Liebeskummer ist wohl eins der schlimmsten Gefühle auf der Welt. Für Lucia Zamolo fühlt es sich so an, als würde ein Elefant auf der Brust sitzen, also das genaue Gegenteil von Schmetterlingen im Bauch…
In „Elefant auf der Brust, oder: warum sich Liebeskummer lohnt“ schaut sich die Autorin und Illustratorin aber ganz genau an, was dieses schreckliche Gefühl mit uns macht, welche Phasen der Trauer und des Verdrängens wir durchlaufen, wie der Liebeskummer in der Kunst, Literatur und Philosophie behandelt wurde und welche chemischen Prozesse da eigentlich in unserem Körper ablaufen.
Aktuell scheint es ja der gängige Konsens zu sein, nach dem Ende einer Beziehung schnellstmöglich wieder auf die Beine kommen zu müssen. Bloß keine Schwäche zeigen, es schwimmen ja noch viele Fische im Meer und wenn er/sie nicht weiß, was er/sie an mir hat, dann hat er/sie mich eh nicht verdient!
Doch Lucia Zamolo erklärt, daß es ganz gesund ist, um eine gescheiterte Beziehung zu trauern. Statt alles sofort zu verdrängen, rät sie dazu sich die Zeit zu nehmen, die man braucht und warnt davor, sich zu schnell ins nächste Abenteuer zu stürzen.
Mit ihren wunderbaren Illustrationen, die mich schon bei ihrem ersten Buch „Rot ist doch schön“ begeistert haben, setzt sie das Gefühlschaos, das man durchläuft mal herzzerreißend, dann aber wieder auch humorvoll in Szene.
Ihre Erklärungen klingen nie theoretisch, sondern lesen sich, als würde eine gute Freundin von ihren eigenen Erlebnissen und Erkenntnissen berichten, ohne dabei jemals belehrend zu wirken.
Und auch, wenn der Liebeskummer ein Gefühl ist, das man nicht so einfach abschüttelt, gibt Lucia den Lesern zumindest ein paar Tipps, wie man am Ende doch lernt, damit umzugehen.
„Elefant auf der Brust“ eignet sich für Jugendliche, die gerade ihren ersten Liebeskummer durchleiden, aber auch für alle, die schon älter sind, das Ganze schon öfter mitgemacht haben und sich fragen, warum es denn nie leichter wird.
Das perfekte Geschenk also für den besten Freund, oder die beste Freundin, wenn man sich gerade nicht nah sein kann, um einander beizustehen, oder auch an sich selbst, wenn man dringend etwas braucht, das einen an den Silberstreif am Horizont glauben lässt.
Meine Rezension zu Lucia Zamolos großartigem Buch über Menstruation findet ihr übrigens hier: