Bewertungssysteme: The Fault in Our Stars

Gestern Abend kochte es auf Twitter und Facebook ja zeitweise ziemlich hoch… Viele von euch haben bestimmt mitbekommen worum es ging, für alle anderen eine kurze Zusammenfassung:
Es begann damit, daß eine Autorin (ich möchte keine Namen nennen) zunächst den Ausschnitt einer Rezension auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichte, diesen leicht säuerlich kommentierte und danach noch ein fünfminütiges (mittlerweile wohl gelöschtes) Video hochlud, in dem sie ihrem Unmut über Blogger Luft machte.

Zu diesem Video gäbe es viel zu sagen und das überlasse ich gerne auch anderen, doch was mich so irritierte war der Grund für diese Aktion. Es war nicht etwa eine schlechte, oder gar verletzende Rezension… Auslöser war, daß die Bloggerin das Buch zwar für gut befunden hatte, erwähnte daß sie aber nicht die Zielgruppe wäre und drei Sterne vergab.

Es waren die drei Sterne, die die Autorin als so himmelsschreiend ungerecht empfand!

Ich hatte schon gerüchteweise von Autoren gehört, die Besprechungen bei drei Sternen monieren würden, war aber immer davon ausgegangen, daß es sich hierbei um Leute handeln würde, die man persönlich kennt und die Rezensionsexemplare aus dem Kleinstverlag aus eigener Tasche zahlen müssten. Doch nein! Hier handelte es sich um eine Autorin, die bereits mehrere Titel bei einem sehr großen Verlagshaus im Programm hat. Ein Verlagshaus übrigens, daß viel Geld für Werbemittel (unter anderem eben Rezensionsexemplare) in die Hand nimmt.

Es gäbe viel zu diesem Video zu sagen… Muss man Leseexemplare absolut objektiv behandeln, wie die Autorin forderte? Darf man es nicht Rezension nennen, wenn man seine persönliche Meinung mit einbringt?
Wie gesagt… Vermutlich werden sich noch andere mit diesem Thema auseinandersetzen, was mir aber einfach nicht aus dem Kopf wollte war, daß es hier um drei Sterne ging!

Und wie es der Teufel so wollte, war ich über das neuste Buch dieser Autorin just an diesem Tag beim Bloggerportal und Vorablesen gestolpert.
Und wisst ihr was?
Ich hatte mir das Buch angeschaut und überlegt, ob ich es anfragen sollte… Obwohl ich sonst wenig Bücher in dieser Art lese, einfach weil mir das Cover gut gefallen hat und ich gerne auch outside the box lesen möchte und muss. (Als Buchhändlerin muss ich ja schließlich in allen Bereichen beraten können.)

So, und jetzt kommts:
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hätte dieses Buch auch nicht mehr als drei Sterne von mir bekommen und bevor ihr jetzt ruft: „Aber Andrea! Wie unfair kann man denn nur sein und das über ein Buch sagen, das man noch nicht mal gelesen hat?!?“ muss ich etwas erklären…

Ich vergebe keine Sterne und das aus gutem Grund.
Sterne bedeuten für jeden etwas anderes. Für mich wäre es in etwa so:

1 Stern verschwendete Lebenszeit
2 Sterne das Gute überwiegt das Schlechte
3 Sterne ein schönes Buch, hat mir gefallen
4 Sterne ein wunderbares Buch, es hat mich berührt
5 Sterne Ich bin sprachlos! Ein Meisterwerk!

So sieht sie also aus, meine persönliche Sterne-Einteilung, wenn ich denn eine machen müsste und dementsprechend sind die meisten Bücher, die ich lese 3-Sterne-Bücher.

Aber jeder hat eine andere Skala für sich festgelegt. Es gibt genug Leute für die fünf Sterne bedeuten: ein schönes Buch, das mich gut unterhalten hat.

Das Sternesystem ist absolut individuell und kommt dann noch der persönliche Geschmack dazu, ist es kein Wunder, daß manche Bewertungen so voreinander abweichen.

Was treibt also die Autorin eines großen Verlags dazu, sich dermaßen über eine drei Sterne Bewertung aufzuregen? Die meisten Argumente, die sie ins Feld führte waren reichlich undurchdacht und ständig wurde zurückgerudert…
Ist es der Druck, der vom Verlag aufgebaut wird, einen bestimmten Verkaufsrang erreichen zu müssen?
Irgendwie kann ich mir das nicht so recht vorstellen, da der Verlag ausdrücklich schreibt, daß auch negative Rezensionen willkommen sind.
Was man bei dem Video deutlich gespürt hat, war eine Frustration darüber, daß mittlerweile jeder seine Meinung kundtun darf und daß ein Blog eine gewisse „journalistische Berechtigung“ darstellen soll, auch wenn die Qualität dafür fehlt.

Das Traurige an der ganzen Geschichte ist für mich, daß es wohl eine gute Besprechung war, die sie da bekommen hat. Einzig die Sternevergabe konnte sie nicht nachvollziehen. Wären die nicht gewesen, hätten wir letzte Nacht weniger wütende Blogger und keine Autorin gehabt, der vielleicht mittlerweile auch schon aufgegangen ist, daß sie sich da einen Bärendienst geleistet hat.

Ich kenne einige Blogger, die mit den Bewertungssternen recht unglücklich sind. Doch bestimmte Seiten lassen es nicht zu, eine Besprechung zu schreiben ohne Punkte abzugeben.

Was also tun?
Sollen Blogger jetzt per se nur noch vier oder fünf Sterne vergeben dürfen?

Als Buchhändlerin bin ich schon des Öfteren über die Sternefalle gestolpert.
Ein Beratungsgespräch ist mir da bis heute in Erinnerung:

Kunde: “ Ich habe im Internet recherchiert und dieser Reiseführer ist der beste, was können Sie mir dazu sagen?“
Ich: „Wie meinen Sie das? Der Beste?“
Kunde: „Er hat die meisten Sterne bekommen!“
Ich: „Was haben Sie denn vor?“
Kunde: „Ich mache eine dreimonatige Tour durch das Land!“
Ich: „Als Backpacker?“
Kunde: „Ja.“
Ich: „Haben Sie schon eine feste Route und Unterkünfte gebucht?“
Kunde: „Nein.“
Ich: „Dann ist das leider der falsche Führer für Sie. Der wird Ihnen nicht bei dem helfen, was sie brauchen.“
Kunde: „Aber komisch, daß der dann im Internet so gut bewertet wird…“
Ich: „Das Internet hat Sie ja auch nicht gefragt, was Sie brauchen!“
Kunde: „Hmmm… Stimmt.“

Sterne machen niemanden so wirklich glücklich und trotzdem fallen wir alle immer wieder darauf herein. Ich ertappe mich selbst dabei, wie ich bei Hotels, Restaurants oder Elektroartikeln nach den Sternen schiele.
Es ist verführerisch, mit einem so einfachen Bewertungssystem zu arbeiten. Aber was sagt es wirklich aus?

Allen Bloggern möchte ich raten: lasst Euch nicht verunsichern. Bei einigen habe ich in letzter Zeit festgestellt, daß die Sterne gegen Kategorien wie Lieblingsbuch oder Zwischendurchlektüre ersetzt wurden.
Vielleicht ist das ja schon mal ein Anfang, auch wenn bestimmte Plattformen uns weiter zu Sternevergaben zwingen werden.

Und an die Autoren: natürlich möchte man sein Buch lieber im Feuilleton der Süddeutschen sehen, als auf dem Blog einer Schülerin, die im schlimmsten Fall auch noch sagt, daß es ihr nicht gefallen hat. Aber auch diese Leute leisten viel Arbeit für Euch. Und ja, es werden Bewertungen dabei sein, die euch nicht gefallen und die ihr als unfair empfindet. Und ja, es kann Euch aufregen, daß für diese Meinung Geld aus Eurem Werbeetat (sprich: Rezensionsexemplare) bezahlt wurde.
Aber: jemand macht sich die Mühe, Euer Buch zu lesen, es zu fotografieren, eine Besprechung dazu zu schreiben, es auf Instagram, Twitter und Facebook zu posten, es bei Amazon, LovelyBooks oder Goodreads zu bewerten und das ist Arbeit! Vergesst das bitte nicht.
Ja, über die Qualität einiger Rezensionen kann man streiten aber jeder versucht sein bestes.

Lasst Euch bitte nicht auf Sterne reduzieren!

Liebe Grüße,
Andrea

Autor: Lesen... in vollen Zügen

Seit 20 Jahren arbeite ich als Buchhändlerin in München und seit 2017 gibt es nun "Lesen... in vollen Zügen". Hier möchte ich euch vorstellen, welche Bücher mich gerade bewegen. Meine Beträge verfasse ich im Plauderton, eben so, wie ich auch mit meinen Kunden im Laden ins Gespäch komme. Der Schwerpunkt liegt dabei auf aktueller deutsch- und englischsprachiger Literatur. Aber ich bin auch ein großer Fan von schönen Illustrationen und stelle deshalb regelmäßig Graphic Novels und spannende illustrierte Sachbücher vor. Zu meinen Lieblingsautoren gehören Haruki Murakami, Banana Yoshimoto und Amélie Nothomb. Außerdem mache ich mir immer wieder Gedanken zum Thema Leseverhalten in der Rubrik Mein Leben als Leser und plaudere aus dem Nähkästchen in Bekenntnisse einer Buchhändlerin. Wem jetzt aber die Züge bei "Lesen... in vollen Zügen" zu kurz kommen, der kann gerne bei In vollen Zügen nach… vorbei schauen. Hier berichte ich von meinen Zugreisen, den Büchern, die mich dabei begleiten, den Städten die ich besuche und natürlich auch von schönen Buchhandlungen, die es dort zu entdecken gibt.

153 Kommentare zu „Bewertungssysteme: The Fault in Our Stars“

  1. Hallo Andrea,

    ich habe das gar nicht mitbekommen. Gibt es dazu einen Facebook Link, den du teilen würdest?

    Ich weiß, dass viele das nicht mehr mögen mit den Sternen, aber ich komme damit sehr gut zurecht, weil ich jeder Sterne Bewertung ein gewisses Gefühl nachdem lesen zuordnen kann:

    1 Stern – eigentlich nur für abgebrochene Bücher
    2 Sterne – das Buch war eigentlich ziemlich schrecklich, ich habe mich gelangweilt, durchgequält, aufgeregt etc., Logikfehler, keine Handlung etc.
    3 Sterne – es war nett, man kann das Buch lesen, hat aber nichts verpasst, wenn man es nicht gelesen hat
    4 Sterne – das Buch war schon ziemlich gut, es fehlte eigentlich nur ein gewisses i-Tüpfelchen
    5 Sterne – es war großartig, ich habe nichts gefunden, was es zu bemängeln gibt, ich liebe es!

    Ok, also eine 3 Sterne-Bewertung wäre also ganz ok nach meiner Bewertung. 😉 Aber trotzdem ist ein Buch und wie es einem gefallen hat, ja wohl auch einfach Geschmackssache, auch wenn Blogger vielleicht schon deutlich kritisch drauf schauen als der geneigte deutsche Durchschnittsleser, der 8 Bücher im Jahr liest. Außerdem ist schlecht Kritik auch manchmal sehr verkausffördernd.

    Danke für den Beitrag und deine Meinung dazu! 🙂 Das Thema wäre sonst an mir vorbei gegangen.

