Jamey und Elise scheinen auf den ersten Blick nichts gemein zu haben: er ist der vielversprechende Erbe einer einflußreichen Bankiersfamilie, sie eine Ausreißerin aus ärmsten Verhältnissen.
Trotzdem kreuzen sich die Wege der beiden, als sie in New Haven, wo Jamey studiert Nachbarn werden.
Anfangs können sie sich nicht ausstehen und man weiß ja, wohin das führt…
Jamey und Elise beginnen eine leidenschaftliche Affäre, wobei es ein eklatantes Ungleichgewicht in der Beziehung der beiden gibt.
Elise ist bald bis über beide Ohren in Jamey verliebt und richtet ihr Leben mehr und mehr nach ihm aus. Jamey hingegen weiß, daß Elise kein Mädchen ist, mit dem er eine ernsthafte Beziehung führen sollte. Nie würde sie es schaffen, von den Menschen seiner Klasse akzeptiert zu werden, und so hasst sich Jamey jedesmal ein bißchen, wenn er wieder in Elises Bett landet, doch genausowenig kann er die Finger von ihr lassen.
Im Lauf der Zeit aber merkt Jamey, wie wichtig Elise für ihn geworden ist und nach und nach beginnt sie der Dreh- und Angelpunkt seines Lebens zu werden.
Von seiner Familie bleibt das nicht unbemerkt und schon bald bekommt Jamey deutlichen Widerstand zu spüren…
„Uns gehört die Nacht“ ist ein Buch, das in den letzten Wochen für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat. Mit dem klassischen Thema „Armes Mädchen verliebt sich in reichen Jungen“ spricht es natürlich auch Leser an, die sonst eher im Bereich Young Adult unterwegs sind. Dabei ist „Uns gehört die Nacht“ jedoch deutlich literarischer, als viele andere Bücher mit diesem Thema.
Besonders die Beschreibungen von Elises und Jameys Gefühlswelten zu Beginn der Geschichte haben mich absolut in ihren Bann gezogen.
Als die beiden dann aber endlich an einem gemeinsamen Punkt ankommen, wurde die Handlung ein wenig zu glatt für mich. Hier hätte es deutlich mehr Konfliktpotential geben können.
Doch Jamey und Elise sind ab etwa der Mitte des Buches so in ihrer gemeinsamen Glückseligkeit gefangen, daß die Katastrophe, die ihre Beziehung bedroht, dann recht erzwungen auf mich wirkte und nicht wirklich zum Rest der Geschichte zu passen schien.
Trotzdem hat mich „Uns gehört die Nacht“ gut unterhalten und ich bin definitiv gespannt, was wir noch alles von Jardine Libaire erwarten dürfen.
Danke schön für den Hinweis auf die neue Variante eines alten Stoffes: Reichtum und Armut lieben sich. Es freut mich nachzublättern: Platon erzählt uns im „Gastmahl“ (Symposion), wie Reichtum und Armut den Eros empfingen.
Platon, Das Gastmahl oder von der Liebe, Übertragen und eingeleitet von Kurt Hildebrandt, Reclam , Stuttgart, 1949, 1979, 1994, S. 75 – 77
Viele Grüße, Bernd
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Ich habe deine Rezension jetzt bewusst noch nicht gelesen, werde das aber nachholen – nachdem ich das Buch gelesen habe. Ich bin sehr gespannt =)
Zeilentänzerin
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Ja, ich les Rezensionen von Büchern die mich interessieren auch immer nur mit einem Auge… 😉
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