Jedes mal, wenn ich meinen aktuellen Monatsstapel vorstelle, denke ich mir: „Es kann doch gar nicht sein, daß es schon wieder September, Oktober, November… ist!“
Jetzt also Dezember!
Wohin ist dieses Jahr nur verschwunden?
Es kommt mir so fast vor, als wäre mein Sommerurlaub erst vor wenigen Wochen zu Ende gewesen…
In den letzten Wochen und Monaten haben sich einige Titel angesammelt, die noch vor Jahresende gelesen und rezensiert werden wollen, deshalb habe ich mir für den Dezember nicht allzuviel vorgenommen.
Man will ja schließlich keinen riesigen SUB mit ins neue Jahr nehmen…
Drei Romane haben mich diesen Monat angelacht.
Mit dem „Tagebuch eines Buchhändlers“ habe ich schon im letzten Jahr auf Englisch geliebäugelt, dann erschien es im Sommer auf Deutsch, doch das recht winterlich anmutende Cover hat es mich bis zum Dezember aufschieben lassen.
Autor Shaun Bythell ist selbst Buchhändler und mit Booktuberin Jen Campbell befreundet, deren Empfehlungen ich ja immer sehr schätze.
Hoffentlich wird es mir im Weihnachtsgeschäft nur nicht zu viel, auch noch in meiner Freizeit von einer Buchhandlung zu lesen!
Ein Titel, auf den ich mich schon sehr freue ist „Das Geheimnis von Shadowbrook“ von Susan Fletcher.
Hier haben wir es mit einem literarischen historischen Roman zu tun, der zu Beginn des Ersten Weltkriegs spielt.
Ich hoffe auf einen Titel, der mich ähnlich wie „Die Schlange von Essex“ oder Tracy Chevaliers frühe Romane begeistern kann.
Ein weiterer Roman, der sich unheimlich spannend anhört und der mir auf der Buchmesse empfohlen wurde, ist „Die Einsamkeit der Seevögel“ von Gøhril Gabrielsen.
Vor der Messe hatte ich ja einige norwegische Autoren gelesen und die Art und Weise, wie hier düstere Themen auf sehr eindringliche Weise geschildert werden, zu schätzen gelernt.
In „Die Einsamkeit der Seevögel“ begleiten wir eine Wissenschaftlerin in die winterliche Einöde an der Küste Norwegens, wo sie nicht nur auf Vögel, sondern auch ihren Geliebten wartet…
Das Setting erinnert mich an Amy Liptrots autobiografischen Roman „Nachtlichter“, der mich seinerzeit zwar nicht ganz überzeugen konnte, dessen Naturbeschreibungen mich allerdings unheimlich beeindruckt haben.
Zwei weitere Bücher widmen sich spannenden Gedankenexperimenten.
In Ian McEwans neustem Roman „Die Kakerlake“ nimmt er die aktuelle politische Situation in Großbritannien aufs Korn, indem er Kafkas „Verwandlung“ auf den Kopf stellt und eine unbescholtene Kakerlake eines Morgens im monströsen Körper des britischen Premierministers erwachen lässt.
Gleich elf Gedankenspiele bietet „2029 – Geschichten von Morgen“, ein Erzählband, in dem elf Autoren, darunter prominente Namen wie Vea Kaiser und Thomas Glavinic ihre Vorstellungen von unserer Welt in zehn Jahren zu Kurzgeschichten verarbeitet haben.
Zum Schluß gibt es diesen Monat ganze drei Graphic Novels.
Aus der Reihe „Die Unheimlichen“ aus dem Carlsen Verlag erschien jetzt Sophokles‘ „Antigone“ mit Illustrationen von Olivia Viehweg und außerdem ganz neu: „Der goldene Kompass“ nach dem Roman von Philip Pullman, illustriert von Stéphane Melchior und Clément Oubrerie.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, daß ich mit der „His Dark Materials“-Reihe nie so richtig warm geworden bin, was mich selbst ein wenig ärgert, weil ich weiß, wie viele Menschen, deren Empfehlungen ich sehr schätze, diese Bücher lieben.
Vielleicht schafft es ja die Graphic Novel, mich doch noch für die Romane zu begeistern.
Zu guter Letzt liegt noch „Schwarze Seerosen“ auf meinem Lesestapel, ein Krimi der in Giverny spielt, dem Dorf, in dem Monet seine berühmten Seerosenbilder gemalt hat.
Michel Bussis Roman, auf dem diese Graphic Novel basiert, ist bisher noch nicht auf Deutsch übersetzt worden, schön also, das die Geschichte nun über die Umsetzung von Didier Cassegrain und Fred Duval ihren Weg zu uns findet.
Euch allen wünsche ich eine schöne Adventszeit, egal ob Ihr Weihnachten feiert, oder nicht.
Und weil es schnell recht stressig werden kann, lasse ich Euch heute nochmal meine Tipps für halbwegs stressfreies Einkaufen im Weihnachtsgeschäft da.
Willkommen im Weihnachtswahnsinn
Kommt gut durch die Zeit!
Eure Andrea