    Liebe Grüße,
    Jenny

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    1. Grüß dich Jenny…
      Die Autorin hat das Video wohl mittlerweile gelöscht. Bei Ink of Books gab es einen Twitter Thread zu dem Thema.
      Wie heißt das Sprichwort so schön… Es gibt keine schlechte Werbung.
      Vermutlich bekommt die Autorin durch ganze Aktion ziemlich viel Aufmerksamkeit, ihr Buch möchte ich aber jetzt nicht mehr lesen. Ich hätte da die ganze Zeit ihren Frust im Kopf.
      Liebe Grüße zurück,
      Andrea

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  2. Ich weiß nicht um wen es geht und was genau in dem Video angesprochen wurde.
    Allerdings möchte ich hier mal zu bedenken geben, dass Amazon ab 3 Sterne eine Bewertung als negativ rechnet. Das ist nun einmal so und deshalb würde ich als Bloggerin niemals einem Buch das mir eigentlich gut gefallen hat 3 Sterne geben.

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    1. Wie genau läuft denn das Amazon System ab? Haben die Sterne feste Bedeutungen? Ich konnte jetzt auf die schnelle nichts dazu finden… Ich meinte mich erinnern zu können, daß drei Sterne sowas wie „It was okay“ bedeuten? Was bedeutet es, wenn Amazon eine Bewertung als negativ rechnet, auch wenn sie durchschnittlich ist?
      Ich bewerte ja nicht auf Amazon und auch nicht mit Sternen und kann also sagen, daß ich noch keinen Autor ins Elend gerissen habe, aber Sterne werden von mir und vielen anderen Bloggern sehr subjektiv wahrgenommen. Gibt es da feste Parameter bei Amazon, die durchschnittliche Bewertungen in niedrigere Verkaufsränge gliedern?

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      1. das Amazon 3 Sterne als schlechte/kritische Rezension rechnet, sieht man hier. Da steht die am besten bewertete positive Rezension und die am besten bewertete kritische Rezension und die hat 3 Sterne.

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      2. Ja, weil Amazon das tut. Bücher, die einen Durchschnitt unter 4 Sternen haben, werden weniger angezeigt.

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    2. Oooder… Jetzt hab ich eine steile These: Wenn Amazon suggeriert, daß drei Sterne schlecht sind… Was passiert dann? Man kann nette Bücher für zwischendurch nicht mehr so bewerten… Man muss immer höher greifen, um sich nicht unbeliebt zu machen. Wer profitiert davon?
      Stell dir vor du suchst irgendein Produkt auf Google. Dir werden auch Shopping Möglichkeiten vorgeschlagen und wo klickst du hin? Natürlich zu den meisten Sternen. Wäre es also möglich (Aluhut auf), daß Amazon seinen Rezensenten suggeriert, sie müssten mehr Sterne verteilen um anschließend bei der Google Suche alle Klicks einzukassieren?
      Letztendlich wären dann alle unglücklich. Ein Autor wenn er mal nur drei Sterne bekommt, ein Blogger, wenn er sich gezwungen fühlt hoch zu bewerten, obwohl er es nicht wirklich so empfindet und am Ende auch der Kunde, der letztendlich mehr erwartet hat, weil es doch sooo viele Sternchen gab.
      Und Amazon kassiert.
      (Aluhut wieder runter) 😉

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  3. Heyo!
    Ein wirklich guter Beitrag, meine Liebe. Sie zeigt, wie verquer diese Bewertungen eigentlich sind. Ich persönlich vergebe meist auch nur zwischen 3-5 Sterne, einfach weil ich nicht solche absoluten Missgriffe dabei habe, die weniger für mich persönlich rechtfertigen. Aber eben auch, weil ich mich tatsächlich schlecht fühle, ein Buch so „herabzuwürdigen“. Nur weil mir Dinge nicht so gefallen haben, muss es bei anderen ja nicht ebenfalls so aussehen. Außerdem versuche ich mittels 5 Kategorien zu bewerten, damit jeder für sich entscheiden kann, worauf es ihm ankommt.

    Ich lese mir auch immer die Argumente durch, die für eine weniger gute Besprechung ausschlaggebend waren, denn was ein andere bekrittelt, könnte mir ja durchaus trotzdem gefallen.

    Ein recht vertraktes Thema!

    Liebe Grüße,
    Gabriela

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    1. Ja… Ich finde auch, daß die Autoren viel mehr auf den Text, als auf die Sterne achten sollten.
      Mich würde wirklich interessieren, warum das so starke Reaktionen ausgelöst hat, denn es gab ja auch einige (Autoren?), die ihr beigepflichtet haben… Da steckt ganz viel Frust dahinter… Klar ist ein Buch wie ein Baby und man will, daß jeder dein liebt und toll findet, aber es muss doch klar sein, daß es verschiedene Geschmäcker gibt. Sie meinte, ein Journalist im Feuilleton wäre fairer. Dabei wird ihre Art Buch (Jugendbuch, offenbar leicht mysteriös) ja höchst selten in der Süddeutschen oder FAZ rezensiert. Das machen die Schülerinnen, die sie so aufregen…

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      1. Ich hab die Diskussion leider verpasst, aber den Aufreger verstehe ich wirklich nicht. Ich könnte mir eher vorstellen, dass ein Artikel im Feuilleton das Buch noch mehr auseinander nehmen würde, als die betroffene Rezensentin. Zumal wir hier ja wirklich von 3 Sternen sprechen, und nichts schlimmeren. O.o

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      2. Ich frag mich ja ehrlich, ob die jemals was von Marcel Reich-Ranicki gehört haben, der ja nie zimperlich war bei der Wahl seiner Worte. Was hätten manche Autoren da nur gemacht, die sich schon wegen einer kleinen Amazonrezension ins Hemd machen? Laufen die dann auch zu ihren Fans und heulen rum, dass der da ja so böse und gemein war?

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  4. Achja, die Sterne. Da stolpert man schon ganz praktisch. Bewertet zB a) Potter mit 3 a la „ordentliches Jugendbuch“. b) Gespräch in der Kathedrale mit 5, weil phänomenal. Und dann muss man c) Hundert Jahre Einsamkeit & d) Der Hobit mit je 4 bewerten, weil c) schwächer als b) und d) stärker als a) – und schon ist man in den eigenen Werturteilen verheddert 😉
    Ich habe mal eine getrennte Vergabe von Punkten für Anspruch und für Ausführung vorgeschlagen, eher so als Selbstkontrolle. Denn Quantifizierung hat nicht nur Nachteile, sie zwingt wenn ernst genommen auch zur sauberen Begründung des Urteils.

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    1. Zumal man seine persönliche Skala mit jedem Buch das man liest nochmal neu überdenken könnte…
      Ich halte es für unerlässlich, seine Meinung zu begründen wenn sie negativ ist, aber es ist schwierig wenn der Autor daraufhin meint: „Das ist deine persönliche Meinung, die hat in einer Rezension nichts zu suchen!“

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  5. Ich wäre als Autor froh über viele 3-Sterne-Bewertungen von Bloggern – weil ein mittelmäßiges Buch es nicht ins Feuilleton schafft oder dort zerrissen wird, ganz professionell 🙂
    Ich hab das Thema schon lang abgeschlossen. Bewertungen sind immer subjektiv und dort wo ich Sterne vergeben muss (wie Goodreads) tue ich das auch einfach aus dem Bauch heraus – also ähnlich deiner Sternevergabe.
    Und was bitte ist eine „journalistische Berechtigung“ bei einem Buch, das möglichst viele Leser ansprechen soll. Hier geht es doch in keiner Weise um eine Einordnung der Lektüre aus literaturwissenschaftlicher Sicht. Hier geht’s allein um „gefällt“ oder „gefällt nicht“.
    Wäre ich böse, würde ich sagen, dass es mich stört, dass mittlerweile jeder ein Buch schreiben und sich Autor nennen darf 😉
    Wird wohl ein ewiges Frustthema bleiben…

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    1. Ich hab die ganze Misere meinem Freund gezeigt, der Medienwissenschaftler ist (er ist nicht so langweilig, wie er sich anhört 😉) und der meinte auch, die Autorin würde eine Qualitätsbeurteilung verlangen, keine Rezension. Seine Reaktion: „Oh mei… Da weiß jemand nicht, was ein Blog ist.“ 😂

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    2. Da sprichst du einen wichtigen Punkt an, Sonja. Jeder hat inzwischen die Möglichkeit, sein Buch zu veröffentlichen.
      Es gibt allerdings auch immer mehr, die sich anmaßen, Buchkritiker zu sein. Eine Rezension besteht ja nicht nur aus dem subjektiven Gefallen, sondern auch aus Charakterstudie, Struktur, Spannungsbogen und stilistische Mittel. Von daher müssen sich beide Seiten Mühe geben.
      Ich halte es so, dass das Handwerk beim Schreiben eine stärkere Gewichtung in meiner Bewertung hat. Schlechter als 3 Sterne würde also nur bekommen, wer ein lapidares Thema wählt und sich über Logik und Dramaturgie keine Gedanken macht. Negative Bewertungen begründe ich sehr viel ausführlicher als positive. Der Autor soll ja nachvollziehen können, warum ich nicht lobe.

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      1. Allerdings kann ich als Jugenbuchautor auch nicht unbedingt erwarten, dass meine Zielgruppe, die das Buch liest und rezensiert, die nötige Expertise besitzt, das Handwerk korrekt zu beurteilen. Jugendbücher werden überwiegend von Jugendlichen gelesen. Ich denke nicht, dass sie ihr Schulwissen zu Klassikern auf ihre Privatlektüre übertragen und das Buch ausführlich analysieren. Das kommt vielleicht später, wenn man nur noch freiwillig liest. Deswegen sollten gerade Jugendbuchautoren nicht besonders kritisch sein, wenn es um Rezensionen ihrer Leser geht…

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  6. Guten Morgen 🙂
    Ich habe den gestrigen Abend mit der Nase in einem Buch verbracht (ironischerweise einem Rezensionsexemplar) und deshalb ist das ganze Drama an mir vorüber gegangen. Ich weiß auch nicht, um welche Autorin oder um welches Buch es geht, wobei das für mich ohnhin keine Rolle spielt, da ich das Verhalten nicht ok finde. Drei Sterne hingegen finde ich absolut ok. Davon abgesehen, dass der Fokus ja eigentlich auf der Rezension, also dem Text, liegen sollte und nicht den Sternen am Ende. Denn die Sterne sagen einfach null aus. Wie du schreibst, die basieren auf einer komplett subjektiven Wahrnehmung. Im Text aber, findet man dann (meistens) die Begründungen und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Buch.
    Naja, ich will mich jetzt nicht nachträglich komplett unnötig aufregen, ich bin nur froh, dass ich inzwischen keine Sterne mehr unter meine Rezensionen mache.
    Toller Beitrag und genialer Titel! 😀

    Alles Liebe ❤

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    1. Sei froh, daß du das nicht mitansehen musstest! 😂
      Ich möchte auch gar nicht sagen, um wen es ging, weil das Video mittlerweile gelöscht wurde.
      Es war halt einfach ein nettes, buntes Jugendbuch von dem was ich so gesehen habe. Ich hatte es wirklich ins Auge gefasst, weil ich immer so ein Coveropfer bin und mit dachte: „Ach, was leichtes für den Urlaub vielleicht.“ aber so eine Aktion vergällt einem alles.

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      1. Okay, reichlich seltsam, würd ich mal sagen. Und ein ziemlicher Schuss in den Ofen noch dazu ^^ wegen einer ziemlich guten Rezension – man muss nicht immer alles verstehen, oder? 😀

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  7. Nee, oder? Ich hab’s nicht mitbekommen – aber was ist eine Rezension, wenn NICHT eine persönliche Meinung?! Okay, objektiv bewerten kann man vielleicht, ob die Rechtschreibung stimmt und logische Brüche fehlen. Und bei einem Sachbuche eben, ob die Fakten stimmen. Aber ein literarisches Werk ist IMMER eine persönliche Meinung! Und da sollte doch eine Autorin – zumal eine, die schon erfolgreich ist – wirklich verknusen können, dass sie eben nicht jedem gefällt. Pfft… hatte die Dame wohl einen echt schlechten Tag, kommt ja vor. Toller Beitrag übrigens, danke dafür!

