Review: Mama

Bilderbücher für Erwachsene… Für viele scheint das nicht zusammen zu passen und doch gibt es in diesem Bereich immer wieder aussergewöhnlich schöne Titel, für die ich gerne eine Lanze brechen möchte.

Ein ganz wunderbares Buch ist vor Kurzem bei arsEdition erschienen, nämlich „Mama“, welches ich Euch heute gerne ans Herz legen möchte.

Darin schreibt Hélène Delforge in kleinen Szenen vom „Mama-sein“ in verschiedenen  Kulturen, durch alle Zeiten und in den unterschiedlichsten Lebenssituationen.
Da ist beispielsweise die Marquise, die ihr Kind kurz nach der Geburt einer Amme übergeben muss und sich fortan nur um ein kleines Zicklein kümmern darf. Oder die Soldatin, die ihr Kind zurücklassen muss, als sie in den Krieg zieht. Und die junge Frau, die nicht wie ihre Mutter werden will, die immer das Gefühl hatte, ihr eigenes Leben für ihre Kinder aufgegeben zu haben, und die kurzerhand mit dem Baby auf dem Rücken loszieht, um mit ihm zusammen die Welt zu erkunden…

Mama.
Ein Name, getragen von Milliarden von Frauen,
zu allen Zeiten und auf allen Kontinenten dieser Erde…

Perfekt begleitet werden Delforges Texte von den Illustrationen von Quentin Gréban, der es mit seinen detailgetreuen Aquarellen schafft, die Schönheit selbst der erschöpftesten Mütter darzustellen.

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Dieses Buch hat mich sofort angesprochen und berührt.
Die Bilder allein schon sind ein Genuss und auch wenn Hélène Delforges Texte immer von der Liebe der Mütter zu ihren Kindern handeln wird es nicht kitschig, weil sie auch die anstrengenden und nervenaufreibenden Zeiten genauso thematisiert wie die Kuschelstunden.

Empfohlen wird dieses Buch ab sechs Jahren, weshalb Ihr es vermutlich in der Kinderbuchabteilung Eurer Buchhandlung finden werdet.
Doch „Mama“ ist eigentlich ein Buch für die Mütter, ein perfektes Geschenk für Freundinnen, oder für sich selbst.

Für mich ist „Mama“ jedenfalls der beste Beweis dafür, daß man Bilderbücher für Erwachsene einfach lieben muss!

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Autor: Lesen... in vollen Zügen

Seit 20 Jahren arbeite ich als Buchhändlerin in München und seit 2017 gibt es nun "Lesen... in vollen Zügen". Hier möchte ich euch vorstellen, welche Bücher mich gerade bewegen. Meine Beträge verfasse ich im Plauderton, eben so, wie ich auch mit meinen Kunden im Laden ins Gespäch komme. Der Schwerpunkt liegt dabei auf aktueller deutsch- und englischsprachiger Literatur. Aber ich bin auch ein großer Fan von schönen Illustrationen und stelle deshalb regelmäßig Graphic Novels und spannende illustrierte Sachbücher vor. Zu meinen Lieblingsautoren gehören Haruki Murakami, Banana Yoshimoto und Amélie Nothomb. Außerdem mache ich mir immer wieder Gedanken zum Thema Leseverhalten in der Rubrik Mein Leben als Leser und plaudere aus dem Nähkästchen in Bekenntnisse einer Buchhändlerin. Wem jetzt aber die Züge bei "Lesen... in vollen Zügen" zu kurz kommen, der kann gerne bei In vollen Zügen nach… vorbei schauen. Hier berichte ich von meinen Zugreisen, den Büchern, die mich dabei begleiten, den Städten die ich besuche und natürlich auch von schönen Buchhandlungen, die es dort zu entdecken gibt.

8 Kommentare zu „Review: Mama“

    1. 🤗 Bei dir weiß ich ja, daß du weißt, was gut ist! 😉
      Aber doch seltsam, wie manche Menschen, so wie wir sofort ein Gesamtkunstwerk aus Text und Bild sehen, während andere nur sagen: „Ach, da sind Bilder drin? Dann kann es nichts sein, was mich intellektuell anspricht.“ 😏

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