„Becks letzter Sommer“ wurde mir schon lange von Kollegen empfohlen, aber ich dachte immer: Dieser Benedict Wells ist so ein junger Hüpfer, was kann der schon zu erzählen haben?
Dann las ich Anfang letzten Jahres „Vom Ende der Einsamkeit“ und heulte zwei Tage lang Rotz und Wasser und mir war klar, daß dieser junge Hüpfer verdammt viel zu erzählen hat.
Deshalb habe ich mir als letztes Buch für diesen Sommer „Becks letzten Sommer“ vorgenommen und schnell wurde mir klar, daß dieses Buch alle Zutaten hat zu einem dieser typischen deutschen Herrenromane zu werden, die ich so hasse: ein Typ, der seine Jugend schon länger hinter sich hat stellt fest, daß er seine Träume begraben kann und daß er sein Leben vergeudet hat… Solche Romane habe ich schon viel zu oft gelesen und keinen davon mochte ich.
Doch Benedict Wells hat es tatsächlich geschafft, aus diesen schrecklichen Zutaten ein verdammt gutes Buch zu machen!
Robert Beck ist Ende dreißig, arbeitet als Lehrer, seinen Traum Musiker zu werden hat er schon vor Jahren begraben, da kommt das Wunderkind Rauli in seine Klasse und stellt Becks Leben auf den Kopf.
Der siebzehnjährige Rauli macht Musik zum Niederknien und scheint sich dabei nicht einmal anzustrengen. Alles fliegt ihm nur so zu und Beck begreift, daß er nie das hatte, was Rauli hat, aber daß er ihm helfen kann ein gefeierter Musiker zu werden und so vielleicht auch selbst noch ein Stück vom Kuchen abzubekommen…
Natürlich scheint da das Scheitern vorprogrammiert, doch dann nimmt Wells uns plötzlich mit auf einen absolut verrückten Roadtrip nach Istanbul. 🙂
Ich war wirklich total glücklich mit diesem Buch, obwohl ich am Anfang ziemliche Angst hatte, daß es sich zu einem dieser drögen Herrenromane entwickeln könnte.
Die beiden anderen Bücher von Benedict Wells „Spinner“ und „Fast genial“ werden auf jeden Fall auch noch gelesen!
Mehr von Benedict Wells findet ihr hier:
ich glaube, ich sollte mich auch mal an Benedict Wells wagen…
LikeGefällt 1 Person
Auf jeden Fall eine ganz klare Empfehlung!
„Von Ende der Einsamkeit“ ist eins meiner Lieblingsbücher. 😍
LikeGefällt 1 Person
Das Einzige, was mich nach wie vor davon abhält, Benedict Wells zu lesen, ist die Gestaltung der Cover! 🙂 Normalerweise lasse ich mich davon nicht abschrecken, aber irgendwie vermitteln mir die Cover – gerade bei „Vom Ende der Einsamkeit“ – das Gefühl, es mit Kitsch zu tun zu haben…
LikeLike
Also Kitsch ist es nicht.
Ich hab aber Benedict Well auch lange nicht gelesen, weil ich die alten Cover so nichtssagend fand und mir gefällt die Neugestaltung besser. Ist aber immer Geschmackssache. 😉
LikeGefällt 1 Person
Ein sehr schöner Blog, gefällt mir sehr gut! 🙂
Benedict Wells bisher nur gehört, die Rezension macht aber Lust auf mehr…
Vielen Dank dafür! 🙂
LG Torsten
LikeGefällt 1 Person
Becks letzter Sommer steht hier auch noch ungelesen herum. Das sollte ich dringend ändern. Schöne Rezension 🙂
LikeGefällt 1 Person
Danke. 😘
Viel Spaß dabei. 😉
LikeGefällt 1 Person
Hallo! Habe letztens erst die Verfilmung mit Christian Ulmen als Becks gesehen und fand die Handlung schon etwas zusammengewürfelt. Aber deine Review macht Lust auf mehr.