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    1. Jaaa! Und weil ich mich nach einem süffisanten „viele Blogger wisse einfach nicht, was in eine Rezension gehört und was nicht“ nochmal bei meinem Freund dem Medienwissenschaftler rückversichert habe. Natürlich ist es eine Rezension wenn man seine Meinung sagt.
      Als Buchhändlerin habe ich noch nie ein Buch mit den Worten verkauft „Handwerklich perfekt!“. Ich verkaufe die mit „Ich hab geheult wie ein Schloßhund!“ 😂

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  8. Diese Erfahrungen habe ich leider in der Vergangenheit sehr oft machen müssen, dass manche Autoren aktiv gegen Blogger hetzten, die deren Bücher nicht mit voller Punktzahl bewertet haben. Ich fand das damals chon einfach nur unmöglich.

    Kann man den aktuellen Shitstorm irgendwo nachlesen oder gibt es nen Hashtag dazu? Nicht, dass ich neugierig wäre oder sowas. xD

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    1. PS: Ja, es ist mir in der Tat immer wichtig zu erfahren, welche Autoren sowas bringen, denn aus Prinzip lese ich dann von solchen Leuten grundsätzlich keine Bücher mehr. Genauso wie ich Blogger vermeide, die grundsätzlich Bücher auf unterstem Niveau verreißen.

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    2. Das war mein erstes Mal, daß ich sowas mitbekommen habe und ich war wirklich fassungslos. Ich sage nicht, wie die Autorin heißt, mittlerweile hat sie das Video wohl auch gelöscht. Ich sage nur, daß es bei Ink of Books einen Twitter Thread dazu gibt. 😉

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      1. Ich glaub es ging nicht nur mir so, daß ich gestern Nacht ins Bett gegangen bin und noch eine Stunde im Kopf mit der Autorin diskutiert habe.
        Ich bin gespannt was andere darüber schreiben werden. Die Emotionen sind ja zeitweise ziemlich hochgekocht.

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  9. Ich habe von diesem ganzen Drama gar nichts mitbekommen, was vermutlich daran liegt, dass ich auf Facebook fast nicht (und wenn dann nur privat) und auf Twitter gar nicht aktiv bin.
    Interessant finde ich auf jeden Fall deine Anmerkungen hinsichtlich Sternebewertung, deren Bedeutung und individuellem Interpretationsspielraum und sehe das wie du. Auf meinem Blog benutze ich das gar nicht und fasse meine abschließende Meinung lieber in einem Fazit zusammen. Leider ist man aber auf den gängigen Plattformen immer dazu gezwungen doch Sterne zu vergeben, was manchmal gar nicht so einfach ist.
    Ich habe zum Beispiel gestern ein Kochbuch für gesunde Ernährung rezensiert. Für Anfänger: 5 Sterne, für Fortgeschrittene: 2 Sterne. In Schriftform kann ich das erläutern, aber welche Sternebewertung gebe ich auf den Plattformen? Oft kann man das einfach nicht so simpel auf eine Anzahl von Sternen runterbrechen und wie du sagst: die Meisten schauen erst oder nur darauf und befassen sich gar nicht näher mit dem zugehörigen Inhalt der Bewertung.

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  10. Niemand ist wirklich 100% objektiv, wir beurteilen immer ausgehend von unseren eigenen Standarden. Wenn man den Leuten vorschreibt, wie viele Sterne sie vergeben müssen, ist das totale Zensur, wo kommen wir denn da hin?

    Ist ja schrecklich, wenn da einfach alle kommen können und ihre Meinung sagen … weg mit der Meinungsfreiheit, bitte! 😉 😀

    Ich habe das ja alles nicht mitbekommen, weil ich nicht auf Twitter bin, aber die Dame hat wirklich keine Intelligenz bewiesen.

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    1. Ich denke auch, daß sie heute morgen mit einem ganz blöden Gefühl aufgewacht ist.
      Hoffe ich zumindest?
      Ich möchte nicht gemein zu ihr sein, aber das war vermutlich eine ziemlich unüberlegte Aktion die ihr, wenn sie mal ein bißchen darüber nachdenkt heute wieder leid tut.

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    1. Die Autorin hat in dem Punkt recht, daß man bei guten Rezensionen sagen muss: Mir hat es zwar nicht gefallen, aber für die und die Zielgruppe dürfte es perfekt passen. Das hat die Rezensentin auch gemacht, da finde ich diese Aktion nur wenigen eines fehlenden Sternchens etwas peinlich.

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      1. Ich hatte mich jetzt eher auf dein Beratungsgespräch bezogen, was ich sehr gelungen fand^^ Ach, ich weiß auch nicht, vielleicht bin ich zu alt oder zu wenig in Social-Media eingebunden, aber für mich sind das alles Befindlichkeiten. Wenn man diese Energie, die für’s „Sich Aufregen“ genutzt wird, mal in positive Sachen stecken würde…

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  11. Hallo!

    Ein toller Beitrag & ich bin froh, dass du ihn geschrieben hast, denn auf Twitter will ich immer nicht mitdiskutieren, da es so schnelllebig ist!

    Auf die Gefahr hin mich etwas unbeliebt zu machen: Ich muss der Autorin in EINEM Punkt recht geben und das betrifft den Auslöser ihrer Reaktion: Es ging ihr nicht nur um die drei Sterne an sich, sondern um den Grund dafür. Es kann nicht sein, dass jemand ein Buch als gut bewertet was den Inhalt angeht, aber dann 2 Sterne Abzug gibt, weil er sich nicht der Altersklasse angehörig fühlt. Das ist für mich eine Grenze von der subjektiven Bewertung. Das Buch ist ja auf eine bestimmte Altersklasse zugerichtet. Klar, kann das auch jemand außerhalb dieser Gruppe lesen, aber das sollte man beim Bewerten eben beachten. Die Rezensentin kann das ja gut und gerne erwähnen, aber dann sollte sie es nicht in so etwas umstrittenes wie Punkt-Bewertungen einfließen lassen.

    Ihre Aussage allerdings, dass die eigene Meinung nichts in einer Rezension verloren hätte, ist völliger Quatsch. Zu behaupten ein Buch sei nicht spannend, hat ja auch etwas mit der eigenen Meinung zu tun und genau das will ja ein möglicher Leser wissen.

    Aber gut, ich weiß, darum ging es dir mit dem Beitrag heute gar nicht. Ich hatte nur das Gefühl, dass viele hier zwei Dinge miteinander vermischen. Zum Bewertungssystem finde ich, dass jeder, der so ein System benutzt, auch eine Skala dafür haben muss und diese irgendwo beschreibt und verlinkt. Du sagst es ja schon: Für jeden ist das etwas anderes. Allerdings sehe ich bei Bewertungsplattformen wie goodreads, Amazon etc. kein ganz so großes Problem, da dort ausdrücklich geschrieben steht, was 1 , 2, ..5 Sterne bedeuten. Natürlich bleibt da trotzdem die Subjektivität, aber dann wäre der Aufschrei bei 3 Sternen vielleicht auch weniger groß gewesen. Ich glaube da sind wir uns ja alle einig, das 3 Sterne nicht schlecht sind. Ich denke, die beste Lösung sind gute Fazite, aus denen jeder Leser selbst erkennen kann, ob ihm das Buch zusagt oder nicht, bzw. diese Gruppen wie du sie schon erwähnt hattest.

    Sorry für diesen sehr langen Kommentar,

    Liebe Grüße,
    Pia

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    1. Nein, DANKE für deinen langen Kommentar! 🙂

      Natürlich ist es okay, wenn die Autorin frustriert ist, daß es für die Altersgruppe Abzüge gibt. Es war in dem Teil der Rezension den ich lesen konnte auch etwas umständlich formuliert und mir war nicht klar, welchen Maßstab die Rezensentin normalerweise anlegt.
      Wie gesagt bei mir wären drei Sterne ein ganz normales, gutes Buch.
      Natürlich gibt es Jugendbücher die auch Erwachsene total abholen und begeistern und eben solche, die für ihre Zielgruppe funktionieren und nicht wirklich darüber hinaus. Und wenn ich ein solches Buch lesen würde, würde ich das vermutlich auch in die Bewertung einfließen lassen.

      Ich frage mich nur wirklich die ganze Zeit, woher dieser Autorenfrust kommt. Man bekam ja das Gefühl, als wären Blogger das schlimmste, was einem Autoren passieren kann.
      Zeitweise war ich an die Yelp Geschichte erinnert, wo Yelp User Restaurants regelrecht erpressten um an gratis Mahlzeiten zu kommen, ansonsten würde man eine vernichtende Kritik geben.
      Aber bei den Buchblogs kann ich beim besten Willen keine bösen Absichten erkennen. Warum also der Frust auf Seiten der Autoren?
      Das wäre wirklich mal einen Beitrag wert. Leider kenn ich keine Autoren. 😉

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  12. Hey!
    Ich bin ein bisschen froh, dass ich gar nicht so viel mitbekomme auf Twitter 😀
    Somit weiß ich auch nichts von diesem „Vorfall“, habe aber schon mehrfach mitbekommen, dass Autoren sich über 3 Sterne aufgeregt haben, wobei das so gesehen ja immer noch besser als mittelmäßig bedeutet.
    Ich habe schon länger besagte Kategorien auf meinem Blog (Liebling, Buchtipp, Zwischendurchlektüre, Fehlgriff), mit denen ich mich total wohl fühle, da sie nicht wirklich wertend sind sondern eher aussagen, wie ICH das Buch persönlich einordne, was nie bedeutet, dass es das Maß der Dinge ist. Was für mich ein Fehlgriff ist, kann für wen anders ein Liebling sein.
    Die Sterne bieten zwar eine grobe Orientierung, dennoch würde ich mir wünschen, dass sie nicht die Basis für alles sind. Leider kommt man bei Amazon und Co. ja nicht drum herum.
    Das Beispiel mit dem Reiseführer finde ich übrigens richtig gut, das sagt doch alles.

    Liebe Grüße,
    Nicci

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    1. Ja, als Buchhändlerin differenziere ich da auch ganz stark und sage mir zum Beispiel: „Für mich war das Buch eine Katastrophe, aber ich kenne einen Kunden, der wird das lieben!“
      Das bedeutet nicht, daß ich seinen Geschmack schlecht finde, einfach daß er andere Dinge gut findet.
      In einer wirklich guten Besprechung drückt man das dann auch so differenziert aus, aber man kann nicht von jedem erwarten, daß er perfekte Besprechungen schreibt und als dann der Ruf nach einer besseren Regulierung kam, wem man denn die Rezensionsexemplare zukommen lässt, dachte ich nur: „Mensch, sei doch froh, daß du einen Verlag hast, der es sich leisten kann, großzügig mit Leseexemplaren zu sein!
      Hach, so ein Riesenbohei wegen drei Sternen! 😂
      Liebe Grüße zurück!

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  13. Ach ja, ich bin so froh, dass das Medienleben meist einfach an mir vorbei zieht.

    Das mit den Sternchen stimmt definitiv und da man ja auf den meisten Plattformen dazu gezwungen ist einige davon zu verteilen, zumindest einen, habe ich hier einfach meine eigene Skala zurecht gelegt. Wobei ich wohl das meiste auch eher in den Text packe. Mir fällt es prinzipiell auch schwer Sterne zu vergeben und vermutlich mache ich das auch nur so pi mal Daumen.

