Review: Allmen und der Koi

In seinem neusten Krimi „Allmen und der Koi“ nimmt uns Martin Suter wieder einmal mit in die glamouröse Welt der High Society.

Auf Ibiza verbringen viele der Ultrareichen ihre Freizeit, genießen einen exklusiven Lifestyle abseits des Medienrummels und frönen ihren kostspieligen Hobbys. Derzeit besonders beliebt: die Koi-Zucht. Und weil jeder zeigen will, daß er dem anderen in nichts nachsteht, werden immer größer Teiche angelegt, Pflegepersonal für die edlen Fische aus Japan angeworben und natürlich die kostspieligsten Kois ersteigert.
Doch Boy, der mit seinem Wert von über einer Million Dollar, der wohl teuerste Fisch der Insel ist, ist plötzlich verschwunden. Und da man in der High Society gerne diskret und unter sich bleibt, wird Johann Friedrich von Allmen auf den Fall angesetzt.
Der kennt sich freilich eher mit Kunstraub aus, doch da er sich mit seinem Charme und einer gehörigen Portion Improvisationstalent in der Welt der Schönen und Reichen bewegt, wie ein Fisch im Wasser, fällt es ihm leicht, schnell Zugang zu den Partys der Insel-Prominenz zu erhalten und sich dort nach Boy umzusehen.
Schon bald entpuppt sich die Suche nach dem Koi jedoch als gefährlicher als erwartet…

Die Allmen Krimis überzeugen ja nicht jeden Suter-Fan; für viele sind sie zu klischeebeladen und überzeichnet. Mir gefällt genau das.
Ich bezweifle, daß die Hauptsorgen der High Society darin liegen, welche Anzüge zu welchem Anlass getragen werden sollten und welche Unannehmlichkeit es ist, wenn ebendiese Anzüge vom Personal nicht ordentlich aufgebügelt werden, und so lese ich diese Passagen immer als herrlich überspitzten Seitenhieb auf die Reichen und Mächtigen.

Dabei kann ich mich bestens über Allmens Ermittlerarbeit amüsieren, in der alles mehr Schein als Sein ist, bei der die Klischees aus 70er Jahre Krimis humorvoll bedient werden und mich auf die Hauptcharaktere konzentrieren, die mir mittlerweile alle sehr ans Herz gewachsen sind.

Die Allmen-Reihe:

  1. Allmen und die Libellen
  2. Allmen und der rosa Diamant
  3. Allmen und die Dahlien
  4. Allmen und die verschwundene María
  5. Allmen und die Erotik
  6. Allmen und der Koi
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Autor: Lesen... in vollen Zügen

Seit 20 Jahren arbeite ich als Buchhändlerin in München und seit 2017 gibt es nun "Lesen... in vollen Zügen". Hier möchte ich euch vorstellen, welche Bücher mich gerade bewegen. Meine Beträge verfasse ich im Plauderton, eben so, wie ich auch mit meinen Kunden im Laden ins Gespäch komme. Der Schwerpunkt liegt dabei auf aktueller deutsch- und englischsprachiger Literatur. Aber ich bin auch ein großer Fan von schönen Illustrationen und stelle deshalb regelmäßig Graphic Novels und spannende illustrierte Sachbücher vor. Zu meinen Lieblingsautoren gehören Haruki Murakami, Banana Yoshimoto und Amélie Nothomb. Außerdem mache ich mir immer wieder Gedanken zum Thema Leseverhalten in der Rubrik Mein Leben als Leser und plaudere aus dem Nähkästchen in Bekenntnisse einer Buchhändlerin. Wem jetzt aber die Züge bei "Lesen... in vollen Zügen" zu kurz kommen, der kann gerne bei In vollen Zügen nach… vorbei schauen. Hier berichte ich von meinen Zugreisen, den Büchern, die mich dabei begleiten, den Städten die ich besuche und natürlich auch von schönen Buchhandlungen, die es dort zu entdecken gibt.

4 Kommentare zu „Review: Allmen und der Koi“

  1. Huhu,
    Ich bin ja auch ein großer Freund von Suter. Der Mann kann einfach schreiben und er kann geniale Geschichten bauen. Großartig! Ein perfekter Freund wird mir wohl ewig nachhängen. Allmen kenne ich bislang nur aus den ersten beiden Verfilmungen, aber auch hier sieht man Suters große Kunstfertigkeit noch sehr deutlich. Er hat geniale Figuren geschaffen und baut ihren Stories, die wahnsinnig lesenswert sind! Deshalb stehen diese Bücher nun auch sehr weit oben auf meiner Weihnachtswunschliste, obwohl sie so selten in freier Wildbahn anzutreffen sind…
    Schön, dass du Suter und seinen Allmen auch zu schätzen weißt!
    Viele Grüße
    Erin

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