Zugegeben, ein bißchen esoterisch klingt der Titel schon: „Einfach Mensch sein – Von Tieren lernen“. Doch die Autorin Sy Montgomery wurde mir schon vor einiger Zeit von einer Kollegin sehr ans Herz gelegt, die „Rendezvous mit einem Oktopus“ begeistert gelesen hatte.
Seitdem stand das Buch auf meiner Leseliste, doch als nun das neue Buch von Montgomery auf den Markt kam, habe ich mich kurzentschlossen dafür entschieden. Denn immerhin wurde es von Rebecca Green illustriert, deren Bilderbuch „How to Make Friends with a Ghost“ ich sehr liebe.
Ich wusste nicht recht, was mich in „Einfach Mensch sein“ erwarten würde, doch schnell begriff ich das Konzept dieses Buches, das ich äußerst ansprechend fand. Darin schreibt Sy Montgomery nämlich von ihrem Leben, und wie sie zur Naturforscherin wurde, allerdings stellt sie sich dabei nicht selbst in den Vordergrund, sondern erzählt ihre Geschichte, indem sie über die Tiere berichtet, die ihr Leben geprägt haben.
Von der kleinen Scotchterrier-Hündin Molly, mit der sie groß wurde, über die drei Emus, die sie im australischen Busch beobachtete, und die in ihr den Wunsch weckten, ihr Leben fortan der Erforschung von Tieren zu widmen, zum kleinen Ferkelchen Christopher Hogwood, um den sie sich kümmerte, als es ihr selbst nicht besonders gut ging, und der die Menschen in ihrer Nachbarschaft so verzauberte, daß sie dadurch eine große Ersatzfamilie fand, oder Octavia, den Tintenfisch, den sie monatelang beobachtete und der sie zu ihrem schriftstellerischen Durchbruch „Rendezvous mit dem Oktopus“ inspirierte.
In jeder Geschichte spürt man die Liebe und die Leidenschaft, die Sy Montgomery für all diese Tiere empfindet; sei es nun eine Tarantel, die bei einer Forschungsreise nach Französisch-Guayana in ihrem Bungalow lebte oder ein Wiesel, das eins ihrer Hühner tötete.
So erfährt man beim Lesen nicht nur einiges über das Leben der Autorin und beginnt, ihre Begeisterung für Tiere aller Arten zu teilen, sondern man lernt ganz nebenbei auch wirklich erstaunliches.
Mir sind ja die Menschen die Liebsten, bei denen man merkt, daß sie ihr Beruf oder Hobby so erfüllt, daß sie diese ansteckende Art der Begeisterung nach außen tragen.
Sy Montgomery ist so eine Person, die liebt, was sie tut, und es mit der Welt teilen will, wie hier in diesem Buch.
Und als kleiner Nachtrag:
Das Bilderbuch von Rebecca Green, das ich anfangs erwähnte, wird im September unter dem Titel „Wie man sich mit einem Gespenst anfreundet“ auf Deutsch bei Diogenes erscheinen. Haltet auf jeden Fall die Augen danach auf! Es ist aber auch wirklich zu entzückend!
Ich habe mir gerade den Oktopus als Taschenbuch gekauft. Begeisterung und Liebe ist genau die richtige Beschreibung.
Liebe Grüße und schönen Sonntag Abend
Nina
LikeGefällt 1 Person
Ich lese jetzt gerade ihr Glühwürmchen Buch. Das finde ich auch super. 🤗
LikeLike