    Bei einer Produktsuche habe ich mir angewöhnt von vornherein festzulegen was für mich gut und schlecht ist. Must have & No Go. Dann gehe ich die verschiedenen Bewertungen durch nach Sternchen, sprich ein paar sehr gut und die weniger guten. Danach entscheide ich ob die negativ Punkte für mich relevant sind. Damit bin ich bisher ganz gut gefahren. Oder ich gehe in den Laden, in der Hoffnung, dass es kompetentes Personal gibt. 😀

    Da war auch mal ein nettes Buch über die Körpersprache von Hunden. Eine Dame gab 2 Sterne (oder sogar nur einen?), weil sie der Meinung war, dass es viel zu teuer sei für ein paar Schnappschüsse und den wenigen Text. Hier hätte ich die Verfasserin auch gerne geschüttelt und mal gefragt ob sie sich eigentlich im klaren darüber ist, dass man Körpersprache nun mal mit Bewegung und aus dem Moment heraus entsteht. Das ist manchmal einfach zum Kopf an die Wand schlagen, aber was soll man machen?! Der Endverbraucher leidet hier gleichermaßen mit dem Produzenten.

    Ich denke solange man jemanden in seiner Rezension nicht persönlich angreift ist alles erlaubt – und vielleicht kein Spoiler. Die Geschmäcker sind nun mal verschieden.
    Darum 5 Sterne für deinen Beitrag! 😉

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  14. Großartiger Beitrag. Als Blogger und Autorin ist es oftmals schwer, wirklich die Grenze zu finden und ich selbst habe das Gefühl, dass ich oftmals mit Handbremse meine Rezensionen verfasse. Warum? Vielleicht ist es die Angst vor einer Retourkutsche, man weiß ja nie, wie manch ein Autor reagiert und bei vielen Rezensionsexemplaren ist es oftmals tatsächlich der Fall, dass ich den Autor persönlich kenne. Es ist ein großes Meer, aber letztlich lernt man viele über die Social Medias und schließlich auf Messen kennen und hat auch manchmal dementsprechenden Kontakt. Ich hab mich darüber schon mit anderen Unterhalten und viele sehen es auch so. Persönlich würde ich ein Buch niemals danach bewerten, ob derjenige meine eigenen Sachen zerrissen hat oder es in die Luft hob.
    Mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht mehr aus purer Höflichkeit ein Rezensionsexemplar annehme (früher war ich tatsächlich froh, wenn mich jemand gefragt hatte), sondern ich bin von Anfang an konsequent und entscheide erst, ob ich für das Exemplar in Frage komme, wenn ich es vorher geprüft habe. Bei dem großen A kann man schließlich auch oftmals in eine Leseprobe reinschnuppern und wenn diese mir zusagt, dann willige ich ein.
    Ich bin mir nicht sicher, was ich von der Reaktion dieser Autorin halten soll. Es ist gut, dass du keinen Namen genannt hast, aber neugierig bin ich trotzdem.
    Auch ich bekam schon eine 3 Sterne Rezi von einer Bloggerin, die ein Exemplar von mir erhalten hatte. Klar, im ersten Moment ist es ein Schock. Aber es kann auch positiv wirken.
    Und wenn eine Rezension gut begründet ist, dann könnte sie sogar so viel bewirken, dass man davon lernt und sich verbessert.
    Um zu den Sternen zurückzukommen: oftmals denke ich mir, wenn ich ein Buch nicht gut gefunden habe, was aber fast nur 5 Sterne bekommen hat, ob etwas mit mir nicht stimmt. 😉

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    1. ja, das mache ich ganz genauso. Ich entscheide selbst, was ich anfordere oder annehme, wenn es mir angeboten wird. wenn ich von vorne herein sehe, dass ein Buch und ich nicht zusammenpassen, dann lese ich es nicht.

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      1. Ich war ja bei dem Buch tatsächlich etwas versucht, obwohl ich nicht die Altersgruppe war. Einfach weil ich was nettes für zwischendurch schön gefunden hätte. Aber wenn man feststellt, daß die Autorin ein hymnische Qualitätsbeurteilung ihres handwerklichen Könnens erwartet, dann lass ich lieber die Finger davon.

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      2. Dank diesem System hab ich tatsächlich kaum noch Nieten. Und wenn nur ein Buch, von einem Bekannten, nicht gefällt, breche ich es ab und vergebe keine Rezi. Dann sage ich das im Vertrauen, wenn es ein Rezensionsexemplar war.

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    2. Was du ganz zuletzt sagt, kann ich allerdings nicht unterstützen. (Naja, da ist ein 😉 ) Denn Geschmäcker sind doch verschieden. Z. B. sind alle so wild mit Harry Potter, ich nicht, deshalb kann man doch nicht sagen, dass was mit mir nicht stimmt. Obwohl einige hier sicherlich anderer Meinung sein werden … 😉 Ab einem bestimmten Buch ging es mir einfach auf den Keks.

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      1. Haha, da hast du Recht. Es ist mit vielen Büchern so gewesen und ich denke dann oft: was stimmt nicht mit mir? Aber es ist natürlich richtig: Geschmäcker sind verschieden und man muss ja nicht alles mögen, nur weil es gerade total gehypt wird.

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      2. Da hast du mich jetzt völlig missverstanden, glaube ich. Der vollständige Satz sollte heissen: Obwohl … wer Terry Pratchett nicht mag … mit dem stimmt wirklich was nicht (Selbstironie?).

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  15. Hallo Andrea,
    ich bin heute Morgen auf Twitter über die Diskussion gestolpert und habe das Video nicht mehr sehen können, da es bereits gelöscht war. Deinen Beitrag finde ich ganz toll und du schreibst wirklich viel Wahres! 🙂 Danke für die Arbeit! 😉
    Liebe Grüße
    Lala

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    1. Vielen Dank. Das Video war etwas speziell… Ich denke, der Autorin ist irgendwann gegen Mitternacht aufgefallen, daß sie sich da eher selber sabotiert.
      Es wäre vermutlich spannend mal einen Diskussion zu dem Thema zu haben.
      Warum reagieren Autoren so stark auf drei Sterne Rezensionen? Ist es wirklich nur verletzter Stolz oder sind da Bewertungsmechanismen im Hintergrund, die den Autoren das Leben schwer machen?
      Liebe Grüße zurück,
      Andrea

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  16. Ich habe heute Morgen die Nachwehen der Geschichte mitbekommen, weiß jedoch nicht, um wen es sich handelt. Aber aufgrund eigener Erfahrungen mit unzufriedenen Autoren nehme ich grundsätzlich keine Rezensionsexemplare mehr von Autoren an, höchstens mal vom Verlag und auch das nur sehr selten. In meinem Fall war die Rezension wirklich sehr positiv, ich hatte 4 Sterne vergeben und nur einen Kritikpunkt, aber das war dem Autor schon zu viel. Er hatte fünf Sterne und absolute Begeisterung erwartet. Er wurde dann auch richtig frech und ich habe den Kontakt abgebrochen. Da wir vorher regelrecht über meinen Blog und Facebook befreundet waren, habe ich daraus auch die Konsequenz gezogen, keine Bücher von Autoren zu rezensieren, die ich in irgendeiner Form kenne. Was die Sternebewertung angeht, ich vergebe nur auf Goodreads Sterne, nicht auf meinem Blog. Die klassischen 5 Sterne sind mir im Grunde auch zu grob, man müsste zumindest noch halbe Sterne vergeben können.

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    1. Oh Gott, wie schrecklich, wenn nette Kontakte wegen einer vier Sterne Rezension kaputt gehen.
      Ich habe bevor ich angefangen habe öffentlich zu bloggen gelegentlich was von Leuten gelesen, die ich kannte und das möchte ich mittlerweile auch nicht mehr.

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  17. Ich hab das Ganze jetzt mal recherchiert… ich finde das völlig ok von der Rezensentin zu sagen „3 Sterne, weil es meine eigene Altersklasse vermutlich nicht ansprechen wird, aber ansonsten ist es ein gutes Buch“. Ich vermute mal, ich bin älter als sie, aber würde ich wissen, dass wir ähnliche Altersklasse sind und ähnlichen Geschmack haben, würde ich als Leserin denken „Hm, kann man mal lesen, muss man aber nicht“. Finde ich absolut berechtigt und eine gute Einordnung, zumal sie ihre Bewertung sehr nachvollziehbar erklärt. Das ist ihre subjektive Einschätzung und es ist sehr hilfreich für ältere LerserInnen, die durchaus gern mal in der Jugendbuchabteilung stöbern. Wieso man sich darüber so aufregen kann, verstehe ich leider absolut nicht.

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    1. Für mich war zum Beispiel die Edelstein Trilogie so eine Sache, die für alle möglichen Altersstufen funktioniert hat. Sogar mein Vater hat die mit Mitte 60 gelesen und fand sie sehr amüsilant. Das schaffen nicht viele Jugendbücher und das muss man auch herausstellen können und sagen: Funktioniert für die Altersgruppe. Aber eher nicht darüber hinaus.

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      1. Das ist eine gute Frage. Welche schlimme Worte filtert es bei Dir raus? Eigentlich hatte ich nur geschrieben, dass ich es verstehe, wenn ein Autor frustriert ist, aber dass das Herauspicken einer Rezension und die Dikussion eben dieser auf der eigenen öffentlichen Seite einfach ein No-Go ist, das man gar niemals nicht macht. Vielleicht kamen da ein paar Caps zuviel drin vor. Vielleicht schimpft wordpress aber auch grad, dass ich zuviel kommentiere. Wer weiß xD

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  18. Oh ja, ich habe alles dazu gestern gelesen, meine Schwester hat gestern nämlich extra den Fernsehabend unterbrochen, um uns vollkommen aufgebracht davon zu erzählen 😀 Das Video war auch…interessant 😉
    Also ich stimme beiden zu!
    Ich finde die Sternevergabe nicht so prickelnd, denn jeder hat ein anderes Empfinden, wie du auch beschrieben hattest: Solche Sterne sind mitunter sehr individuell!
    Ich denke aber auch, dass es der Autorin nicht um die drei Punkte ging, sondern um die Begründung, diese zwei Punkte gäben Abzug, weil diejenige nicht die richtige Zielgruppe gewesen wäre. Das hat dann ja nichts mehr mit der anscheinend gar nicht mal so schlechten Qualität des Buches zu tun, sondern wie gesagt einfach falsche Zielgruppe. Aber letzten Endes hätte es das ganze Drama gar nicht gegeben, wenn es die Sterne Bewertungen nicht gegeben hätte.
    Ich bin mal gespannt, was da so noch nachkommen wird, vielleicht ein Statement von der Autorin oder der Bloggerin etc.

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    1. Oje… Deine Schwester muss ja ganz schön aufgebracht gewesen sein. 😉
      Den Teil der Begründung der geteilt wurde fand ich auch ein wenig unklar formuliert.
      Trotzdem finde ich, daß man es berücksichtigen kann, wenn man nicht die richtige Zielgruppe ist.
      Das hört sich vielleicht böse an, aber ein richtig gutes Buch funktioniert auch außerhalb einer engen Zielgruppe.
      Wenn es darüber hinaus nicht funktioniert kann man das kritisieren.
      Mich hat der ganze Frust auf Seiten der Autorin sehr irritiert. Offenbar liegt bei dem Bewertungssystem einiges im Argen…
      Trotzdem fand ich diesen öffentlichen Melt Down keine besonders sympathische Aktion.
      Es wäre vermutlich eleganter gewesen, eine Diskussion über das Bewertungssystem anzufangen, statt den Bloggern so über den Mund zu fahren.

