Review: Frida Kahlo – Eine Biografie

Heute möchte ich euch einen kleinen Schatz vorstellen, auf den ich eher zufällig aufmerksam geworden bin.

In dieser dünnen, aber wahnsinnig schön aufgemachten Biografie aus dem Insel Verlag erzählt María Hesse aus dem Leben der berühmten mexikanischen Künstlerin. Dabei verwendet Hesse die Ich-Perspektive, was nun eher ungewöhnlich ist, aber dafür sorgt, daß sich dieses Buch spannend wie ein Roman liest.

Ganz besonders hochwertig und liebevoll gemacht ist die Ausstattung des Buches, denn die komplette Geschichte wurde durchgehend im Stil von Frida Kahlo bebildert.
Dazu kommen unterschiedliche Schrifttypen (ein Teil des Textes wurde in Schreibschrift gedruckt), durch die uns Fridas Geschichte und Gedanken auch nochmal visuell ganz eindringlich nahegebracht werden.

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Es ist also keine Biografie im klassischen Sinne, sondern eher ein biografischer Roman, in dem Frida Kahlo von ihrer Geburt bis zu ihrem Tod erzählt.
Mit etwa 140 Seiten, auf denen sich dann eben noch unzählige Illustrationen tummeln, liest man das Buch wirklich schnell durch und einige Themen werden nur angeschnitten, trotzdem bin ich absolut begeistert von dieser Biografie und würde mir wünschen, daß wir noch mehr in diesem Stil zu sehen bekommen.

Von meinen Kollegen wurde ich schon gefragt, ob ich das Buch auch für Kinder empfehlen würde… Vermutlich aufgrund des bunten Covers oder des einfachen Schreibstils.
Dabei sollte man sich immer vor Augen führen, daß Frida Kahlos Leben durchaus dramatisch war. Und so thematisiert dieses Buch eben auch Ehebruch, Bisexualität, Abtreibungen, Fehlgeburten und Medikamentenabhängigkeit.
Ich denke aber, daß man María Hesses Buch Jugendlichen ab 14 Jahren durchaus in die Hand drücken kann.

Darüber hinaus ist es wirklich eine ganz wunderbare Lektüre für Kunstliebhaber, die sich gerne von einem spannenden Leben und aussergewöhnlichen Illustrationen inspirieren lassen wollen, anstatt einen wissenschaftlichen Wälzer durchzuarbeiten.

María Hesses Frida Kahlo Biografie ist für mich auf jeden Fall schon eines meiner Highlights des Jahres!

 

PS: Letztes Jahr erschien ja auch schon eine Graphic Novel über das Leben von Frida Kahlo. Ich muss sagen, daß mir persönlich die Biografie von María Hesse wesentlich besser gefallen hat, obwohl ihre Bilder vielleicht etwas kindlicher wirken.
Zum direkten Vergleich verlinke ich euch auch nochmal die Graphic Novel von Vanna Vinci.

Review: Frida

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Autor: Lesen... in vollen Zügen

Seit 20 Jahren arbeite ich als Buchhändlerin in München und seit 2017 gibt es nun "Lesen... in vollen Zügen". Hier möchte ich euch vorstellen, welche Bücher mich gerade bewegen. Meine Beträge verfasse ich im Plauderton, eben so, wie ich auch mit meinen Kunden im Laden ins Gespäch komme. Der Schwerpunkt liegt dabei auf aktueller deutsch- und englischsprachiger Literatur. Aber ich bin auch ein großer Fan von schönen Illustrationen und stelle deshalb regelmäßig Graphic Novels und spannende illustrierte Sachbücher vor. Zu meinen Lieblingsautoren gehören Haruki Murakami, Banana Yoshimoto und Amélie Nothomb. Außerdem mache ich mir immer wieder Gedanken zum Thema Leseverhalten in der Rubrik Mein Leben als Leser und plaudere aus dem Nähkästchen in Bekenntnisse einer Buchhändlerin. Wem jetzt aber die Züge bei "Lesen... in vollen Zügen" zu kurz kommen, der kann gerne bei In vollen Zügen nach… vorbei schauen. Hier berichte ich von meinen Zugreisen, den Büchern, die mich dabei begleiten, den Städten die ich besuche und natürlich auch von schönen Buchhandlungen, die es dort zu entdecken gibt.

12 Kommentare zu „Review: Frida Kahlo – Eine Biografie“

  1. Na, das ging ja mal richtig fix. Vielen lieben Dank für die Vorstellung. Was mich wundert: Frida Kahlos Leben war prall gefüllt, vor allem, wie Du schon schreibst, auch dramatisch. Wie passt das in 140 Seiten, die dann ja auch noch so wunderbar bebildert sind. Aber egal, ich kaufe mir das Buch auf jeden Fall 🙂

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    1. Hach, gell… So ein Service! 😉
      Und ja… Es lässt sich wirklich recht schnell durchlesen und es ist für ein so überwältigendes Leben wirklich recht kurz gehalten, aber trotzdem fand ich es ganz großartig.
      Ein paar Anekdoten in dem Buch waren neu, andere kannte ich schon aus anderen Büchern über sie und konnte sozusagen im Geiste dazu ergänzen. Besonders als Einstieg in ihre Kunst und ihr Leben ist so eine kurze Biografie aber wirklich genial.
      Ich wünschte gerade, es gäbe eine ganze Reihe in dieser Aufmachung und ich könnte einfach eins nach dem anderen lesen! 😊
      Viel Spaß damit!

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    1. Hmmm… Obwohl die Biografie von Maria Hesse ja textlastiger ist hatte ich das Gefühl, daß es bei Vinci zum Teil mehr Informationen gab. Allerdings war die Graphic Novel von Grundton her schon teilweise sehr düster, während bei Hesse auch Wert auf die positiven Ereignisse gelegt wurde.
      Schau auf jeden Fall mal rein, wenn dir das Buch in die Finger kommt!

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  2. Ich komme gerade aus Brüssel – wo ich sehr viele Comicläden besucht habe. Viele Sachen kannte ich, was meinen Freund wunderte – da habe ich dann auf dich verwiesen ^^ Und auch diesen Tipp werd eich wieder von dir beherzigen, weil ich die andere BioPIC 😉 auch sehr mochte.

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