Review: Die Herrenausstatterin

Was man von hier aus sehen kann war ja mein liebstes Buch des letzten Jahres. Danach hatte ich zwar wirklich Lust, noch mehr von Mariana Leky zu lesen, allerdings – wer kennt das nicht – schwang die Angst mit, daß man nach einem so wunderbaren Buch nur enttäuscht werden kann.

Nachdem mehrere Kolleginnen mit aber versichert haben, daß „Die Herrenausstatterin“ ein ebenfalls wirklich schönes Buch ist, habe ich mich nun doch endlich mal heran gewagt.

Als ihr Ehemann sie verlässt, verliert Katja den Boden unter den Füßen…
Daß er dann auch noch kurz darauf stirbt, lässt sie komplett zusammenbrechen.
Katja igelt sich immer mehr ein und verlässt kaum noch das Haus, doch plötzlich zieht aus heiterem Himmel der verstorbene Altphilologe Doktor Friedrich Blank bei ihr ein.

Ob es sich bei Blank nun um einen Geist oder einen aus der Einsamkeit geborenen imaginären Freund handelt, oder ob die fragwürdigen Pillen, die ihr ihre Freundin zugesteckt hat etwas damit zu tun haben bleibt ungeklärt. Tatsache ist jedoch, daß der tote Blank der Einzige ist, der Katja ein wenig ins Leben zurückholen kann.

Dann taucht auch noch der Feuerwehrmann Armin auf, der auf der Suche nach einem Feuer ist und sich schon bald ebenfalls bei Katja einnistet.
Ist Armin real?
Zusammen mit Blank und Armin erlebt Katja seltsame Abenteuer, bei denen man nie genau weiß, ob da alles mit rechten Dingen zugeht…

Während es bei Was man von hier aus sehen kann immer wieder seltsame kleine Zufälle gab, taucht Mariana Leky bei der „Herrenausstatterin“ voll ein in die Welt des magischen Realismus.
Ich mag solche Geschichten ja, andere haben damit eher zu kämpfen.

An Was man von hier aus sehen kann reicht „Die Herrenausstatterin“ für mich nicht heran, aber ich hatte trotzdem Spaß mit dieser zum Teil irrwitzigen, zum Teil melancholischen Gratwanderung zwischen Traum und Wirklichkeit.

 

Mehr von Mariana Leky:

2017-10-10_11.25.26

Review: Was man von hier aus sehen kann

 

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Autor: Lesen... in vollen Zügen

Seit 20 Jahren arbeite ich als Buchhändlerin in München und seit 2017 gibt es nun "Lesen... in vollen Zügen". Hier möchte ich euch vorstellen, welche Bücher mich gerade bewegen. Meine Beträge verfasse ich im Plauderton, eben so, wie ich auch mit meinen Kunden im Laden ins Gespäch komme. Der Schwerpunkt liegt dabei auf aktueller deutsch- und englischsprachiger Literatur. Aber ich bin auch ein großer Fan von schönen Illustrationen und stelle deshalb regelmäßig Graphic Novels und spannende illustrierte Sachbücher vor. Zu meinen Lieblingsautoren gehören Haruki Murakami, Banana Yoshimoto und Amélie Nothomb. Außerdem mache ich mir immer wieder Gedanken zum Thema Leseverhalten in der Rubrik Mein Leben als Leser und plaudere aus dem Nähkästchen in Bekenntnisse einer Buchhändlerin. Wem jetzt aber die Züge bei "Lesen... in vollen Zügen" zu kurz kommen, der kann gerne bei In vollen Zügen nach… vorbei schauen. Hier berichte ich von meinen Zugreisen, den Büchern, die mich dabei begleiten, den Städten die ich besuche und natürlich auch von schönen Buchhandlungen, die es dort zu entdecken gibt.

5 Kommentare zu „Review: Die Herrenausstatterin“

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