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      1. Ja, war sie auch 😀
        Ja, das finde ich auch wichtig zu kommenuizieren! Ich vermute mal (!) bei 4,5 Sternen hätte sie nicht so viel gemeckert, wie bei 3 von 5 Sternen, weil der dieser Abzug ja anscheinend wegen der Zielgruppe zu sein schien. Aber letzten Endes ist es doch nur eine Kleinigkeit, ein Stern, eine kurze Aussage. Das sie darüber jetzte so einen Hetzjagd auf alle (!) Blogger losstürmen musste, inklusive Twitter, Facebook und Instagram, ist maßlos übertrieben und völlig daneben. es hätte gereicht, wenn sie das in der Instastory kommentiert hätte mit Schade, oder wenn sie die Thematik las allgemeine Diksussion in die Runde gestellt hätte, ohne wirkliche Ausschnitte, aber nicht so, das macht man einfach nicht.
        Vondaher stimme ich dir da voll zu 🙂

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      2. Ja. Ich denke, alle hätten mehr davon gehabt, wenn sie vielleicht eine Nacht drüber geschlafen hätte und dann erklärt hätte, warum drei Sterne ein Problem für sie sind. Wenn es da wirklich Druck gibt kann man das berücksichtigen. Vielleicht wissen wir Blogger ja zu wenig von Marktmechanismen mit denen Autoren zu kämpfen haben. Das wäre eine spannende Diskussion geworden… So hört sich das bloß nach verletztem Stolz an. 🙁

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  19. Toller Beitrag! Von der Sache habe ich bisher gar nichts mitbekommen. Doch würde ich von Autoren, die sich über Rezensionen und Rezensenten aufregen, generell nichts mehr lesen. Es gibt nun einmal schlechte und gute Rezensionen zu jedem Buch. Wenn sich ein Autor über Negatives aufregt, zeigt dies dann doch eine gewisse Unprofessionalität. – Am besten gefällt mir in dieser Hinsischt übrigens das Zitat von Mickey Spillane: „Ich gebe keinen Pfifferling um Kritiken – was ich gern lese, sind die Honorarschecks“. 🙂

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  20. Hallo Andrea,
    ich habe gestern das Video der Autorin gesehen, auch den Ausschnitt der Rezension, den sie vorher gepostet hat. Und ich wage zu behaupten, dass 80% der Blogger und Leser mit den Sterne 1-5 klarkommen und sie ganz, ganz ähnlich verstehen, nämlich, dass 3 Sterne ein ganz gutes Buch war, mit dem man netten Lesespass hatte. Nicht mehr und auch nicht weniger. Es ist kein Herzensbuch, kein herausragendes Buch, kein Buch, das man sich auf ewig merken wird.
    Ich mag die Sterne und möchte sie auch nicht abgeschafft haben! Denn, jeder Leser mag den best möglichen Lesespaß haben und sucht nach Büchern, die ihn richtig begeistern werden. Das sind eben Bücher ab 4 Sterne. Das darf man genau so sagen. Es ist nicht schlimm, wenn ich ein Buch lese, das mich unterhalten aber nicht begeistert hat. Das nächste Mal hoffe ich aber zu einem Buch zu greifen, das noch besser ist.
    Somit kann ich die Autorin schon verstehen, dass ihr 3 Sterne nicht so gefallen. ABER… Ihre Erklärung dazu fand ich unangemessen. Jede Rezension ist subjektiv, auch die der Feuilleton-Menschen! Ein Feuilleton-Rezensent lobt ein Buch über alle Grenzen hinaus oder zerreißt es in Fetzen. Wo ist bitte da die Objektivität? Die gibt es nicht! Somit kann man Bloggern, die über ein Buch schreiben, das sie gelesen haben und es Rezension nennen, nicht absprechen, eine Rezension geschrieben zu haben. Keiner muss Literaturwissenschaften studieren, um Bücher lesen und darüber eine Meinung haben zu dürfen. Auch gibt es keine übermenschlichen Vorgaben, die erfüllt sein müssen, um ein Rezensionsexemplar zu bekommen. Wieso regt sich so eine Autorin nicht über eine 5 Sterne-Bewertung auf, die als Rezension auf Amazon nur aus dem Satz „Das Buch fand ich total genial!“ besteht?! Ist doch auch keine Rezenison gem. ihrer Definition.
    Kein Autor hat Anspruch darauf, dass ausschließlich Literaturwissenschaftler ein Rezi-Ex anfordern, lesen und nur das Handwerk des Buches/Autors bewerten. Wäre es so, würden Jugendbücher, wie sie sie schreibt, nicht sehr gut dabei wegkommen. Denn selten besprechen Feuilleton-Rezensenten solche Bücher, wie die Autorin sie schreibt.
    Danke für deinen Beitrag. 🙂
    GlG vom monerl

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    1. Du triffst es zu 100%
      Ich denke, das No Go war, als sie sagte, wir dürften es nicht Rezension nennen, wenn wir eine subjektive Meinung hätten.
      Ich habe extra noch meinen Freund, der Medienwissenschaftler ist gefragt und er sagte: „Sie will keine Rezension, sie will eine Qualitätsbeurteilung. Das ist wissenschaftliches Arbeiten, das macht ein Blog nicht!“ (Keine Sorge, er ist sonst nicht so langweilig!) 😉
      Ich bringe es in meinem Kopf nicht wirklich zusammen, wie eine Jugendbuchautorin, die Bücher für 14jährige Mädchen und Jungs schreibt, erwartet daß ihr Werk behandelt wird wie die Werksanalyse der restaurierten Urfassung von „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“.
      Aber dieser Frust, den ja auch andere Autoren teilen ist definitiv etwas, wo noch viel Klärungsbedarf ist.
      Danke für deinen Kommentar.
      Liebe Grüße zurück!

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  21. Sehr schöner Beitrag!! Ich weiß, warum es bei mir keine Sterne gibt. Leider habe ich die Aufregung auch nicht mitbekommen, jetzt bin ich aber Neugier geworden …..

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  22. Sehr interessant (auch die ganzen Kommentare hier unten ;))!
    Ich vergebe aus Gründen keine Sterne-Bewertungen. Interessant finde ich die Diskussion dennoch und wie oben geschrieben wurde, wäre es gut zu wissen, ob damit tatsächlich irgendwelche Konsequenzen einher gehen.
    Ansonsten war das Video einfach nur merkwürdig. Sei betonte am Anfang auch ihren gesundheitlichen Zustand, ich nehme an, da hat vielleicht ein verschnupfter Kopf zu schlimmen und undurchdachten Aussagen geführt. Dennoch muss ich sagen, fand ich die starke Hetze auf Twitter ebenso schlimm, sogar von Boykott war zwischendurch die Rede. Jeder hat das Recht, sich auch mal daneben zu benehmen. Ich frage mich, warum die Blogger da samt und sonders alle übers Stückchen springen und würde mir fürs nächste Mal wünschen, dass man das dann (vielleicht nach einem gepfefferten Kommentar) auch irgendwann einfach mal ignorieren kann…
    Die Autorin hat sich in die Nesseln gesetzt, was will man da jetzt noch groß sagen?!
    VG Jennifer

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    1. Ich will mich auch gar nicht zu sehr auf diese eine Autorin einschießen… Ich hab ihr Video als Aufhänger genommen, weil ich zwar immer wieder davon gehört hatte, daß es diese Probleme gibt, sie aber noch nie selbst erlebt habe und ich etwas schockt war, wie öffentlich das plötzlich ausgetragen wurde. Ein Grippekopf war wohl vermutlich noch nie ein guter Ratgeber…
      Ich fand es allerdings sehr interessant, daß andere Autoren der Autorin auf Facebook sofort beigesprungen sind und ähnlich gefrustet waren, während die Blogger (hauptsächlich auf Twitter) die Welt nicht mehr verstanden haben. Irgendwas liegt da im Argen… Bestimmt wäre es super spannend, mal mit Bloggern und Autoren zusammen über Bewertungssysteme zu sprechen.
      Ich hab gesehen, du machst manchmal Podiumsdiskussionen? Wäre das nicht mal ein Thema? 😉

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      1. Das wäre ein super spannendes Thema! 😀 Aber ich suche ja die Themen nicht aus, wenn ich zu einer Diskussion eingeladen werde 😉
        Vielleicht ergibt sich aber ja mal wirklich die Gelegenheit…. Was ich interessant finde, sind diejenigen, die sowohl Blogger als auch Autoren sind. Die müssten ja die Diskussion am besten bewerten können.

        Die Diskussion auf Facebook habe ich ehrlich gesagt gar nicht mitbekommen, weil ich kein FB habe. Alleine schon Twitter zu verfolgen war jedoch spannend genug!
        Mal schauen, was da noch an Nachdiskussionen kommen wird…

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  23. Ich lese eigentlich immer erst die Rezensionen mit einem oder zwei Sternen, häufig helfen mir diese Besprechungen mehr, mich für ein Buch auszusprechen. Besprechungen mit vier oder fünf Sternen sind mir häufig zu sehr bloße Lobhudelung, aus denen kann ich meistens nur die Inhaltsangaben nutzen.

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    1. Ich versuche mich auch nicht zu sehr von negativen Rezensionen beeinflussen zu lassen.
      Nächsten Monat werde ich ein Buch lesen, das bisher nur schlechte Bewertungen bekommen hat.
      Ich mache mir da einfach eine mentale Notiz, meine Erwartungshaltung zu senken und gut ists…😉

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      1. Ich analysiere eher die schlechten Rezensionen. Waren die Leser überfordert, gibt es echte Kritikpunkte oder ist es einfach nicht das passende Buch für den Leser, der es schlecht bewertet. Ist die Bewertung vielleicht komplett irrational, usw. Es gibt schlechte Bewertungen, nach denen ich weiß, das Buch wird mir gefallen, das ist genau mein Ding.

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    2. So geht es mir aber auch. 1-2 Sterne Bewertungen sind häufig fundierter als diejenigen die alles nur loben. Ich finde es nur grenzwertig, wenn Hörbücher nur einen Stern bekommen, wenn der Rezensent nur die Leistungs des Sprechers bewertet aber nicht den eigentlichen Inhalt.

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      1. Das stimmt das sollte man differenzieren, es muss mit einfließen, darf allerdings nicht der einzige Punkt sein. Für mich eigentlich schon so gut wie ein Nein für ein Hörbuch, wenn ich lese, dass es eine gekürzte Version ist.

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  24. Da stimme ich völlig zu, dass die Sterne für jeden etwas anderes bedeuten und dass 3 Sterne absolut nicht schlecht sind! Eine 3 Sterne Bewertung selbst von einem Blogger, dessen Meinung ich sehr schätze, würde mich nicht vom Kauf abhalten, viel mehr wäre das so, wenn die Bloggerin Probleme des Buchs anspricht, die für mich das Buch einfach zu weniger Spaß machen. Für mich sind 3 Sterne wie bei dir ein gutes Buch mit ein paar kleineren Problemen. Die neuen individuellen Bewertungsskalen von Bloggern sind mir auch immer wieder aufgefallen, aber ehrlich gesagt blicke ich bei vielen einfach nicht durch, was die bedeuten, da finde ich die Sterne einfach klarer.

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    1. Ja. Eine perfekte Lösung gibt es da wohl nicht. Ich schreibe meinen Text und wen es interessiert, der muss ihn halt lesen. 😉 Das bedeutet allerdings auch, daß ich bei bestimmten Portalen nicht mitmachen kann, aber ich fühle mich auch so ausgelastet genug. 😅

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  25. Toller Beitrag.
    Ich habe den Twitterthread gestern Abend gelesen, aber mir das Video nicht angeschaut.
    Ich überlege mittlerweile wieder mein Bewertungssystem abzuschaffen, weil ich merke, dass es mir schwer fällt einzelne Bücher mit Sternen zu bewerten. Ich hatte las ein Buch, dass so gut war, dass ich 6 Sterne vergeben wollte und es gab auch öfters Bücher bei denen ich es extrem schwer fand sie in eine Kategorie zu packen. 3,5 Sterne wären für ein Buch angemessen, aber das Buch war nicht so gut wie andere Bücher, denen ich 3,5 Sterne gegeben habe, andererseits war es besser als Bücher, denen ich 3 Sterne gegeben habe. Ich schätze ich werde demnächst auf meinem Blog die Bewertungen weglassen und die nur noch bei Amazon und Goodreads verwenden.