LikeGefällt 1 Person
Benedict Wells ist großartig. Sein Schreibstil-so modern, unkonpliziert und trotzdem tiefgründig. Bei „Vom Ende der Einsamkeit“ habe ich wirklich geweint, was mir so noch nie vorgekommen ist. Ein ganz besonderes Buch, welches „Becks letzter Sommer“ nicht tippen kann. Oder was meinst du?
Liebe Grüße,Julia
LikeGefällt 1 Person
Nein… Vom Ende der Einsamkeit ist definitiv eine andere Liga als Beck.
LikeLike
Jetzt hast ich Neugierig gemacht. Das Internet war ja verrückt nach Vom Ende der Einsamkeit, aber das ist wohl total an mir vorbei gegangen. Da ich den Diogenese Verlag so sehr liebe, wird das bestimmt sehr bald in mein Bücherregal landen.
LikeGefällt 1 Person
Vom Ende der Einsamkeit ist wirklich großartig!
Ich hatte das Glück, daß ich ein Leseexemplar mitgenommen habe bevor es erschienen ist und ich so ziemlich unvoreingenommen an die Sache rangehen konnte. Vermutlich hätte mich der Hype abgeschreckt. 😉
LikeLike
Hey, danke für die Rezi! Ich stecke bei dem Buch seit zwei Wochen in der Mitte fest, weil ich auch diese „Altherrenroman“-Befürchtung habe. Aber jetzt lese ich weiter. 🙂
LikeGefällt 1 Person
😂 Neee Neee… Das wird schon noch recht schräg. 😉
LikeGefällt 1 Person
Langsam aber doch werde ich auf diesen Jungspund Benedict Wells neugierig. Überall werden seine Bücher hochgelobt und manchmal ist auch die Rede davon, dass seine Romane mal zur klassischen Literatur gehören könnten. Gegenüber solcher Lobhudeleien bin ich ja meist äußerst skeptisch, da gerade solche Bücher bei mir dann eben nicht so supitoll abschneiden.
Nun möchte ich aber wirklich mal ein Buch von ihm lesen, um mir meine eigene Meinung darüber zu bilden und ich schätze so eine Kurzgeschichtensammlung wäre dafür genau das Richtige…obwohl ich auch gegenüber Kurzgeschichten mehr als skeptisch bin.
Vielleicht werde ich mit meiner Skepsis einfach mal ins kalte Wasser hüpfen, denn Du hast mich mit deinen Rezensionen zu seinen Büchern wirklich neugierig gemacht.
Vielen Dank für die tolle und mitreißende Rezension.
Liebe Grüße aus Wien,
Conny
LikeLike
Ich muss ganz ehrlich zugeben, daß ich Benedict Wells trotz der Begeisterung meiner Kollegen jahrelang ignoriert habe, eben aus dem Grund, daß er so jung ist. Der hat ja noch nix erlebt im Leben, dachte ich.
Dann habe ich Anfang letzten Jahres das Leseexemplar von „Vom Ende der Einsamkeit“ in der Arbeit mitgenommen und jetzt ein peinliches Geständnis: weil ich ihn mit einem anderen Autoren verwechselt habe. 😅
Erst später wurde mir bewusst, daß dieses verdammt reife Buch von eben diesem Jungspund geschrieben worden ist! Shame on me!!!
Im Nachhinein bin ich wirklich froh, daß ich das Buch damals vor dem Erscheinungstermin und damit auch vor dem ganzen Hype gelesen habe. Denn da geht’s mir wie dir: kaum fangen die Lobhudleien an, verliere ich das Interesse. 😉
LikeGefällt 1 Person
Haa, dann geht es Dir ja in so mancher Hinsicht ähnlich wie mir XD
Ich lasse trotzdem mal den Hype etwas an mir vorüberziehen, um dann nach einem Buch von Wells zu greifen 😉
LikeGefällt 1 Person
Ja, manchmal braucht man die Zeit, sonst hat man nur eine übertriebene Erwartungshaltung, die kein noch so gutes Buch erfüllen kann. 😉
LikeGefällt 1 Person