Diesen Sommer waren Rachel Cusks Bücher ja in aller Munde, nachdem „Kudos“, der dritte Teil ihrer Trilogie auf Deutsch erschienen ist.
In „Outline“, dem ersten Band der Reihe beschreibt sie eine Reise nach Griechenland, um dort einen Kurs für kreatives Schreiben zu unterrichten.
Dabei werden allerdings nicht die Erlebnisse oder Gefühle der Erzählerin in den Mittelpunkt gestellt, sondern die der Menschen, denen sie begegnet.
Immer wieder lernt sie Fremde kennen oder trifft alte Freunde wieder, die ihr offen und ausführlich von ihrem Leben, ihren Empfindungen oder Ängsten berichten.
Das Seelenleben der Protagonistin erschließt sich dem Leser nur durch die Antworten, die sie ihren Gesprächspartnern gibt und dem, was man zwischen den Zeilen herauslesen kann.
„Outline“ ist ein sehr ruhiges Buch, ohne echten Spannungsbogen und trotzdem verstehe ich, warum so viele Leser von Rachel Cusks Büchern begeistert sind.
Die Geschichten, die die Personen erzählen sind sprachlich geschliffen und auf Hochglanz poliert, banale Alltagserlebnisse scheinen prophetische Wirkung zu haben.
Ich kann nicht wirklich in Worte fassen, was die Faszination dieser Geschichten ausmacht… Manchmal sind es Lebensbeichten, dann wieder einfache Alltagsbeobachtungen. Trotzdem schlagen sie den Leser in ihren Bann.
Vielleicht ist es die Tatsache, daß Rachel Cusk das alltägliche Leben magisch wirken lässt, vielleicht es die ungewöhnliche Art des Erzählens, die so fasziniert.
Ich empfinde diese indirekte Art, sich einer Protagonistin anzunähern äußerst spannend. Bestimmt werde ich demnächst zu „Transit“, dem zweiten Band von Cusks Trilogie greifen.
Sprachlich geschliffen, klingt gut!
Liebe Grüße und im Vorweihnachtsgeschäft trotzdem wenig Stress.
Liebe Grüße Nina
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Danke. Wir wurschteln uns so durch. Natürlich gnadenlos unterbesetzt. 😝
Ich weiß nicht, wie gut die Übersetzung ist, aber nach den ganzen begeisterten Besprechungen würde ich sagen gut.
Es ist wirklich schwer, dieses Buch zu beschreiben. Es passiert ja nicht viel und wenn die Leute den Mund aufmachen ist es, als würden sie einen vollendeten Roman erzählen.
Trotzdem hat es eine gewisse Sogwirkung…
Liebe Grüße zurück,
Andrea
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