    Ich gebe dir außerdem vollkommen Recht, dass die Sterne für jeden etwas anderes bedeuten. Für mich sind 2 Sterne nämlich eine negative Bewertung. Ich vergebe sie an Bücher, bei denen der Gesamteindruck negativ war, ich aber vereinzelt positive Aspekte entdecken konnte.
    Hinzu kommt noch, dass extreme Unterschiede darin bestehen wie häufig einzelne Rezensenten gewisse Bewertungen vergeben. Es gibt Blogger, die ständig 5 Sterne vergeben, ich vergebe sie dagegen nur sehr selten. Ein Autor, der sich über 3 Sterne aufregt, sollte mir niemals ein Rezensionsexemplar schicken, da 3 Sterne die Bewertung ist, die ich am häufigsten vergebe 😀

    Liebe Grüße
    Elisa

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    1. Ach, eine 3*-Schwester im Geiste! 😂
      Ich muss heute immer wieder an ein Buch denken, daß sich bei mir so auf 2,5 Sterne eingependelt hätte. Ich habe das Buch damals allerdings gelesen, als ich mit Scharlach und 40° Fieber auf der Couch vor mich hin starb.
      Was soll ich sagen? Das perfekte Buch für mich! Die Handlung war perfekt auf meine Fieberschübe zugeschnitten, ich wusste nicht wo das Buch aufgehört und das Delirium angefangen hat. Es war tatsächlich ein ganz wunderbares Leseerlebnis. Bewerte ich das dann trotzdem wie einen Report der Magd? Sicher nicht!
      2,5 Sterne und trotzdem perfekt (solange man dem Tod näher als dem Leben ist). 😉
      In ein starres Bewertungssystem passt sowas einfach nicht rein…

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  26. Wenn ich das richtig sehe, gab zwei verschiedene Probleme.
    Der Sterneabzug wegen Nichtzielgruppe ist natürlich ärgerlich. Auf amazon ist das auch regelmäßig zu sehen: Abzug, weil der Rasenmäher kein Wäsche kocht. Oder so.
    Als AutorIn wird man oft auch für schlechtes Lektorat, Satzfehler oder den Buchpreis abgestraft, was selten in AutorInnenhänden liegt.

    Das andere Problem ist, überhaupt auf Rezensionen anders zu reagieren als mit pauschalem Dank. Klar, als Rezensent will ich auch mal für meine Leistungen gelobt werden, aber man sollte es nicht erwarten oder gar einfordern. Rezensionen sind immer Meinungen.
    Einzelmeinungen. Also zur Kenntnis nehmen, eventuell drüber nachdenken, aber ansonsten ignorieren.

    Ich versuche, in einer Rezi etwas allgemeiner zu bleiben und nutze Blogartikel für persönlichere Meinungen. Das Zielgruppenproblem würde ich also im Blog behandeln, in der Rezi das Buch als Jugendbuch beurteilen, soweit mir das möglich ist.

    Beim Sternchensystem bin ich bei Dir. Es ist sehr subjektiv und 5 sind auch arg wenig. Ein Neuner- oder Zehnersystem bietet deutlich mehr Möglichkeiten für Nuancen. Zieht man da zwei Sternchen ab, bleibt eine wesentlich besser aussehende Anzahl übrig.

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    1. Stimmt… Ein Zehnersystem wäre wesentlich differenzierter. Das mit den Zielgruppen ist natürlich beim Jugendbuch so eine Sache… Jugendbuch, Young Adult, New Adult… Vieles wird vom Verlag eigentlich für eine ältere Zielgruppe auf den Markt gebracht und Jugendbücher die tatsächlich nur für

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      1. So… Jetzt ist mir das Handy aus der Hand gefallen und hat gesendet bevor ich fertig war… 😉
        Also… Jugendbücher, die tatsächlich nur für Jugendliche funktionieren enttäuschen dann die älteren Leser, die es gewohnt sind, bei bestimmten Verlagen etwas für sich zu finden.
        Aber das ist dann wieder ein ganz anderes Thema. 😉

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      2. Eine gute Geschichte begeistert wohl in jedem Alter. Um Jugendbücher grob einzuordnen gehe ich nach der Regel vor, dass Kinder und Jugendliche sich meist für Geschichten von HeldInnen interessieren, die etwa 2 Jahre älter sind.
        Dann kurz die eigenen Erinnerungen und den Nachwuchs beäugt und schon geht das halbwegs, wobei ich für Mädchen dadurch nicht sprechen kann. Was bei Skullduggery Pleasant etwa schwierig war, weil ich zwar sagen konnte, dass es hier für vier männliche Leser hervorragend funktioniert und es für Mädchen und Frauen einfach nur ganz schwer hoffte.
        Aber wie gesagt, da vertraue ich einer guten Geschichte ganz einfach.

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      3. Ich, für meinen Teil, fände ein 10 er System nicht leichter, sondern eher komplizierter. Halbe Sterne vergeben zu können, macht es für mich leichter.

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  27. Liebe Andrea,
    wieder einmal eine gekonnte Überschrift!
    Der Thread auf Twitter ist mir entgangen, aber das Thema finde ich sehr spannend. Für meine Blogbeiträge habe ich mich ganz bewusst gegen Sterbebewertung entschieden, denn das Benoten geht mir schon in meinem Beruf auf die Nerven. Dort kommt es auch immer wieder vor, dass ich z.B. eine Präsentation, die mir total gut gefallen hat, nach formalen Kriterien mit einer schlechteren Note beurteilen muss. Und ich kann am Bewertungssystem gar nicht sorgfältig genug herumschrauben, damit das nicht mehr passiert. Fazit: 100%ige Objektivität ist einfach nicht möglich, auch wenn frau ihr Bestes tut. Daher gibt es bei mir im Unterricht immer auch ein verbales Feedback.
    Beim Bloggen ist es mir schon passiert, dass mich Autor*innen oder Verlage explizit gebeten haben, eine Besprechung auch auf Plattformen zu posten, die ein Sternesystem verlangen, offensichtlich gehört das also zum Spiel dazu. Und einige meiner Freundinnen suchen sich ihre Lektüre auch tatsächlich nach der Sterbebewertung aus – ich mache das nicht.
    Eine einzelne schlechtere „Benotung“ kann einem Buch sicher nicht schaden, und wenn das häufiger passiert, dann war’s vielleicht wirklich nicht ganz so gut. Aber Kritik hält man manchmal besser und manchmal schlechter aus, und die Autorin hatte vielleicht einfach nur einen schlechten Tag. Offensichtlich ist ihr ja schnell klar geworden, dass das Video fehl am Platz ist. Das Schicksal ist eben manchmal ein mieser Verräter 😉
    Liebe Grüße
    Niamh

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    1. Grüß dich Niamh,
      tja… Die Überschrift hat sich so aufgedrängt… Sehr kreativ! 😅😉
      Na, da bin ich ja froh, daß sich keine Verlage oder Autoren bei mir melden, um irgendwelche Forderungen zu stellen… Eigentlich meldet sich nie jemand bei mir! 😅 Vermutlich kennt einfach keiner meinen Blog, da hab ich meine Ruhe und schreibe wo und wie ich will. 😊
      Neulich bin ich über einen Blog gestolpert, den fand ich grandios… Da gibt es Rezensionen ohne alle bibliografischen Angaben, ohne Titel, Autor, Link, Cover, Foto oder irgendwas. Ich glaube es werden nicht mal die Namen der Protagonisten erwähnt. Man kann das Buch also bloß identifizieren wenn man es selbst gelesen hat. Die Idee fand ich großartig. Für Verlage vermutlich ein Alptraum, aber genau meine Art von Humor. 😉
      Liebe Grüße, Andrea

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      1. Vielleicht melden sie sich bei mir, weil bei einer blutigen Anfängerin die Chance höher ist, dass sie auf Wünsche eingeht – oder vielleicht spüren sie einfach (wie meine Studenten ) dass ich ein viel zu weiches Herz habe, um jemandem einen Wunsch abzuschlagen … The fault in my stars

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      2. Bei den Wünschen geht’s meistens um Terminverlängerungen für Abgaben. Noten nachzuverhandeln funktioniert nicht, ist aber meist gar nicht notwendig, ich beurteile ohnehin sehr milde – irgendwann hat sich herausgestellt, dass Lob insbesondere beim Erlernen einer Fremdsprache mehr ausrichtet als penibles Korrigieren und Kritisieren. Nicht, dass ich die Illusion hätte, schlechte Autoren würden durch gute Rezensionen besser werden, aber echte Verrisse habe ich bisher erst gar nicht geschrieben – kann sich noch ändern, wenn ich mich mal wirklich ärgere (frag mal meine Studenten).
        Ganz im Ernst: Ich habe mit dem Bloggen nicht begonnen, um jemanden zu bewerten, sondern erstens, weil ich am Schreiben mindestens genauso viel Spaß wie am Lesen habe, und zweitens, weil ich finde, je mehr Aufhebens um Literatur gemacht wird, desto besser. Ich sehe meine Beiträge (Reviews?Renzensionen? Besprechungen?) als Portraits von Büchern, die sich Leser*innen verdient haben. Und dass es bei Rezensionsexemplaren (die ich einzeln persönlich anfordern muss) ums Marketing ist, ist mir klar, aber warum nicht, solange ich mich nicht verbiegen muss (was ich sicher nicht tun werde, frag mal ….)
        Einen wunderschönen Tag und herzliche Grüße aus dem schon sonnigen, aber leider noch kalten Wien!

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      3. Ich sage auch immer: Ich muss nichts zerreissen, was jemand jahrelang mühevoll zusammengestellt hat. Wenn es mir nicht gefällt, dann erkläre ich, warum es für mich nicht gepasst hat und für wen es besser passen würde. Das finde ich fair.
        Letztes Jahr hat mich nur ein Buch schwer genervt und das war ausgerechnet vom Bloggerportal, also hab ich mich verpflichtet gefühlt. Aber gut… Ein Buch pro Jahr darf man auch mal verreissen. 😉
        Liebe Grüße zurück aus dem nebelverhangenen Freising… Es könnte auch Spitzbergen sein, ich bin mir schön langsam nicht mehr sicher. 😅

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  28. Ein wunderbarer Beitrag zu der Debatte aus der Bloggosphere. Sehr gut! 🙂 Ich hatte auch paar Argumente in der Debatte auf der Facebook-Seite der Autorin geführt (wenn schon Debatte, dann gleich in die Filter-Bubble-Höhle des Löwen). Einige Antworten und Rechtfertigungen empfand auch ich dort als sehr merkwürdig und ich denke auch, dass die Autorin einfach nur sehr gekränkt war und daraus emotional falsch auf die Kritik reagiert hat. Das Video hat sie dann ja auch wieder entfernt. Ein bischen tut sie mir jetzt auch leid, aber vielleicht lernt sie daraus.

