Review: Lady Orakel

Anfang des Jahres hatte ich ja (endlich mal!) Der Report der Magd gelesen und war total geplättet von diesem wahnsinnig gutem Buch!
Zeit also, mehr von Margaret Atwood zu lesen… Meine Kollegen empfahlen „Oryx & Crake“ und „Alias Grace“ aber für den Urlaub wollte ich mich nicht unbedingt mit Endzeitszenarien oder Mordprozessen belasten.
Nach langem Überlegen fiel dann meine Wahl auf „Lady Orakel“ weil es sich am amüsantesten anhörte.

Joan ist schon als Kind übergewichtig… Sehr zum Leidwesen ihrer Mutter, die sich eine zarte Ballerina wünscht. Die Einzige, mit der Joan unbefangen Spaß haben kann ist ihre Tante Lou, doch als diese stirbt stellt sie eine Bedingung an Joan: Sie gibt ihr genug Geld um dem Elternhaus und ihrer ständig nörgelnden Mutter zu entkommen, doch zuerst muss sie 100 Pfund abnehmen.
Joan schafft es und flieht vor der Mutter, aber es fällt ihr schwer einen Platz im Leben zu finden.
Nach und nach schlüpft sie von einer Rolle in die andere; Geliebte, Ehefrau, Medium, verhinderte Terroristin, Autorin von Groschenromanen…
Niemand scheint die richtige Joan zu kennen, am wenigsten sie selbst. Als ihre verschiedenen Identitäten aufzufliegen drohen beschließt Joan wieder fliehen. – Diesmal auf spektakuläre Weise…

Natürlich war „Lady Orakel“ lange nicht so spannend und eindringlich wie Der Report der Magd aber für den Urlaub war es ein durchaus gutes Buch.
Ich mag ja diese Idee der verschiedenen Identitäten, die in einer Person schlummern.
Bestimmt lese ich in Zukunft noch mehr von Margaret Atwood. 🙂

 

Mehr von Margaret Atwood:

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Review: Der Report der Magd

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Autor: Lesen... in vollen Zügen

Seit 20 Jahren arbeite ich als Buchhändlerin in München und seit 2017 gibt es nun "Lesen... in vollen Zügen". Hier möchte ich euch vorstellen, welche Bücher mich gerade bewegen. Meine Beträge verfasse ich im Plauderton, eben so, wie ich auch mit meinen Kunden im Laden ins Gespäch komme. Der Schwerpunkt liegt dabei auf aktueller deutsch- und englischsprachiger Literatur. Aber ich bin auch ein großer Fan von schönen Illustrationen und stelle deshalb regelmäßig Graphic Novels und spannende illustrierte Sachbücher vor. Zu meinen Lieblingsautoren gehören Haruki Murakami, Banana Yoshimoto und Amélie Nothomb. Außerdem mache ich mir immer wieder Gedanken zum Thema Leseverhalten in der Rubrik Mein Leben als Leser und plaudere aus dem Nähkästchen in Bekenntnisse einer Buchhändlerin. Wem jetzt aber die Züge bei "Lesen... in vollen Zügen" zu kurz kommen, der kann gerne bei In vollen Zügen nach… vorbei schauen. Hier berichte ich von meinen Zugreisen, den Büchern, die mich dabei begleiten, den Städten die ich besuche und natürlich auch von schönen Buchhandlungen, die es dort zu entdecken gibt.

8 Kommentare zu „Review: Lady Orakel“

  1. Mein erstes Buch Margared Atwood war wie bei dir ebenso „Der Report der Magd“. Sie schreibt wirklich unglaublich, nicht umsonst sind ihre Bücher schon Klassiker. Mich interessiert sehr die Thematik in „Katzenauge“, es erinnert an Elena Ferrantes, Neapolitanische Saga, die ich derzeit unglaublich gerne lese.

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    1. Sehr gut!
      Ich hatte Katzenauge auch schon im Blick… (Unbeabsichtigtes Wortspiel ;)) aber dann erinnerte mich das zu sehr an eine Geschichte, die mir selbst passiert ist und ich wollte für den Urlaub was gemütliches. Aber Katzenauge steht definitiv auf meiner Liste. 😉

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      1. Ja das kenne ich. Manchmal möchte man sich nicht mit Dingen aus einander setzen die man schon verdrängt hat, zumindest nicht im Urlaub. Ich würde sagen wir berichten, wenn es so weit ist. 😉

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  2. Der Report der Magd von Margaret Atwood war auch mein erstes Buch von ihr! Ein von Margaret Atwood geschriebenes Buch lohnt auf jeden Fall, wobei ich zugeben muss „Lady Orakel“ nicht gelesen zu haben. Werde ich nachholen. 😉

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    1. Meine Kollegin brüllten „Oryx & Crake“ oder „Alias Grace“ als ich fragte, was ich als nächstes lesen soll. 😉
      Gerade lese ich aber noch „Underground Railroad“ von Colson Whitehead. Das ist recht düster und ich glaube die beiden von Margaret Atwood eben auch.
      Ein sonniges Gemüt wie das meine schafft nur ein düsteres Buch pro Monat. 😉

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