder ist fest geplant und Geld spielt keine Rolle. Deshalb kann es sich Elena auch leisten ein Haus in der Nachbarschaft unter Wert zu vermieten um sich als Wohltäterin für weniger gesegnete Familien zu fühlen.
Eines Tages ziehen die Künstlerin Mia und ihre Tochter Pearl in dieses Häuschen ein.
Pearl und die Kinder der Richardsons sind alle im Teenageralter und freunden sich schnell miteinander an, doch Elena ist der Lebensstil ihrer neuen Mieterin, die wenig an Geld und nur an ihrer Kunst interessiert ist suspekt.
Zwischen den beiden Müttern und ihren Kindern entspinnt sich bald ein Beziehungsgeflecht aus Liebe und Neid, Wertschätzung und Verrat.
Als dann ein Sorgerechtsstreit die ruhige Gemeinde in Aufregung versetzt verhärten sich die Fronten zwischen Elena und Mia…

Insgesamt fand ich „Little Fires Everywhere“ richtig gut!
Die Charaktere hatten Tiefgang, die Geschichte war spannend und hat mich immer wieder überrascht und trotzdem hatte ich ein wenig mit diesem Buch zu kämpfen.
Ich denke, es war der Erzählstil, der mich nicht ganz glücklich gemacht hat.
Fast die komplette Handlung wird in einer Rückblende erzählt. Manchmal gibt es kleine Zeitsprünge in die Zukunft oder Vergangenheit, aber soweit war noch alles in Ordnung für mich.

Allerdings gab es im Laufe des Buches immer wieder sehr lange Rückblenden (in der Rückblende!) in denen die Geschichten der einzelnen Personen erzählt wurden.
Diese langen Abschnitte haben mich irgendwie ständig aus dem Lesefluss gebracht, wobei ich sagen muss, daß mein Leserhythmus das ganze vermutlich noch verstärkt hat.
Ich lese eine dreiviertel Stunde auf dem Weg zur Arbeit, dann nochmal auf dem Nachhauseweg und Abends nochmal ein Stündchen auf der Couch.
Es ist mir also passiert, daß ich zuerst über den Sorgerechtsstreit las, dann im Zug nach Hause plötzlich die Geschichte von Mias Kindheit und daheim dann wieder beim Sorgerechtsstreit war.
So hatte ich immer wieder das Gefühl, ein anderes Buch zu lesen und das hat mich das ein oder andere mal ziemlich aus dem Konzept gebracht.

Trotzdem hat mir „Little Fires Everywhere“ gefallen.
Ich denke mir, das sich Leute, die es ohne große Unterbrechungen lesen können, darin besser zurechtfinden dürften. 😉

Auf Deutsch erscheint das Buch im April 2018 unter dem Titel „Kleine Feuer überall“.

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