    Ich kann mich eigentlich nur wiederholen, was ich vorhin schon auf Facebook gesagt habe:

    Wem hat das Ganze eigentlich nun genützt? Ich finde: Niemanden. Die Blogger fühlen sich jetzt kollektiv angegriffen, du möchtest ihr Buch jetzt lieber gleich gar nicht mehr lesen. Die Community der Autorin ist wiederum frustriert über die ach so unsachlichen Blogger. Filter-Bubbling in Reinform. Das schafft keine neuen Kunden, nur Feinde (der Verlag will sowas ganz bestimmt nicht, oder er ist dumm!). Angefeuert wurde das ganze dann ja noch durch eine Brandrede im Video. Eigentlich doch alles völlig unnötig. Viel kaputt, wo vorher nichts war. Wär ich noch an der Uni, es könnte ein Hausarbeitsthema sein. 😉

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  29. Liebe Andrea,
    ich weiß zwar nicht, um welches Buch bei diesem Aufruhr geht, aber mir ist in den letzten Tagen auch eine Rezension (vielleicht dieselbe?) ins Auge gesprungen, wo die Bloggerin sagt, sie vergibt nur 3 Sterne – nicht weil das Buch schlecht wäre, sondern weil sie nicht ganz zur Zielgruppe gehört. In gewisser Weise macht sie damit das Buch für ihren eigenen Fehler, nämlich die Auswahl eines falschen Genres, verantwortlich. Und das finde ich nicht in Ordnung.
    Natürlich muss man deswegen als Autor kein Fass aufmachen. Aber da ich die Aktion nicht mitbekommen habe, kann ich dazu auch nichts sagen.
    Weiter schreibst du in einem Kommentar: „Ich finde auch, daß die Autoren viel mehr auf den Text, als auf die Sterne achten sollten.“ Die Autoren tun dies auch sicher, aber die durchschnittlichen Kunden nicht unbedingt. Ihnen fällt die durchschnittliche Sterneanzahl ins Auge und danach wählen sie ihre Lektüre aus.
    Liebe Grüße
    Lilli

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    1. Das kann schon sein,daß es die selbe Bewertung war… Die Autorin hat nur einen kleinen Ausschnitt der Rezension veröffentlicht und ich fand diesen Ausschnitt auch nicht besonders gut oder klar formuliert.
      Bei Jugendbüchern ist das immer so eine Sache mit der Zielgruppe… Die meisten Bücher werden vom Verlag ganz gezielt für ältere Leser gemarketet. Es gibt genug Bücher, die sich Jugendbücher nennen, aber die von den Themen her keine sind. Das ist ein riesen Markt für Young Adult und New Adult und oft kommt es vor, daß Leser dann enttäuscht sind, wenn das Buch tatsächlich nur für eine recht junge Zielgruppe funktioniert.
      Das ist aber schon wieder ein ganz anderes Thema…
      Ich finde, man kann es berücksichtigen, wenn ein Jugendbuch nur für eine bestimmte Altersgruppe funktioniert und nicht darüber hinaus. Das ist dann kein Schuh, den sich die Autorin alleine anziehen muss, das ist ja eine Kritik die sich die Marketingabteilung des Verlags zuherzen nehmen sollte und das Marketing und die Covergestaltung dann evtl kindlicher machen sollte.
      Ich möchte auch gar nicht ewig über dieses eine Buch und diese eine Rezension sprechen.
      Ich hatte es als Aufhänger genommen, weil ich bisher nur gerüchteweise von gewissen Angriffen von Autoren auf Blogger gehört habe und ich geschockt war, wie aggressiv und öffentlich das diese Autorin gemacht hat.
      Das Video war wirklich (ganz objektiv) 😉 ziemlich daneben.
      Ich denke mit diesem Video hat sich die Autorin selbst sehr viel mehr Schaden zugefügt, als es eine einzelne drei Sterne Rezension tun könnte und ich stelle mir einfach nur die Frage, woher diese Frustration auf Seiten der Autoren kommt und ob das Sternesystem nicht mal neu überdacht werden sollte.
      Liebe Grüße auch an dich,
      Andrea

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  30. Ich habe kein Problem 1* Stern für ein Buch zu vergeben. Allerdings sollte es man es gut begründen können, warum es nur ein Stern bekommen. Immer wenn ich mir Rezensionen auf Amazon anschaue, sind es 1-2 Sterne Rezensionen… 5 Sterne vergebe ich nur, wenn mich das Buch zu 100% überzeugen konnte, es muss noch Luft nach oben geben. Ich merke aber, wenn mich ein Buch nicht überzeugen konnte, hat es das nächste Buch leichter anders herum aber auch.
    Daher verstehe ich es nicht, dass sich jemand über eine 3* Sterne Bewertung aufregen kann.
    Dein Artikel fand ich sehr aufschlussreich.

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    1. Zum Thema 1* Bewertungen passiert in den USA gerade etwas ganz wunderbares…
      Kennst du Last Week Tonight mit John Oliver? Der hatte diese Woche ein Segment über Mike Pence, der ja bekanntlich sehr homophob ist. Seine Tochter und seine Frau haben ein Bilderbuch über ihren Hasen geschrieben und jetzt kommts: Das Team von Last Week Tonight hat ein täuschend ähnliches Buch mit einem sehr verwechselbaren Titel geschrieben, in dem das Häschen schwul ist und seinen Freund heiraten will. Alle Erlöse kommen Stiftungen zugute, deren Budget von den Konservativen gestrichen wurden und das Buch hat sich bereits am ersten Tag 150.000 mal verkauft! Und jetzt zu den 1* Bewertungen: Ganz viele Leute bewerten das Buch aktuell mit 1*, aber nicht, weil sie erzkonservativ sind und es hassen, sondern weil sie wissen, daß diese Leute sich nur die 1* Bewertungen durchlesen werden. Also vergeben sie einen Stern und schreiben, wie sehr sie das Buch lieben… Einfach nur um die Augen von homophoben Leuten zu trollen. 😂
      Das nur als kleine Geschichte am Rande. Ich finde das ein sehr witzige Aktion.

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  31. Ein schöner und durchaus richtiger Beitrag!

    Ich habe das Thema – so wie immer – total verschlafen. Ich lebe nun einmal in meiner süßen kleinen Blase. :3
    Aber du hast Recht: Bewertungssysteme leiten in die Irre, andererseits kann man von Bloggern kaum erwarten, dass sie objektive Rezensionen schreiben und komplett das ganze Werk auf Sprache und Inhalt analysieren. Das ist – meiner Meinung nach – auch nicht unsere Aufgabe.
    Auf unseren Blogs wollen die Menschen unsere MEINUNG hören und nicht das Buch auf Metapher kommt raus analysiert haben, was am Ende so wie so kein Hans und Franz versteht, der nicht mindestens die ordentliche Schulbildung oder den geeigneten Beruf dafür vorweisen kann.
    Nein, ich Internet haben wir richtige, gewöhnliche, normale Menschen und auf deren Blogs erwarten wir die gleiche Offenheit, wie wir sie von unserer besten Freundin erwarten, wenn wir sie nach einer Buchempfehlung oder -meinung fragen. Dasselbe erwarte ich von Buchhändlern. Schließlich will ich Meinungen und Empfehlungen und keine wissenschaftliche Studie.
    Wenn ein Autor das und das sehr subjektive Vergeben von Sternen nicht versteht, sollte er, meiner Meinung nach, kein Buch veröffentlichen ODER fortan keine sozialen Medien mehr nutzen. Diese zwei Möglichkeiten hat er.
    Wenn er dann noch seine eigene Unzulänglichkeit (denn die kann es ja durchaus hin und wieder mal geben) oder falsche Hoffnungen an Leuten auslässt, die in erster Linie gar nichts für ihr Empfinden können, halte ich das für sehr umprofessionell und grenzwertig peinlich. Schließlich ist eine Rezension keine Kritik an die Person, sondern an das Werk und alles was wir tun bedarf nun einmal immer ein wenig Verbesserung. Oder manchmal stimmt dann einfach die Zielgruppe nicht. Das sind Dinge, an denen wir nichts ändern können.

    Deshalb: Jeder sollte bei dem Thema schön flauschig bleiben und eine Tasse Tee trinken. Verschiedene Meinungen sind bekanntlich dazu da, um gehört und diskutiert zu werden und nicht um sich darüber aufzuregen. Das ist ganz schlecht für euren Blutdruck. ;D

    Entschuldige, wenn ich Wiederholungen in die Diskussion eingebracht haben sollte. Aber ich hatte leider keine Lust mir soooo unendlich viele Kommentare durchzulesen. :’D

    Ich schicke dir ganz viele Grüße!

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    1. Ja… Gestern ist mir fast der Arm abgefallen vom Antworten auf die vielen Kommentare.
      Du hast das aber alles noch mal ziemlich genau auf den Punkt gebracht.
      Und Sterneabzüge müssen ja noch nicht mal am Autoren liegen. Da können tausend andere Sachen eine Rolle spielen… Eine lieblose Übersetzung, falsches Zielgruppenmarketing… sogar ein unlesbar kleines Schriftbild… Das sind alles Faktoren, die ich an einem Buch kritisieren darf, die überhaupt nichts mit dem Autoren zu tun haben.
      Deshalb… Wie du sagst… Tee trinken und ruhig bleiben. 😉
      Viele liebe Grüße zurück!

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  32. Ich hatte ja auch gedacht dass die Autorin des Buches einfach mal nen schlechten Tag gehabt hat, aber nach einem weiteren Post auf ihrer Homepage, wo sie das Thema angeht, denke ich, dass ihre Bücher nie ihren Weg zu mir finden werden. Abgesehen davon, dass ich keine Jugendbücher lese, selbst wenn sie in meinen bevorzugten Genres schreiben würde wäre es spätestens nach dem letzten Post vorbei. Sie ist bei mir aufs Nope gerückt. Mächtig sogar.

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      1. Ohje, das finde ich sehr bedenklich. Vor allem finde ich den Altersunterschied zwischen Autorin und Rezensentin nicht unbeachtlich, und frage mich wie man in diesem Alter noch so reagieren kann.

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  33. Liebe Andrea,

    Ein einfach richtig toller und treffender Beitrag!
    Ich bin an dem „Theater“ auch nicht vorbeigekommen und puh…ich weiß gar nicht so recht, was ich dazu sagen soll. Ich habe schon des öfteren solche Aussagen von Autoren gehört und konnte immer nur den Kopf schütteln, weil die Sternebewertung bei mir das gleiche wie bei dir ergeben würde. Und davon abgesehen, wenn man keine ehrlichen Rezensionen zu seinem Buch haben möchte, sollte man vielleicht auf die ganz seriöse Schiene umsteigen und die Bewertungen bezahlen.
    Besagte Dame ist mir vor kurzem schon durch einen Post aufgefallen und dadurch schon nicht sonderlich weit oben auf meiner Sympathieliste gelandet. Was ja auch gar nicht schlimm ist. Allerdings denke ich, dass sie sich durch ihr Verhalten gerade alles andere als ein gutes Image aufbaut.

    Ich bin auf auf Kategorien umgestiegen, weil ich das Gefühl hatte, dass die Sterne meiner Bewertung nicht immer gerecht werden. Andere hingegen lieben dieses System. Und das ist auch gut so, jeder muss seinen Weg finden und empfindet es anders, wie eben auch das Gelesene.

