Vor Kurzem hatte ich hier ja schon Die Abenteuer des Alexander von Humboldt von Andrea Wulf und Lillian Melcher vorgestellt; eine Graphic Novel, die von den Amerika-Reisen des berühmten Naturforschers erzählt.
Zufälligerweise zog zeitgleich eine weiter Graphic Novel bei mir ein, die sich ebenfalls mit den Reisen eines Wissenschaftlers beschäftigt, der auch heute noch in aller Munde ist: „Darwin – An Exceptional Voyage“ von Fabien Grolleau und Jérémie Royer.
Es war wirklich ganz wunderbar, diese beiden Geschichten gleich nacheinander zu lesen, denn mir war bis dahin nicht bewusst gewesen, welchen Einfluss die Reisen Humboldts auf Darwin hatten.
1831 bricht der junge Charles Darwin gegen den Willen seines Vaters auf eine Reise auf, bei der er innerhalb von fünf Jahren die Welt umrunden und Entdeckungen machen wird, die die Geschichte unserer Erde für immer verändern werden.
Dabei erlebt er viele Abenteuer, kämpft gegen Seekrankheit, lernt neue Völker und Kulturen kennen und entwickelt seine berühmte Theorie von der Entstehung der Arten.
Soweit kennt man die Geschichte vermutlich…
In dieser Graphic Novel lernte ich aber auch vieles, was ich noch nicht über Darwin und die Reise auf der HMS Beagle wusste: zum Beispiel, daß Darwin hauptsächlich deshalb mit auf diese Reise genommen wurde, um dem Kapitän des Schiffes, Robert FitzRoy, Gesellschaft zu leisten. Dieser hatte auf einer früheren Expedition drei Feuerländer gefangen, die er in London „zivilisierte“ und sie nun zurück in ihre Heimat bringen wollte, damit sie gemeinsam mit einem Pfarrer das Wort Gottes und die moderne Zivilisation nach Feuerland bringen sollten.
Darwin selbst hatte sehr starke Ansichten, was das Thema Sklaverei anging: er lehnte sie rundheraus ab, weshalb es immer wieder zu Streitigkeiten mit Kapitän FitzRoy kam.
Spannend, was ich in diesem Buch alles gelernt habe!
Illustriert wurde es im frankobelgischen Comicstil, das heißt recht vereinfachte, gelegentlich fast cartoonhafte Figuren, während der Hintergrund meist sehr realistisch und atmosphärisch in Szene gesetzt wird.
Dieses Gesamtkunstwerk aus Text, spannenden Informationen und wunderbaren Illustrationen hat mich schwer begeistert. So sehr, daß ich mir sofort die Graphic Novel über Audubon aus der selben Reihe bestellen musste, und das, obwohl mich Audubon bisher nicht wirklich interessiert hat!
Auf Deutsch wird das Buch im September unter dem Titel „Charles Darwin und die Reise auf der HMS Beagle“ bei Knesebeck erscheinen.
Ich kann es allen, die an Graphic Novels, Biografien und/oder Naturwissenschaften interessiert sind nur wärmstens ans Herz legen!
Oh, ich liebe den frankobelgischen Comicstiel! Und dann mit dieser aufregenden Lebensgeschichte! Auch wenn ich schon einiges über Carbon gelesen habe, will ich in das Buch auf alle Fälle reinschauen. Ja, das war genau die Zeit, in der in GB ein leichtes Umdenken bezüglich Sklaverei begann. Noch gar nicht so lange her, wenn man Mal auf eine Zeittafel schaut. Genau wie Darvins revolutionäre Erkenntnisse.
Du hast Dir eh gedacht, dass es wieder ein Buch für mich ist, oder? 😃
Liebe Grüße
Nina
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Carbon! Warum macht der aus dem Namen Darvin so einen Quatsch… Und ich hab nicht noch Mal geschaut
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