Heute möchte über ein Buch reden mit dem ich seit einem Jahr gehadert habe…
Aber wie kann man mit „Penguin Bloom“ hadern?, höre ich euch schon fragen. Dazu komme ich gleich. Doch zuerst mal zur Geschichte…
„Penguin Bloom“ ist eine Mischung aus Fotobildband und der wahren Geschichte der Familie Bloom. Cameron, der Vater, erzählt darin von einem Schicksalsschlag, der seine Familie vor ein paar Jahren traf.
Bei einem gemeinsamen Urlaub in Thailand stürzt seine Ehefrau Sam von einer Aussichtsplattform in die Tiefe. Sie überlebt nur knapp, doch ihr Rückgrat ist gebrochen.
Nach mehreren Operationen und Monaten im Krankenhaus wird klar: Sam wird nie wieder laufen können.
Die vorher so aktive und abenteuerlustige Frau fällt daraufhin in schwere Depressionen.
In dieser Zeit findet einer ihrer Söhne ein Elsternküken, das aus dem Nest gefallen ist und sich den Flügel gebrochen hat.
Die Blooms nehmen den kleinen Vogel auf und taufen ihn Penguin.
Das Küken wird schnell zum Mittelpunkt der Familie. Alle kümmern sich gemeinsam um Penguin und mit der Zeit gewinnt auch Sam wieder neuen Lebensmut…
Seit einem Jahr habe ich das Buch nun umschlichen und war absolut unschlüssig was ich davon halten sollte. Eine Kollegin versicherte mir, daß es ein wirklich schönes Buch ist.
Wenn ich Zeit hatte, habe ich im Laden auch immer mal wieder kurz hineingeblättert und war durchaus angetan von den Fotos, die zum Teil wirklich schöne Bildkompositionen und zum anderen Teil herrliche Schnappschüsse sind.
Was mich allerdings immer davon abgehalten hat, das Buch mitzunehmen war meine Befürchtung, es könnte sehr „esoterisch“ daher kommen.
In Berichten über das Buch wurde immer wieder geschwärmt wie „ein kleiner Vogel eine Familie rettete“ und dergleichen. Ich habe selber zwei Söhne und der Gedanke, daß ich nicht für meine eigenen Kinder den nötigen Willen zu überleben aufbringen könnte, aber für einen Vogel, lässt bei mir ein schales Gefühl zurück.
Gottseidank war das Buch selbst dann nicht ganz so „der Vogel rettete uns!“-lastig wie befürchtet.
An einigen unpassenden Stellen fand ich es allerdings seltsam blumig verfasst. Als Sams Unfall beschrieben wird heißt es zum Beispiel: „Ich sah, wie ein immer größer werdender purpurner Heiligenschein Sams engelhaftes Gesicht umgab.“
Zum Glück hielten sich solche Sätze aber in Grenzen.
Nachdem ich das Buch nun aber doch gelesen habe, hat sich auch meine Meinung dazu gebessert. Ich denke, es wurde in der Presse wesentlich esoterischer dargestellt, als es in Wirklichkeit ist und die schönen Bilder, die die Geschichte ergänzen, lohnen sich allemal.