Review: Moabit

Jedes mal, wenn ein neues, von Kat Menschik illustriertes Buch auf den Markt kommt, möchte ich rufen: „Shut up and take my money already!“
Ganz ehrlich, wenn sie das Telefonbuch von Paderborn bebildern würde, würde ich es haben wollen. 😀

In ihrer schönen „Lieblingsbücher“-Reihe im Galiani Verlag ist nun Band 4 erschienen und besonders spannend: Dieses mal handelt es sich um keinen Klassiker sondern eine brandneue Geschichte von Krimiautor Volker Kutscher.
Ich habe seine Gereon Rath Bücher bisher noch nicht gelesen, aber offenbar ist „Moabit“ als kurze Vorgeschichte zu der Reihe gedacht.

Berlin, 1927: Adolf Winkler hat nur noch eine Woche bis zu seiner Entlassung aus dem Gefängnis Moabit, da versucht ein anderer Häftling ihn umzubringen. Aufseher Ritter geht dazwischen und trifft den Angreifer so heftig, daß dieser ins Koma fällt und kurz darauf verstirbt.
Beide, Winkler und Ritter, können sich keinen rechten Reim auf diesen Angriff machen und versuchen herauszubekommen, was dahinter steckt…

Mit nur knapp 80 Seiten und den vielen Illustrationen darf man natürlich keine Geschichte erwarten, in der alle Fragen geklärt werden, trotzdem war ich schwer begeistert von Volker Kutschers Stil.
Was ich bisher so noch nie gesehen habe: Der Anfang ist in der zweiten Person geschrieben. Ich habe lange überlegt, aber mir will beim besten Willen kein anderes Buch einfallen, das in der zweiten Person geschrieben wurde.
Später wechselt das noch… Die drei Kapitel sind tatsächlich in der zweiten, ersten und schließlich dritten Person verfasst. – Das fand ich stilistisch ziemlich spannend und ich muss meine Kollegen, von denen es genug Kutscher-Fans gibt dringend fragen, ob er das auch in seinen anderen Büchern so macht und ob die offenen Fragen aus „Moabit“ in den Gereon Rath Romanen geklärt werden.
Oder weiß da jemand von euch Bescheid? 😉

Kat Menschik überlegt sich ja für jedes Buch aus ihrer Reihe etwas Neues.
Für „Moabit“ hat sie knallige, kontrastreiche Farben gewählt und den Text immer wieder mit passenden Werbeanzeigen aus den 1920ern aufgepeppt.

Ich bin schon ganz gespannt auf die nächsten Teile der Reihe! 🙂

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Ode an den Oktober

Die letzten warmen Septembertage sind vorbei und heute beginnt mein zweitliebster Monat, mit seinen Herbststürmen, verregneten Nachmittagen und bunten Blättern. 🙂

Für den Oktober habe ich mir einiges vorgenommen, eigentlich viel zu viel! Und dabei wurden jetzt schon einige Bücher auf den Novemberstapel verbannt. Schrecklich!

Aber schauen wir uns mal an, was bei mir im Oktober ansteht:

Kennt jemand von euch das Hygge-Buch von Meik Wiking?
Ich habe bis dahin noch kein einziges Lifestyle-Buch gelesen, aber letzten Winter bestand mein großer Sohn darauf, daß wir uns über Hygge informieren sollten und Wikings Schreibstil war einfach so charmant und humorvoll, daß ich mir sofort sein neues Buch The Little Book of Lykke mitgenommen habe.
Darin geht es darum, warum Dänemark eine so glückliche Nation ist.

Auch neu ist The Furthest Station, das mittlerweile siebte Buch aus der „Rivers of London“-Reihe von Ben Aaronovitch.
Wie auf dem Foto unschwer zu erkennen, ist dieses Buch viel dünner als seine Vorgänger. Im Englischen war es auch nur als „Novella“ angekündigt. Mal sehen, ob es mit den anderen Büchern mithalten kann… Ich werde berichten. 😉

Zu Die Geschichte der Bienen von Maja Lunde, Wiener Straße von Sven Regener und Was man von hier aus sehen kann von Mariana Leky brauche ich nicht viel sagen…
Alle Bücher sind auf der Bestsellerliste und wurden von vielen von euch schon zum Teil großartig besprochen. Da muss ich dringen auch mal rein schauen.
Bald ist die Wiesnzeit vorbei und ich werde wieder in der Lage sein, vollständige Sätze in der Bahn zu lesen, ohne daß ich Angst haben muss, daß sich jemand auf mich übergibt… Dann ist es wieder Zeit für richtig schöne Bücher. 🙂

Als Graphic Novel durfte diesen Monat Frida von Vanna Vinci mit. – Eine wirklich schön illustrierte Biografie über Frida Kahlo.

Mit Ken Folletts neuem Buch A Column of Fire habe ich schon angefangen, allerdings bin ich noch nicht besonders weit gekommen und ich rechne auch eher damit, daß ich erst im November fertig werde.

Als wäre das noch nicht genug, kommen Mitte des Monats noch ein paar Highlights auf den Markt: Moabit von Volker Kutscher wird natürlich hauptsächlich wegen der Illustrationen von Kat Menschik gekauft, Turtles All the Way Down von John Green interessiert mich, obwohl es laut seinem YouTube-Video nicht um Schildkröten gehen wird 😉 und ich freue mich schon sehr auf , das neue Jugendbuch von Kerstin Gier. 😀

Welche Titel von meinem Oktoberstapel habt ihr schon gelesen?
Was steht auf eurer Leseliste?

Ich wünsche euch einen wunderschönen Herbst!