Review: Mary Who Wrote Frankenstein

Heute ist so ein düsterer, ungemütlicher Tag… wie wäre es da wohl, den regnerischen Sommer mit seinen Freunden in einer Villa am Genfersee zu verbringen und Gewitter und Sturm auszusitzen, während man sich Geistergeschichten erzählt?

Genau das taten Mary Shelly und ihre Freunde vor zweihundert Jahren, und während die berühmten Poeten Percy Bysshe Shelley und Lord Byron lediglich Fragmente ihrer Geschichten ablieferten, schufen der Arzt John Polidori und die erst achtzehnjährige Mary (damals noch Godwin) zwei Werke, die die Literaturgeschichte nachhaltig beeinflussen sollten.

Polidori schrieb „Der Vampyr“, ein Buch das viele Schriftsteller zu weiteren Vampirgeschichten inspirieren sollte; nicht zuletzt Bram Stoker zu seinem Klassiker „Dracula“.
Und Mary schrieb „Frankenstein“, ein Name der auch heute noch in aller Munde ist…

„Mary Who Wrote Frankenstein“ von Linda Bailey ist eines dieser wunderbaren Bilderbücher, die man auch – oder vielleicht besonders – als Erwachsener einfach gesehen haben muss!

Es erzählt die Geschichte der jungen Mary, die ihre Mutter viel zu früh verlor, ein rebellischer Teenager wurde, mit den bekanntesten Poeten ihrer Zeit davonlief und beinahe aus dem Nichts heraus einen der großen Klassiker der Literaturgeschichte schrieb.

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Stimmungsvoll düster illustriert von Júlia Sardá, passen die Bilder hervorragend zum Text und verwandeln die Geschichte in ein Gesamtkunstwerk.

Empfohlen wird das Buch vom Verlag bereits ab fünf Jahren. Ich halte das fast für ein wenig früh, vermutlich dürften sich eher Erwachsene von dem Thema und den schaurig-schönen Illustrationen angesprochen fühlen, es spricht aber nichts dagegen, diese Geschichte auch schon mit Kindern zu lesen, die sich gerne gruseln.

Eine deutsche Übersetzung ist derzeit leider noch nicht geplant.

 

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Autor: Lesen... in vollen Zügen

Seit 20 Jahren arbeite ich als Buchhändlerin in München und seit 2017 gibt es nun "Lesen... in vollen Zügen". Hier möchte ich euch vorstellen, welche Bücher mich gerade bewegen. Meine Beträge verfasse ich im Plauderton, eben so, wie ich auch mit meinen Kunden im Laden ins Gespäch komme. Der Schwerpunkt liegt dabei auf aktueller deutsch- und englischsprachiger Literatur. Aber ich bin auch ein großer Fan von schönen Illustrationen und stelle deshalb regelmäßig Graphic Novels und spannende illustrierte Sachbücher vor. Zu meinen Lieblingsautoren gehören Haruki Murakami, Banana Yoshimoto und Amélie Nothomb. Außerdem mache ich mir immer wieder Gedanken zum Thema Leseverhalten in der Rubrik Mein Leben als Leser und plaudere aus dem Nähkästchen in Bekenntnisse einer Buchhändlerin. Wem jetzt aber die Züge bei "Lesen... in vollen Zügen" zu kurz kommen, der kann gerne bei In vollen Zügen nach… vorbei schauen. Hier berichte ich von meinen Zugreisen, den Büchern, die mich dabei begleiten, den Städten die ich besuche und natürlich auch von schönen Buchhandlungen, die es dort zu entdecken gibt.

11 Kommentare zu „Review: Mary Who Wrote Frankenstein“

  1. Ja ja, der moderne Prometheus… Ich glaube, mit 5 Jahren hätte ich das (als wirklich mit viel Büchern aufgewachsenes Kind) noch nicht verstanden. Und mich bestimmt zu viel gegruselt 😉
    Die Bilder gefallen mir ausnehmend gut, nicht zu kitschig, ein wenig düster, eben dem Werk angemessen. Und sicher auch dem wilden Treiben der literarischen Runde 🙂
    Danke Dir, auf die Vorstellung war ich schon gespannt
    Liebe Grüsse
    Nina

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    1. Stimmt, du hattest ja glaube ich schon letzten Monat Interesse angemeldet, aber dank einer kleinen Krankheitswelle bin ich zwar viel zum Lesen aber kaum zum Rezensieren gekommen.
      Dafür ist es diesen Monat genau anders herum. 😅
      Ich bin auch schwer begeistert von dem Illustrationsstil. Der passt einfach perfekt zur Geschichte!
      Liebe Grüße,
      Andrea

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  2. Sieht toll aus! Ich habe ja vor einigen Wochen Frankenstein gelesen und als ich im Vorwort nochmal die Geschichte las wie das Buch entstanden ist, hatte ich auch gleich solche gruseligen Bilder im Kopf. Es ist zwar schon etwas her als ich fünf Jahre alt war, aber aus der jetzigen Perspektive bin ich ziemlich überzeugt davon, dass ich das Bilderbuch super gefunden hätte. Schön gruselig zum unter der Bettdecke verstecken!

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      1. Das ist doch so typisch. Jeder kennt das Buch (angeblich), aber keiner hat es gelesen… Mich hat Frankenstein tatsächlich überrascht, denn die Geschichte ist doch ganz anders als sie in den meisten Filmen erzählt wird!

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      2. Ich hab tatsächlich das Buch gelesen, aber nie den Film gesehen.
        Vor ein paar Jahren wurde die National Theater Aufführung mit Benedict Cumberbatch und Johnny Lee Miller bei uns im Kino übertragen. Die hab ich gesehen. 😉

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