    Danke für diesen tollen Beitrag.
    Liebste Grüße ❤ Jill

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    1. Guten Morgen, Jill!
      Ja, ich hab auch schon von anderen Leuten gehört, daß die Autorin wohl öfter solche Kommentare macht… Keine Ahnung, was da im argen liegt.
      Ich hätte davor schon mal Lust gehabt, als nette Urlaubslektüre in das Buch rein zu schauen, aber nach dieser Aktion möchte ich das gar nicht mehr.
      Würde mich schön langsam mal interessieren, was sich die Leute beim Verlag denken. Deren Strategie ist es ja gezielt auch jungen Bloggern die Chance zu geben, Rezensionsexemplare zu erhalten… Nicht, daß am Ende alle drunter leiden müssen, wenn es da plötzlich so ein Drama gibt. 😕
      Ganz liebe Grüße zurück,
      Andrea

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  34. Danke für deinen Artikel!
    Zum einen muss ich der Autorin widersprechen, denn ich schreibe meine Rezensionen rein nach meinem Empfinden und nicht nach den Empfehlungen einiger Verlage (die gibt es wirklich), wie eine Rezension „auszusehen hat“.
    Wenn ein Autor nicht mit den Empfindungen (und die sind immer subjektiv) der Leser nicht leben kann, sollte diese(r) besser mit dem Schreiben aufhören.
    Ein Autor, der über seine Leser „herzieht“ ist ein NoGo und kommt bei mir auf die „Lese ich nie mehr“-Liste.
    Wenn ein Rezensent schreibt, dass er/sie nicht die richtige Zielgruppe für die Geschichte ist, ist mMn eher etwas in der Werbung / im Klappentext für dieses Buch falsch gelaufen, als bei der Leseentscheidung des Rezensenten (irgendetwas muss nicht vermittelt worden sein).
    Ich habe schon oft gesagt, dass einige deutsche Autoren eine Zeitlang in den US-Rezensenten-Dunstkreis gehören, denn dann würden sie merken, was harsche und deutliche Kritik ist.
    Hier in Deutschland sind die Rezension doch eh (zumeist) höflich formuliert, auch wenn sie mit 2 oder weniger Sternen bewertet werden (3* gehören auch für mich noch zur Kategorie „nett zu lesen“). In den USA werden wirklich harte Verrisse geschrieben, inkl Bewegtbilder wie kot*** GIFs usw. (kann gerne bei Goodreads nachgesehen werden).
    Wenn ein(e) Autor(in) über einen Leser/Rezensenten herziehen will, kann/sollte das in einer geschlossenen Gruppe getan werden. Man sollte sich aber sicher sein, dass es dann dort auch bleibt …

    Mein Fazit aus der ganzen Geschichte ist, dass diese Autorin für mich als Leserin nicht mehr in Frage kommt. Sie befindet sich übrigens in Gesellschaft … Denn was diese Damen und Herren vergessen, ist, dass sie kein Alleinstellungsmerkmal haben und es noch viiiiiele andere wirklich gute Autoren gibt, die ganz schnell auf diesen leeren Leseplatz nachrücken und sich freuen, dass sie überhaupt rezensiert werden.

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    1. Ja, mir ist es auch ein Rätsel, warum die Autorin die Rezension als persönlichen Angriff betrachtet.
      Wie du schon sagst; es arbeiten viele Menschen mit an einem Buch… Und auch da kann es Fehler geben… Das falsche Marketing, ein irreführender Klappentext… Das hat ja dann nichts mit dem Autoren zu tun und trotzdem sollte man es mitbewerten.
      Ich hatte mal den Fall, da habe ich mir eine ganz wunderschöne Graphic Novel gekauft. Zuhause, als ich sie ausgepackt habe, ist mir richtig übel geworden. Der Buchleim muss absolut minderwertig gewesen sein, nehme ich an, denn das Buch stank bestialisch. Ich stellte es zwei Wochen auf den Balkon, um es auszulüften, aber selbst danach war es anstrengend, das Buch zu lesen.
      Und würde ich Sterne verteilen, hätte ich das garantiert mitbewertet. Die Geschichte und die Illustrationen waren absolut wunderbar und trotzdem hatte ich keinen wirklichen Lesegenuss, so schlimm war der Leimgeruch.
      Das hat nichts mit dem Autor zu tun, aber es ist etwas, was man sagen muss, sonst ändert der Verlag vielleicht nichts daran.
      Naja… Jetzt hops ich mal in die Arbeit und verkaufe ein paar schöne Bücher! 😊

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  35. Das mit den Sternen ist wirklich eine schwierige Sache. Oft bin ich z.B. auf Amazonien überrascht, dass ein sehr gutes Buch nur zwei Sterne hat – und lese dann in den Kommentaren, dass gewisse Leute es nur so schlecht bewertet haben, weil beispielsweise die Lieferung zu spät kam oder der Einband beschädigt war, was natürlich überhaupt nichts mit dem Inhalt zu tun hat. Ich persönlich habe bei weniger als 5 Sternen immer das Gefühl, dass die Rezensenten irgendetwas an dem Buch auszusetzen hatten. Ich selbst verwende dieses Sternesystem nur in meinem privaten Büchertagebuch, um im Nachhinein noch ungefähr zu wissen, wie gut ich ein Buch fand: 1 Stern = Unlesbar, ein Grauen; 2 Sterne = nicht das Gelbe vom Ei; 3 Sterne = Durchschnitt; 4 Sterne = ein Lesevergnügen; 5 Sterne = Lieblingsbuch. Aber gerade weil jeder diese Sterne anders interpretiert, würde ich auch eher davon Abstand nehmen, sie in einer Rezension zu verwenden. Leider sind wir so erzogen worden, dass alles und jeder mit Zahlen bewertet werden muss (siehe Schulnotensystem).
    Aber Sterne hin oder her, ich bin deiner Meinung, dass die Autorin sich selbst keinen Gefallen hat, über die Bloggerin herzuziehen. Wer Bücher veröffentlicht, muss damit leben, dass andere Leute sie lesen, sich eine Meinung dazu bilden und diese (Potzblitz!) womöglich anderen Leuten mitteilen. Sich darüber aufzuregen, ist wirklich unprofessionell, gerade dann, wenn es doch „nur“ eine kleine Bloggerin war. Und ganz ehrlich: Natürlich gibt es Blogger, die unfair rezensieren, aber das tun die „großen Medien“ teilweise ebenso, und ich finde, man merkt als Leser relativ schnell, ob eine Rezension ihre gute oder schlechte Bewertung tatsächlich auf haltbare Argumente stützt oder nicht.

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    1. Natürlich fände ich es auch nicht fair etwas schlecht zu bewerten, weil es der Amazon Logistik Mann wieder mal in die Mülltonne gepfeffert hat. (Da findet ein Freund von mir seine Pakete immer! 😂)
      Trotzdem würde ich Punkteabzug geben, wenn das Buch minderwertig verarbeitet ist und nach dem ersten Lesen auseinander fällt.
      Gottseidank gebe ich ja keine Sterne, sonst wäre bestimmt schon ein Lynchmob hinter mir her. 😂

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  36. Ein sehr toller Artikel. An mir ist das vorbeigegangen. Aber ich bin dafür auch zu wenig online.
    Leider kann nicht jeder erst denken und dann etwas online stellen. Es ist so leicht in der digitalen Welt etwas zu sagen, wenn man keiner Person persönlich gegenüber steht.
    Ich habe immer irgendwie Bauchschmerzen bei der Sterne- Vergabe. Wie wird man dem Buch gerecht und was bedeutet es. Bei fünf Sternen ist natürlich immer die Mitte okay. Die 3 ist eine ganz neutrale Bewertung und damit das Buch ja nicht schlecht. Bei den Schulnoten ist auch die 3 befriedigend und damit die Anforderung erreicht. Die 1 und 2 sind da gute bzw. sehr gute Leistungen, die über das Mindestmaß hinausgehen. Ebenso halte ich es mit 4 und 5. Da muss das Buch schon besonders gewesen sein. Ich muss es nicht einfach mal weggelegt haben, weil die Spannung einfach nicht ausreichte. Wobei ich auch gerne mal einen Stern für die Formatierung abziehe. Ich finde nichts schlimmer, als wenn man gefühlt 20 Absätze auf einer Seite hat und dann auch noch 5 Leerzeilen. Da hätte man mit besserer Formatierung dann auch Seiten sparen können, um den Lesefluss nicht zu lange zu unterbrechen.
    Eigentlich müssten wir Buchblogger uns mal zusammen tun. Unsere Werbung ist immer noch viel zu günstig zu haben. Denn wir sind fast alle glücklich mit einem Buch und schreiben dann eine Rezension und verteilen diese dann auf alle möglichen Kanäle.
    Dein Artikel regt mich zum Schreiben und Nachdenken an. Aber für heute habe ich erst mal genug gesagt. Ich freue mich immer wieder bei dir schöne Beiträge zu finden.
    LG Kerstin

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    1. Na, dann kannst du froh sein, daß das Drama an dir vorbei gegangen ist, wenn man bedenkt was die Autorin noch alles zu bekritteln hatte… Die fühlte sich von den Bloggern so ausgenutzt, daß sie dir vermutlich ins Gesicht gesprungen wäre, wenn du sagst, daß unsere Werbung zu billig zu haben ist. 😂
      Diese Diskrepanz zwischen der Position der Blogger „Wir machen uns viel Arbeit und für euch Werbung und alles für ein Gratisbuch für vielleicht zehn Euro“ zu der Position einiger Autoren „Blogger sind unqualifizierte Schnorrer, die die Verlage ausnutzen und anschließend noch die Rezensionsexemplare verkaufen!“ ist zuweilen schon gewaltig. Da gibt es bestimmt noch viel Diskussionsbedarf.

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  37. Es wird immer Leute geben, die sich über Bewertungen anderer aufregen, weil sie eben eine andere Meinung haben. Es gibt nichts, das allen gefällt. Und mögen auch 90 Prozent der Rezensenten total begeistert von einem Buch oder sonst etwas sein, dann gibt es immer noch 10 Prozent, die es total schlecht finden. (Vor allem wahrscheinlich, weil es so viele gut finden und es nur schlechter Mainstream ist, oder so. :))
    Wer etwas veröffentlicht, weiß, dass es unterschiedliche Meinungen gibt, sowohl von Menschen, die Literatur studiert haben, die Experten auf ihrem Gebiet sind als auch von interessierten Laien. Wer damit nicht umgehen kann, sollte sich lieber überlegen, ob etwas Veröffentlichen wirklich das richtige ist.
    Andererseits kann man aus Kritik ja auch etwas lernen. Natürlich fällt es nicht jedem leicht, sie anzunehmen und als Ansporn zu nehmen besser zu werden, auch das muss man lernen.
    Und dann gibt’s noch die Kritiken, die einem einfach am Arsch vorbeigehen sollte und selbst das muss man lernen. Das würde ich der Autorin empfehlen und nicht so viel darauf zu geben, was die anderen sagen, sondern sein Ding durchziehen, wenn man davon überzeugt ist.

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  38. Oh, Andrea – Du, meine Schwester im Geiste. 😀
    Ich finde dieses Sternchen-System auch sehr fragwürdig – besonders bei den großen Internet-Händlern und Literatur-Plattformen.

    Mir wurde schon häufig „vorgeworfen“, dass ich ja immer nur positive Rezensionen verfassen würde.
    Ja, das stimmt! Die Antwort ist auch ganz einfach: Bücher, die mir nicht gefallen, lese ich nie bis zum Ende! Warum sollte ich meine kostbare Zeit mit dem Lesen von diesen Büchern verschwenden?

    Wobei ich explizit darauf hinweisen möchte, dass ich diese Bücher generell nicht für „schlecht“ halte. Dieses vernichtende Urteil maße ich mir nicht an. Ein Buch, das mir nicht gefällt, kann selbstverständlich den Geschmack eines anderen Lesers durchaus treffen.

    Darum würde ich auch nie einer positiven Rezension dieses Buches durch einen begeisterten Leser widersprechen. Wer bin ich denn, dass ich die Einschätzung eines anderen Menschen in Frage stelle?

    Im Umkehrschluss versuche ich, mich den „Verlockungen“ der Sterne zu wiedersetzten. Ein Beipiel: Die Erzählung „Das Geheime Leben der Bücher“ von Régis de Sá Moreira finde ich wunderschön und sehr poetisch: Ein wunderbares Buch!
    Bei Amazon fallen die Bewertungen sehr, sehr gemischt aus (Durchschnitt: 3 Sterne)! Hätte ich mich daran orientiert und dieses Buch nicht gelesen, wäre mein Leser-Leben ärmer!
    Zudem verströmen die vernichtenden Rezensionen manchmal so viel Arroganz mit ihren „Ich weiß es besser!“-Attitüden, dass mir ganz schlecht wird.

    Ich verfassen Rezensionen, um meine Begeisterung für ein Buch wiederzugeben und Menschen an meiner Begeisterung teilhaben zu lassen, nicht um mein lädiertes Ego mit dem Versprühen von negativen Feedback aufzuwerten.

    Lesen macht Spaß! Rezensionen schreiben macht Spaß!
    …und das lasse ich mir nicht nehmen!!!

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